Kultur und Zivilisation
keramik
>< feuer«
bimini-
werkst.
Elements in unserer Kultur ist durch jahrhun-
dertalte Entwicklung wohl begründet. An der
Schwelle der Neuzeit erscheinen die entschei-
denden Erfindungen, riesenhafte Kontinente wer-
den entdeckt, die sich zunächst nicht mit Philo-
sophie und Musik erobern lassen; neuartige
Denksysteme sprengen den alten Rahmen des
Daseins; Forschungsergebnisse von ungeheurer
Tragweite stellen den Grundstand der materi-
ellen Sachkenntnis von der Erde über Nacht um;
die soziale Gliederung und Klitterung verschiebt
oftmals gewaltsam althergebrachte Ordnungen.
Es ist unstreitig, daß im engeren Sinn kul-
turelle Bestrebungen dem Herzen des Lebens
näher stehen, als etwa die Technik. Der Ur-
mensch, der uns die Höhlenzeichnungen in der
Dordogne hinterließ, war wohl tiefer und men-
schentümlicher in das Leben verstrickt, als jener
Vetter, der das Steinbeil erfand. Es mag wohl
auch gelten, daß die Zivilisation heute dem
Eigentlichen wesentliche Kräfte entzieht. Immer-
hin, es ist dies durch die Gesetze vom Ablauf
der Entwicklung begründet. Wichtiger ist, um
diese Weltstunde einzusehen, daß die Kultur
das Zivilisatorische breiter durchdringt und nährt
als man gemeinhin glaubt. Ein Staatswesen
ohne ethische Grundlagen ist undenkbar, die
Technik braucht eine Fülle absolut künstlerischen
Formsinns, im Maschinenbau steckt unabschätz-
bar viel schöpferischer Geist. Kultur und ihre
konkrete, außenweltliche Ausdrucksetzung, die
Zivilisation, gehen auf demselben Weg, bemühen
sich um die Lösung ein und derselben Aufgabe:
die Eroberung und Einrichtung von Welt und
Erde durch den Menschengeist, als deren be-
rufenem Verwalter und Gestalter, heinr. geron.
keramik
>< feuer«
bimini-
werkst.
Elements in unserer Kultur ist durch jahrhun-
dertalte Entwicklung wohl begründet. An der
Schwelle der Neuzeit erscheinen die entschei-
denden Erfindungen, riesenhafte Kontinente wer-
den entdeckt, die sich zunächst nicht mit Philo-
sophie und Musik erobern lassen; neuartige
Denksysteme sprengen den alten Rahmen des
Daseins; Forschungsergebnisse von ungeheurer
Tragweite stellen den Grundstand der materi-
ellen Sachkenntnis von der Erde über Nacht um;
die soziale Gliederung und Klitterung verschiebt
oftmals gewaltsam althergebrachte Ordnungen.
Es ist unstreitig, daß im engeren Sinn kul-
turelle Bestrebungen dem Herzen des Lebens
näher stehen, als etwa die Technik. Der Ur-
mensch, der uns die Höhlenzeichnungen in der
Dordogne hinterließ, war wohl tiefer und men-
schentümlicher in das Leben verstrickt, als jener
Vetter, der das Steinbeil erfand. Es mag wohl
auch gelten, daß die Zivilisation heute dem
Eigentlichen wesentliche Kräfte entzieht. Immer-
hin, es ist dies durch die Gesetze vom Ablauf
der Entwicklung begründet. Wichtiger ist, um
diese Weltstunde einzusehen, daß die Kultur
das Zivilisatorische breiter durchdringt und nährt
als man gemeinhin glaubt. Ein Staatswesen
ohne ethische Grundlagen ist undenkbar, die
Technik braucht eine Fülle absolut künstlerischen
Formsinns, im Maschinenbau steckt unabschätz-
bar viel schöpferischer Geist. Kultur und ihre
konkrete, außenweltliche Ausdrucksetzung, die
Zivilisation, gehen auf demselben Weg, bemühen
sich um die Lösung ein und derselben Aufgabe:
die Eroberung und Einrichtung von Welt und
Erde durch den Menschengeist, als deren be-
rufenem Verwalter und Gestalter, heinr. geron.