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Schroeder, Leopold von
Indiens Literatur und Cultur in historischer Entwicklung: ein Cyklus von 50 Vorlesungen, zugl. als Handbuch der indischen Literaturgeschichte, nebst zahlr., in dt. Übers. mitgeteilten Proben aus indischen Schriftwerken — Leipzig, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.16152#0219

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— 211 —

Erkenner, das ist dein Atman, der im Innern weilt; was von
ihm unterschieden ist, ist leidvoll!" Da schwieg auch, Uddälaka
Aruni.

Und nun kommt die gelehrte Frau Gärgi Väcaknavi
mit jener herausfordernden Einleitung, und nachdem ihr Ant-
wort geworden, preist sie freudig den Yäjnavalkya vor allen
Brahmanen.

Da tritt endlich noch Yidagdha Qäkalya mit seinen
Fragen hervor. Aber diesmal nimmt es ein schlimmes Ende.
Weil er nicht das Rechte weiss, fällt dem Cäkalya nach Yajna-
valkya's Prophezeiung der Kopf herunter!

Da sprach Yäjfiavalkya: „Ehrwürdige Brahmanen! Wer von
euch es wünscht, der möge mich fragen, — oder fraget mich
auch Alle! Wer von euch es wünscht, den will ich fragen, —
oder ich will auch euch Alle fragen!" — Sie aber wagten es
nicht.

In den nächsten Vorlesungen will ich es versuchen, Ihnen
von den philosophischen Gedanken, die das Resultat dieser
Epoche sind und die wir vornehmlich in den seit Alters be-
rühmten Upanishaden niedergelegt finden, eine Vorstellung zu
geben, — den Upanishaden, welche die Grundlage der orthodox-
brahmanischen Philosophie des Vedänta bilden und auch in
neuerer Zeit noch, selbst in der unvollkommenen Uebersetzung
des Anquetil Duperron, im Stande gewesen sind, hervorragende
Denker mit dem Tiefsinn ihrer Aussprüche zu fesseln.

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