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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 17.1925

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Heft 12
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.42040#0642

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Verschiedenes

treten: Navez, Stevens, Leys, Henri deBrae-
keleer, Wouters, Khnopff, Evenepoel, Jef
Lambeaux. 5. Sch.
B. Haendke. Entwicklungsgeschichte
der Stilarten. Zweite neubearbeitete
Aufl. Bielefeld u. Leipzig 1924. Velha-
gen u. Klasing.
Haendke will keine Kunstgeschichte,
will Entwicklungsgeschichte der Stilarten
schreiben. Unter diesem Gesichtspunkt ist
seine Auswahl anzusehen, wenn man ihr
gerecht werden will. Sie hat sich als prak-
tisch nützlich erwiesen, als „Handbuch“
brauchbar. Die neue Auflage ist auf den
heutigen Stand unseres Wissens gebracht,
die alte Erkenntnis vom „historischen Ab-
stand“ durch vorsichtige Behandlung der
neuesten Kunstäußerungen klug berück-
sichtigt. Der Verlag hat es an einer wür-
digen Ausstattung (mit über 400 Abb.) nicht
fehlen lassen. W.
Curt Moreck / Das weibliche Schön-
heitsideal im Wandel der Zeiten.
Mit 215 Abb. Franz Hanfstaengl Ver-
lag. München 1925.
Dieses in tangofarbenes Leinen gebun-
dene Buch ist für die „Bibliothek“ des
Herrenzimmers gedacht, wo es zu den we-
nigen zählen wird, die auch gelesen wer-
den, zumal der animierende Text in 25 Ka-
piteln (u. a. „Die Huris des Paradieses“,
„Im Dämmer des Harems“, „Venus Regina
Romae“) auch eine Kunstgeschichte bietet,
die mit den pikantesten Stellen der eroti-
schen Weltliteratur gewürzt ist und ein
Niveau hält, das Kaufleuten und Bankdi-
rektoren, die ein freies Verhältnis zur Kunst
unterhalten, unbedingt imponieren muß.
R. H. Walther.
KLEINE ANZEIGEN
Das Gewerbemuseum in Basel, das
der treffliche Dr. Kienzle leitet, gibt so-
eben seine Einzelkataloge der 1924 veran-
stalteten Ausstellungen in einem Sammel-
band heraus. Der enthält die immer klug
bevorworteten Ausstellungen „Alte und
neue Spitzen“ (3. Februar bis 16.März 1924),
„Batik und Ikat“ — indonesische Färbe-
kunst — (6. April bis 4. Mai 1924), „Schmie-
deeiserne Grabzeichen“ (25. Mai bis 22. Juni
1924), „Alte Gartenprospekte — Raumbilder
für die Bühne von A. Appia“ (26. Oktober
bis 16. November 1924) und „Ausstellung der
Kalender in alter und neuer Zeit“ (14. De-
zember 1924 bis 18. Januar 1925). Ein Gesamt-
überblick über die museale Aktivität eines
Jahres, vor der man sich nur in Hochach-
tung verbeugen kann. B.

Weitere Neuerscheinungen
(Besprechung vorbehalten)
Münchner Jahrbuch der bildenden
Kunst. Neue Folge Band 1, Heft 4.
Verlag Georg D. W. Callwey. München
1924.
Heinrich Schäfer — Walter Andrae,
Die Kunst des alten Orients. (Pro-
pyläen. Kunstgeschichte, Band 2.) Pro-
pyläen-Verlag. Berlin 1925.
Verschiedenes
AMSTERDAM
In einem Vortrage, den Prof. W. Martin
kürzlich in Amsterdam hielt, teilte er mit,
daß seiner Berechnung nach 75 Prozent
der gesamten altniederländischen Malerei
ins Ausland ausgewandert seien. Die Ursa-
che seien einmal die höheren Preise, die
das Ausland bezahlen konnte, und ferner
die Aufträge, die vom Auslande her an nie-
derländische Maler gelangten. In einzelnen
Fällen siedelten Sammlungen durch Erb-
schaft ins Ausland über. So sei die berühm-
te Sammlung Luca in Manzi dorthin ge-
kommen, weil 1675 die Amsterdamerin Van
Diemen einen italienischen Kaufmann hei-
ratete. Die Abwanderung im großen Stil
setzte gegen 1740 ein und erreichte in der
napoleonischen Zeit ihren Höhepunkt. Erst
1875 erinnert sich der Staat seiner Pflicht,
die nationalen Kunstschätze im Lande zu
behalten und womöglich in Museen zu
überführen. Gegenwärtig ist der Ankauf für
Museen fast völlig lahmgelegt, da die Re-
gierung die Museumsbudgets um die Hälfte
herabsetzte und Steuern sowohl auf den
Besitz wie auf den Verkauf von Kunstwerken
legen will, was zweifellos den Export der
Kunstwerke fördern wird. H.
DEN HAAG
Die holländische Porträtmalerei besitzt
eine wissenschaftliche Inventarisations-
stelle in der geneologisch-heraldischen Ver-
einigung: „De Nederlandsche Leeuw“ im
Haag, wo seit 1923 10000 neue Porträts
registriert wurden. Die Arbeit dieser Ver-
einigung setzt das Werk von E. W. Moes
fort, der in seiner zweibändigen „Icono-
graphia Batava“ einen beschreibenden
Katalog der gemalten und gebildhauerten
Porträts von Nordniederländern zusam-
menstellte. In den Werken von Van So-
meren und Frederic Müller werden nur
die radierten Bildnisse behandelt. Die
Adresse der genannten Vereinigung, die
ausführliche Karthoteken hat herstellen
lassen, ist Haag, van Stolkweg. H.

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