Aus der Sammlerwelt und vom Kunsthandel
abgebrochen, nachdem es beinahe von
einem amerikanischen Hotelkönig aufge-
kauft worden wäre). Von Reynolds ist
auch das Porträt der Lavinia, Countess
Spencer wie dasjenige der Frances Mar-
chioness Camden. Das fünfte der sechs
Gemälde ist ein Frans Hals und stellt
einen sitzenden jungen Mann dar. (Dei'
Stuhl trägt den Vermerk Aet. 41. 1626); das
sechste, ein Van Dyck „Daedalus und Ica-
rus“, stammt wohl aus der Genueser Epo-
che des Meisters. Bo.
BERLIN
Georges Rouault, Schüler von Gustav
Moreau und jetzt Direktor des Moreau-
Museums in Paris, dessen Werke seit
Jahren in Paris nicht mehr zu sehen waren,
weil Vollard, der Cezanne-Händler sie auf-
speichert, wird im März zum erstenmal in
Deutschland Bilder zeigen, eine Ausstel-
lung, die deshalb von Bedeutung ist, weil
Rouaults Werk eine merkwürdige Ver-
wandtschaft mit dem Werk der Nolde, Ko-
koschka und anderer deutscher Meister
zeigt. Wobei auf den Beitrag dieses Hef-
tes aus der Feder von L’Höte besonders
verwiesen sei.
* *
*
Das Kronprinzen-Palais erwarb aus
der Aquarell-Ausstellung von Otto Dix,
die kürzlich im Kronprinzen-Palais statt-
fand, eine Anzahl Arbeiten aus dem Jahre
1924.
* *
*
Unter dem Ehrenvorsitz von Exzellenz
Solf, dem deutschen Gesandten in Japan,
findet in diesem Jahre in Tokio und ande-
ren japanischen Städten eine deutsche
Kunstausstellung statt, mit deren Organi-
sation die Herren Paul Cassirer, Berlin, Al-
fred Flechtheim, DüsseldorfundFranzHoff-
mann, Lübeck betraut sind.
KÖLN
Im Alter von 72 Jahren ist Ende Januar
in Bonn der Verlagsbuchhändler Herr Pe-
ter Hanstein, Seniorchef der Fa. Math.
Lempertz in Bonn u. Köln, gestorben, der
speziell auf dem Gebiete des Antiquariats
und der Kunstauktionen seine Firma zu
einer achtunggebietenden Stellung empor-
geführt hat.
WIEN
Vor dem Wiener Handelsgericht spielte
sich kürzlich ein interessanter Bilderfäl-
schungsprozeß ab, dem ein bei Oldenbourg
(Thomas de Keysers Tätigkeit als Maler
S. 92) als ein Thomas de Keyser ange-
führtes „Porträt eines jungen Mannes,
der an einem Schreibtisch sitzt“, zugrunde
lag. Dasselbe war aus der Sammlung
A. Hope (London) in den Besitz des Kunst-
händlers Ch. Sedelmeyer gelangt, der es
vor einer Reihe von Jahren an den Wie-
ner Sammler Alfred v. Strasser verkauft
hatte. Dieser wiederum hatte es im Herbst
1923 an den Bilderhändler Arnot weiterge-
geben, der es seinerseits dem kunsthist.
Museum zum Kauf antrug. Hier war man
bei der Reinigung des Bildes, bei der sich
nicht nur der Firnis, sondern auch die
Farbe verflüchtigte, zur Erkenntnis ge-
kommen, daß es sich um eine moderne
Fälschung handelt, wofür auch (zwecks
Rückgängigmachung des Geschäftes zwi-
schen den drei Hauptbeteiligten) der Be-
weis vor Gericht erbracht wurde.
P.-N.
FÜNFTES KERAMIK-SONDERHEFT
Heft 4 dieser Zeitschrift erscheint am
26. Februar unter Leitung von Museums-
direktor Prof. Max Sauerlandt, Ham-
burg, als neue Keramik-Sondernummer mit
reichem textlichen und illustrativen Inhalt.
Es wird u. a. folgende Beiträge enthalten:
Franz Rademacher, Die ottonische Ke-
ramik Kölns / Richard Stettiner, Ein
Kreussener Krug als Palimpset/Klar, Stu-
dien zum Werk des Töpfers MF /Bern-
hard Rackham, Eine schlesische Schüs-
sel mit dem Brustbild Kaiser Rudolfs II. /
O. Riesebieter, Die Fayencefabrik zu Er-
furt / P. E. Vondoerfer, Eine Meißener
Porzellanstatuette des Prager Jesuskind-
leins / Max Sauerlandt, Die Sammlung
Darmstaedter-Berlin. 42 Abbildungen auf
19 Tafeln.
164
abgebrochen, nachdem es beinahe von
einem amerikanischen Hotelkönig aufge-
kauft worden wäre). Von Reynolds ist
auch das Porträt der Lavinia, Countess
Spencer wie dasjenige der Frances Mar-
chioness Camden. Das fünfte der sechs
Gemälde ist ein Frans Hals und stellt
einen sitzenden jungen Mann dar. (Dei'
Stuhl trägt den Vermerk Aet. 41. 1626); das
sechste, ein Van Dyck „Daedalus und Ica-
rus“, stammt wohl aus der Genueser Epo-
che des Meisters. Bo.
BERLIN
Georges Rouault, Schüler von Gustav
Moreau und jetzt Direktor des Moreau-
Museums in Paris, dessen Werke seit
Jahren in Paris nicht mehr zu sehen waren,
weil Vollard, der Cezanne-Händler sie auf-
speichert, wird im März zum erstenmal in
Deutschland Bilder zeigen, eine Ausstel-
lung, die deshalb von Bedeutung ist, weil
Rouaults Werk eine merkwürdige Ver-
wandtschaft mit dem Werk der Nolde, Ko-
koschka und anderer deutscher Meister
zeigt. Wobei auf den Beitrag dieses Hef-
tes aus der Feder von L’Höte besonders
verwiesen sei.
* *
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Das Kronprinzen-Palais erwarb aus
der Aquarell-Ausstellung von Otto Dix,
die kürzlich im Kronprinzen-Palais statt-
fand, eine Anzahl Arbeiten aus dem Jahre
1924.
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Unter dem Ehrenvorsitz von Exzellenz
Solf, dem deutschen Gesandten in Japan,
findet in diesem Jahre in Tokio und ande-
ren japanischen Städten eine deutsche
Kunstausstellung statt, mit deren Organi-
sation die Herren Paul Cassirer, Berlin, Al-
fred Flechtheim, DüsseldorfundFranzHoff-
mann, Lübeck betraut sind.
KÖLN
Im Alter von 72 Jahren ist Ende Januar
in Bonn der Verlagsbuchhändler Herr Pe-
ter Hanstein, Seniorchef der Fa. Math.
Lempertz in Bonn u. Köln, gestorben, der
speziell auf dem Gebiete des Antiquariats
und der Kunstauktionen seine Firma zu
einer achtunggebietenden Stellung empor-
geführt hat.
WIEN
Vor dem Wiener Handelsgericht spielte
sich kürzlich ein interessanter Bilderfäl-
schungsprozeß ab, dem ein bei Oldenbourg
(Thomas de Keysers Tätigkeit als Maler
S. 92) als ein Thomas de Keyser ange-
führtes „Porträt eines jungen Mannes,
der an einem Schreibtisch sitzt“, zugrunde
lag. Dasselbe war aus der Sammlung
A. Hope (London) in den Besitz des Kunst-
händlers Ch. Sedelmeyer gelangt, der es
vor einer Reihe von Jahren an den Wie-
ner Sammler Alfred v. Strasser verkauft
hatte. Dieser wiederum hatte es im Herbst
1923 an den Bilderhändler Arnot weiterge-
geben, der es seinerseits dem kunsthist.
Museum zum Kauf antrug. Hier war man
bei der Reinigung des Bildes, bei der sich
nicht nur der Firnis, sondern auch die
Farbe verflüchtigte, zur Erkenntnis ge-
kommen, daß es sich um eine moderne
Fälschung handelt, wofür auch (zwecks
Rückgängigmachung des Geschäftes zwi-
schen den drei Hauptbeteiligten) der Be-
weis vor Gericht erbracht wurde.
P.-N.
FÜNFTES KERAMIK-SONDERHEFT
Heft 4 dieser Zeitschrift erscheint am
26. Februar unter Leitung von Museums-
direktor Prof. Max Sauerlandt, Ham-
burg, als neue Keramik-Sondernummer mit
reichem textlichen und illustrativen Inhalt.
Es wird u. a. folgende Beiträge enthalten:
Franz Rademacher, Die ottonische Ke-
ramik Kölns / Richard Stettiner, Ein
Kreussener Krug als Palimpset/Klar, Stu-
dien zum Werk des Töpfers MF /Bern-
hard Rackham, Eine schlesische Schüs-
sel mit dem Brustbild Kaiser Rudolfs II. /
O. Riesebieter, Die Fayencefabrik zu Er-
furt / P. E. Vondoerfer, Eine Meißener
Porzellanstatuette des Prager Jesuskind-
leins / Max Sauerlandt, Die Sammlung
Darmstaedter-Berlin. 42 Abbildungen auf
19 Tafeln.
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