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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 2.1901

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Heft 7
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Redlich, Otto Reinhard: Aufsätze zur Kultur- und Kunstgeschichte in den jüngsten Veröffentlichungen Rheinischer Geschichtsvereine
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https://doi.org/10.11588/diglit.45535#0061

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kein erkennbares Wappenbild irn 8cbilde §elübrl,
was nicbt verwunderlicb ist, 6a rrn seiner 2eit erst
ei^entlicbe Wappen in Oentscb1an6 in ^nknabrne
Karnen. Irn weiteren sebiI6ert X. 6ie Lntsteknn§
6es ber§iscben I^üwenwappens. Dnrcb 6ie Drb-
lol^e 6es Danses Dirnbnr§ in 8er§ wurde der
Qirndur^er Döwe irn ber§iscben Wappen ver-
wendet, allerdings rnit dern Onterscbied, dass der
8cbi1d des bergiscben Oralen rnit einern l'urnier-
kragen belegt wurde. Diese Onterscbeidung war
notwendig, da )a das Wappen ^ugleicb Desit^-
?eicben war. In dieser Dorrn ging das Wappen
aucb in die 8iegel der 8tädte über, welebe von
)enen Oralen aus dern Klause Dirnburg 8tadt-
reebte erbielten. Onter Kleinrieb von Windeck,
dern Düngern 8obn ^.dolls IV., ist der 1?urnier-
kragen wieder in Wegfall gekornrnen, da die
Onterscbeidung seines Wappens von dern seines
Druders nicbt durcb klin^ulügung eines Zweiten
Dei^eicbens, sondern durcb Darbenwecbsel be-
werkstelligt worden war. Der blaue Döwe in
Oold wurde durcb den roten Döwen in 8ilber
vertausckt, der lortan irn bergiscben Wappen
beibebalten worden ist. Das reicbe Deweis-
rnaterial, das X. bei dieser Ontersucbung ver-
wendet bat, bietet eine Dulle sebr interessanter

^uslübrungen ?ur Wappenkunde und kleraldik
irn allgerneinen und wird obne 2weilel allseitig
die gebübrende Deacbtung bnden.
2urn 8cbluls nocb einige Worte über die in
der oben gegebenen Öbersicbt nicbt erwäbnte
Oesellscbalt lür Xbeiniscbe Oescbicbts-
kunde. ^ls vornekrnstes Dublikations-Institut
der Xbeinlande nirnrnt sie in )eder De^iebung
eine besondere 8tellung ein. 8cbon rein äulser-
lick, da sie ibre bedeutsarnen und viellacb sebr
urnlangreicben Dublikationen nicbt in periodiscben
2eitscbrilten, sondern in Ducblorrn berausgiebt.
^.ucb ibre gan^e Organisation ist eine derartige,
dals sie in diesen 2usarnrnenkang nickt eingereibt
werden kann. Ibre bisber erscbienenen Dubb-
kationen, von denen lür unsere Deser vor allern
die bleuausgabe des oben erwäknten lVlerloscben
Werkes, die von 8cbeibler und ^ldenkoven
berausgegebene Oescbicbte der Xölner
lVlalerscbule rnit ikren ausge^eicbneten Re-
produktionen, sowie die Ausgabe der lür die
Entwicklung der lrübrnittelalterlicben IVliniatur-
rnalerei überaus wicbtigen Trierer ^da-kland-
scbrilt in Detracbt kornrnen, verlangen eine
eingebende Würdigung.
Otto X. Xedlick (Düsseldorf).

Loriolite.

8^.8EE. -^.us unserer Ebsinstadt sind aus der letzten
2eit wenige ästbetiscbs 8ensationsn 2U vermelden. In der
Kunstballe bot eine -Ausstellung von Bildern aus clern
8cbneiderscben Kunstsalon in Eranklurt a. lVI. eins -^N2abl
interessanter und wertvoller -Arbeiten. Hans Bboma war
wie irnrner in cler 8ammlung vertreten; von clen drei Oe-
mälden, <Iie särntlicb aus der Zweiten Hallte cler 1870 er ^sabre
starninen, ging clas scbönste uncl leinst«, eins 8cbnselLndscbalt
von 1879, in Lasier Brivatbesit2 über. Heben dieser Kollektion
20gen Zeparatausstellungen der Idolländer, die narnentlicb
rnit einer 8erie von -^uarellsn Kindruck rnacbten, und der
Belgier, deren krallige Earbigksit cbarakteristiscb 2U Bags
trat, die ^.ukmsrksamksit aul sicb. Oan2 andere Wegs als
diese rnodernen Belgier wandelt ein jüngerer Barissr lVlalsr
Eucien lVIonod, von dein wir eins gan26 -^N2abl narnentlicb
aul dern Osbiet des Eandscbaltlicben durcb Esinkeit und
2artbsit der Idatursmpbndung sicb aus2sicbn6nder Bilder 2U
geben bekamen. lVlebrere der Osmälds landen in Basel Eisb-
baber, ein Beweis, dass dieses Debüt eines bier sonst völlig
unbekannten Künstlers ein sebr eindrücklicbes war. — Das
Bbsater bot wenig Erwäknsnswertes; 2um srstenrnal rnacbts
das Basler Bbeaterpublikum Bekanntscbalt rnit dein Elsässer
Dicbter Erit2 Eisnbard, dessen sinnreicbes 8ckelmsn8pis1
„Oer Eremde" gegeben und szcmpatbiscb aulgenornrnen wurde.
Osn -^bscbluss des Esbruar bildeten dis Eastnacktsvergnü-
gungsn — OlN2Ügs und Bälle —, dis in Basel, nacb altern
Lraucbs, erst in der Wocbs nacb dern ^scbermittwocb statt-
bnden, sornit scbon in die Basten binsinlallen, dis lrsilicb
lür das in seiner lVlsbrbsit protestantiscks Basel nicbt in
Bstracbt lallen. H. B.
D-^KIVl8B-^DB. Ebe icb beute von „Ereignissen" rede,
lassen 8is rnicb von einer Blanung bsricbtsn, der icb Wicbtig-
ksit beirnesss. Und aucb ebensoviel beimässs, wenn icb
selbst nicbt daran beteiligt wäre. Icb meine dis „Darm-
stadter 8piele 1901", dis von der Künstlsrkolonis lür
dis Dauer der -Ausstellung geplant sind. Das „8pislbaus",
von Brok. Olbricb entworlen, ist bereits in -Angriff genommen
und wird, in der Eigenart seiner -Anlage sowie in seiner

äusseren -Ausbildung, an sicb scbon eine besondere -^N2lebung
der -Ausstellung werden. Dis „8piele" selbst scbliessen vor-
läukig nocb das grosse Büknenstück aus. Es wird nicbt
angsbsn, ein Bublikum, wie es -Ausstellungen bssucbt, und
wie es aucb diese -Ausstellung bssucben wird, stundenlang
lür eine scbwsre, ernste 8acke nacb den Anstrengungen
und Onterbaltungen der Ausstellung am -^bend nocb lest-
2ubalten. Dem grossen Bübnenstück muss der Bag lrsi
sein, muss der Bag, vielleicbt sein lriscker lVlorgen geboren,
soll es das bieten, will man das damit srrsicben, was seiner
Bedeutung, seinem Oebalt und den -^bsicbten der Veran-
stalter entspricbt. Drei „8pielabsnde" soll dis Wocbs bringen,
an den drei übrigen -übenden sollen Konzerte, Deklamationen
lzcriscber und novellistiscber Bossie, Vorträge künstlsriscb-
kulturellen Inbalts, Ossangs- und lVlusikvorträge abwecbseln,
mit dem besonderen Bsdacbt, dass in ibnen aucb wieder das
künstlsriscbe Interesse, die künstleriscbsn Werte in Eorm und
Inbalt, in Was und Wie aucb lür dis Darstellung, ausscblag-
gebend und entscbsidend sein sollen. 80 sollen dis lebenden
Komponisten, dis lebenden Dicbtsr 2U Oebör kommen, diese,
wo es angsbt, selbst 2u Wort, und ^eds Esproduktion soll
keine Virtuosität, sondern kür den Eeprodu^ierenden selbst
ein Erlebnis, ein Osnuss, ein 866leau88tröm6N sein. Dem
Bublikum sollen aul diese -^rt Bskanntscbaktsn vermittelt,
Oenüsss geboten werden, die es Lknlicb, in solcbsr ^.rt, 2u
solcbsm Zwecks — als Ontsrbaltung und — trot2 der
blntsrbaltung, nicbt ündet; dis Eülle künstleriscber Broduktion,
dis ibm ein totes Out bleibt, soll ibm 2um Oenuss, 2um
Eeben dargsbracbt werden, — die 8cbaklenden, die einsam
bleiben und unbsacbtst, sollen den ^usammenscbluss ündsn
2U gemeinsamer Eeier, ibr Wirken soll lebendigen Wieder-
ball und bsackball bnden. Die „8pislabende" baden lür
sicb wieder ein abwecbsslungsrsicbes Brogramm. lVlusik
(Orcbestsr) eröbrrst den -^bend, 2wei oder drei 82enen —
gpisls — geben gewissermassen sein Oerüst. Biele Kim-
mungen, in scbönsr 8pracks scböns Osdanken und scböne
Oslübls, eigen dargsstsllt, in eigenem Kabinen, die 826ns
(stilisiert) auks innigste verwacbssn mit der Dicbtung, nicbt

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