Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]: Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein (2.1901)

„8.626N810ri6ri".

_ ie sind dermassen wicktige Lak-
toren im sozialen Deden der
Lünstlersckast, dass dieselbe auf
die Dauer um dieses l'kema
^ok nickt wird Kerumdrücken
können.
Die 2akl unserer l'agesdlätter
I ist ins Dnxäklbare gestiegen und rnit ikr die
2akl der „Lexensionen", sodass sckon ^etxt
( ^eder Bierpkilister kinter seinem Blättcken
( kinreickend Qelegenkeit Kat, sick rnit viel-
/ bekannten und ekensoviel missdrauckten
) 8cklagwörtern bekannt xu rnacken, als da
sind: 8exession, Impression, Moderne, Drn-
wertung, Bersünlickkeit etc. etc.
Ls wäre M der Dmstand, dass rnekr als eke-
dern „die Lunst" den Binxelnen, Bntlegeneren
xugeiükrt wird, nur rnit Freuden xu degrüssen,
wenn man die Berukigung Kaden könnte, dass
dies so wicktige Dolrnetsckerarnt nur von wirk-
lick daxu Berufenen ausgeüdt würde.
Dies lässt sick leider nickt dekaupten. Dieser
scküne Berus kann siek rnit dein der Oastwirte
trösten, welcker rnit Vorliede von gesckeiterten
Bxistenxen aufgesuckt wird.
Der ^.dstand xwiscken den lVlitardeitern un-
serer angesekenen Lunstxeitsckristen und un-
antastdar dasteken-
den Lackdlätter und
nock einer ^.nxakl
unserer erstklassi-
gen l'agesdlätter
und )ener grossen
2akl der„Dnderuse-
nen" und „Dnver-
antwortlicken" ist
ein grosser, säst un-
üderdrückdarer
Wie ^eder Berus
kökerer ^rt erfor-
dert auck dieser
eine solcke 8umme
von Vorkenntnis-
sen, eigenem Qe-
sekmack, starker
Urteilskraft und all-

gemeiner Bildung, dass es Blättern xweiter und
dritter Llasse sick von seldst verdietet, solcke
Lräste xu erwerden. ^dgeseken von der dlnrnüg-
lickkeit sie xu dexaklen, wäre nickt einmal die
ersorderlicke ^nxakl xu Kaden. Dnd so degnügen
sie sick mit IVIinderwertigem.
^ls unser eckt Düsseldorser ^rtkur Lamps,
^etxt dekanntlick wokldestallter Brosessor der
Berliner Akademie, vor einigen Satiren dei 8ckulte
unter den Binden eine Kollektivausstellung
mackte, wurde diese in einem reckt gelesenen
Blatte in dermassen kocklakrendem l'one kerunter-
gemackt, dass es die IVlüke loknte, sick ein wenig
näker nack dem Drkeder umxuseken. dlun — es
war irgend ein Brimaner, welcker es unterkal-
tender knden mockte, seinen Wecksei durck
Lexensieren xu verdessern, als durck dlackkilke-
8tunden-Oeden. Das nur ein Ball. Das De-
däude, aus dem Lamps seine Lunst ausgedaut
Kat, ist xu solide, als dass ein Brimaner daran
wackeln konnte, ^.der — giedt's nickt auck An-
sänger, die erst 8ckritt sür 8ckritt sick in das
öksentlicke Deden kineintasten müssen?
Wir Kaden ^etxt in Deutsckland Lunst- und
Lackdlätter genug, deren Berus die „künstleriscken
Dinge" sind.
^.der welck eine Dnxakl von „Lunstsckrei-
dern", wie sie da-
mals ^on Lari Bokk
getaust wurden, sen-
det die Bseile aus
der Verdorgenkeit
keraus, und ikren
unsäkigen oder
leicktsertigen
Ledern ist das Wokl
und Weke einer so-
wieso sckon sckwer
genug ringenden
lVlensckenklasse an-
keimgegeden. Wie
lange nock? Oiedt
es keinen Oesetxes-
paragrapken, der
dies sensations- und
turnierlustige





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