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Antiquitäten-Zeitung — 2.1864

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— — — S — — — — ⏑

Verbürgte

Auflage 3000.



und Alterthumskunde.


— — — — B —
— — 7 — —







Abonuement:
Deutſchland u. Oeſterreich A 2.50
vierteljährlich, Ausland M 3.—.

Nr. 5I.

Stuttgart, 19. Dezember 1894.

Erſcheint wöchentlich.)

Auzeigen:
Die Nonpareillezeile oder deren
Raum 20 Pfg., Aultiouen 30 Pfg.

2. Jahrgang.

Auleitung zunt Sauiuielu
von Münzen.
Von
Dr. M. K irm i S.
Fortſetzung.)

(Nachdrud verboten.)
— —

Die Münzmetalle und

Jahrhundert bekanntes Metall. wurde in Auß-
land borübergehend zu 3: und 6-Rubelſtücken ver-
prägt, komnit daher kaum in Betracht.

Das Elektron iſt eine natürliche oder künſt-
liche Legirung von Gold und Silber, von grün-
lichgelber, bernſteinähnlicher Farbe, weßhalb die
Griechen auch denſelben Ausdruck für den Bern-

ſtein und für jene Miſchung gebrauchten Es

gabe die weiße Sudfarbe. Potin nennt man
Ane der Farbe nach ſilberähnliche Legirung.

Kupfer, Zinn, Zink und Blei ſind die Roh-
ſtoffe, aus welchen Erz gemiſcht wird.

Nickel wird in neuerer Zeit den Scheide-
münzen zugeſetzt; die deutſchen Nickelmünzen z. B.
beſtehen aus 75%, Kupfer und 250y6 Nickel,

Patina nennt man Ueberzüge auf Metal-

len, welche aus einer che-

die Veräuderuugen, wel-
che dieſe Metalle durch

und der Atmoſpharilien
erleiden können.

Wenn ich in dieſem

ſchnitten etwas ausführ-
licher bin, ſo geſchieht es,
weil es zwar viele hiſto-
riſche Abhandlungen zur
allgemeinen Numismatik,
aber faſt keine naturwiſſen-
ſchaftliche gibt, und weil
eine gewiſſe chemiſch; phy-
ſikaliſche Grundlage dem
Numismatiker nöthig und
nützlich iſt. Das Mitge-
theilte iſt zuverläßig und
beruht, ſoweit es angeht,
durchweg auf eigener Er-
fahrung und eigenen Ver-
ſuchen.

Für die Prägung kom-
men in Betracht, von rei-
nen Metallen: „Gold,
Silber, Kupfer, Platin“,
— u Legirungen wer-
den verwendet: „Zinn,
Zink, Blei und Nickel“.

Meißener Vaſe.


miſchen Verbindung des
betreffenden Metalls mit
einem anderen Grundſtoffe
(der meiſt Sauerſtoff,
Schwefel oder Chlor iſt),
oder mit einer Säure,
gewöhnlich Kohlenſäure,
beſtehen.

Gold in reinem Zu-
ſtande hat eine nur ihm
eigene, fein goldgelbe Far-
be, die bei einem geringen
Zuſatze von Kupfer hoch-
goldgelb, bei kleinem
Silbergehalte lichtgoldgelb
wird. Dieſe leuchtende
Farbe des reinen Goldes
läßt ſich auf legirtem
Golde durch Beizen nie
erzeugen, wohl aber kön-
nen ächte Goldmünzen, die
zum Zweck der Reinigung
von ungeſchickter Hand ge-
glüht und in Säure ge-
kocht ſind, das Ausſehen

Zebeizten Legirungsgoldes
— erhalten; dann aber ge-
nügt, um Zweifel zu be-
ſeitigen, das Beſchaben

(Text Seite 404.)

Die eiſernen Münz 4

zen Lykurg's dürften aus techniſchen Gründen in
das Gebiet der Fabel zu verweiſen ſein, dagegen
hat es zu jener Zeit in Sparta ſicher Eiſengeld
in Barren- oder Spießform gegeben, und in der
Zeit des peloponneſiſchen Krieges bediente man
ſich in Byzanz des Eiſengeldes als Scheidemünze,
man gebrauchte „sidäreoi“ für die „chalkoi“.

Reines Plaͤtin, ein erſt ſeit dem vorigen

— — 8 — — —

findet ſich vielfach in den Flüſſen Kleinaſiens,
wurde ſchon im alten Aegypten als Werthmetall
benützt und zuerſt im Anfang des 7. Jahrhun-
derts in Lydien zu Münzen verarbeitet; nach Pli-
nins ſoll die künſtliche Miſchung nicht über ein
Fünftel in Silber enthalten.

Billon iſt eine Metallmiſchung von geringem

einer Kantenſtelle, und um
den alten Zuſtand wieder
ziemlich herzuſtellen, iſt ſorgfältiges Abreiben zwi-
ſchen den Fingern mit naſſem Flußſande nöthig.
Gold iſt gegen die Einflüſſe des Bodens und der
Atmoſphärilien ſehr widerſtandsfähig, doch aber
zeigen alte Münzen und Geräthe von Feingold
oft eine eigenartige Patina, die mitunter einen
grauen Toͤn hat, meiſt aber in's Kupferfarbige

Silbergehalt; Billonmünzen zeigen bei der Aus-

— — — n }

ſpielt und ein ficheres Kennzeichen für das
p 5
 
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