die Kunst der Descbränkung, die Qruppierung
weniger, aber vorxüglicber und ^usammen-
stimmender Din^elbeiten, was den Drfolg ver-
bürgt.
^.ber setzen wir unsern Qang vom Dabnbof
in die 8tadt kort. In dem präcbtig grünenden
Qürtel der Anlagen, dem bereebtigten 8tol2
Frankfurts und dem (Gegenstand unvergänglicben
Dankes gegen ibren Qründer, den alten 8enator
Quiolett — seben wir uns in einem Zweiten
Qebiet, auf dem der frankfurter Qescbmack
l'riumpbe feiert — der Qartenkunst. Wo
es die iandsebaktlicbe Anlage dieser fromenaden
gestattete, bat die Kunst unserer vortrekfbcken
8tadtgärtner Durcbblicke, Daumgruppen, Wiesen-
gründe mit ^ierbeeten gescbakfen, die eine sicbere
lVleisterscbaft ibrer Kunst verraten, ^.ucb ^ene
Anlage am lVlainuier, die den ^utrebenden Damen
„Dissa" fükrt — die gärtneriscbe Ausgestaltung
der friedböfe und vor allem der falmengarten,
die Docbscbule dekorierender Qartenkunst, geben
dem frankfurter unausgesetzt Qelegenbeit, sein
^uge und seinen Qescbmack an den besten
Beispielen dieser Kunst 2U scbulen — eine
8cbulung, die in den ^ablreicben, scböngepbegten
frivatgarten der 8tadt ikre frücbte trägt.
Der arcbitektoniscbe Ausdruck der
8trafsen der Innenstadt, die wir nacb Durcb-
scbreitung der Anlagen betreten, ist sunäckst
ein völlig moderner: Kaiser- und friedensstrasse
sind bekanntlicb Durcbbrücbe aus der lVlitte der
siebziger ^abre. Docb entstanden diese 8trafsen
2U einer 2eit, in welcber die tücktigen ^rckitekten,
die frankfurt damals besals, wie es sie beute
besitzt, nocb an der Qestaltung des 8tadtbildes
mitarbeiten durften — ein Vorrecbt, das sie beute
sebr 2um Dacbteil des modernen 8tadtbildes fast
gän^licb an die Dauspekulanten abtreten mufsten.
2um Qlück gebürt aber diese unerciuicklicbe
Detracbtung nicbt in die engeren Qren^en unserer
frage und wir bescbränken uns darauf festzu-
stellen, dals frankfurts Qescbmack sicb aucb
in der Innenstadt in einer gebaltenen, nicbt aU?u
aufdringlicben ^.rcbitektur ausspricbt, und dafs
namentlicb alle ^ene Dnerfreulicbkeiten bis ^et2t
nocb feblen, die anderwärts in Qestalt von Kiesen-
firmenscbildern, bescbmierten Drandgiebeln,
scbreienden flakaten u. dgl. das 8tadtbild ver-
unzieren.
Die Innenstadt frankfurt ist, wie es fast über-
all gebt, vorwiegend Qesckäftsstadt geworden:
wie sicb der Qescbmack der frankfurter in
der Wobnweise betbätigt, müssen wir in den
Villenvierteln der ^ufsenstadt studieren. Döcbst
anmutige Dilder bieten diese meist auf den
8puren alter feldwege in gekrümmtem Qrund-
rifs gefübrten 8trafsen, reicb mit Qrün durcb-
bocbten, das sicb in den weiten Darks alter
Qescblecbter ?u berrlicben Daumgruppen ver-
dicktet. Die Däuser, unter denen viele einzeln
stebende Villen sind, Zeigen in ibrer ^.rcbitektur
den ernsten und soliden, allem Auffallenden
abbolden 8inn ibrer Desit^er. Ibre Anlage neigt
sicb bald mekr dem fran^ösiscben „Dötel", bald
dem engliscben „Qottage" 2u; im ersteren falle
sind monumentale l'reppenanlagen und weite
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