Original und Reproduktion
hier also wirklich des Meisters leibhaftiger Pin-
selstrich vor uns auf der Leinwand wirkt, auf
dem Stück Leinwand, das er selbst beschnitten
hat usw., um den originären Genuß am Form-
ungsquell selbst zu erschließen.
Gewiß, wir haben übertrieben. Original ist
und bleibt Original. Und es ist eben nur ein-
mal auf der Welt. Immerhin sollte uns dies
kleine Erlebnis zu denken geben. Nicht nur für
eine fruchtbare Nachprüfung unserer Stellung
zum Verhältnis von Original und Reproduktion.
Nein, auch nach Vorwärts zum Durchdenken
all jener neuen Fragen, die in Verfolg dieser
heute ermöglichten erstaunlichen Vervielfältig-
ungsmethoden von jungen Künstlern aufgegriffen
werden. Original als Reproduktion, das ist ihr
Problem. Das heißt: sie wollen das originäre
Schaffen von Anbeginn an in technische Trans-
ponenten eingehen lassen, um so — unter Ver-
meidung alles Manuellen —■ dem Original die
objektive Präzision einerseits, die unbeschränkte
Verbreitungsmöglichkeit andererseits von sich
aus zu sichern. Hier liegt zweifellos ein Weg.
Von der überzeugenden Ausbildung einer ge-
rade diesem Schaffen entsprechenden Bildform
wird sein Erfolg abhängen. dr. ossär schürer.
JOHANNES C. BJERG—KOPENHAGEN. »LIEBESKAMPF«
internationale kunstausstellung dresden 192g
hier also wirklich des Meisters leibhaftiger Pin-
selstrich vor uns auf der Leinwand wirkt, auf
dem Stück Leinwand, das er selbst beschnitten
hat usw., um den originären Genuß am Form-
ungsquell selbst zu erschließen.
Gewiß, wir haben übertrieben. Original ist
und bleibt Original. Und es ist eben nur ein-
mal auf der Welt. Immerhin sollte uns dies
kleine Erlebnis zu denken geben. Nicht nur für
eine fruchtbare Nachprüfung unserer Stellung
zum Verhältnis von Original und Reproduktion.
Nein, auch nach Vorwärts zum Durchdenken
all jener neuen Fragen, die in Verfolg dieser
heute ermöglichten erstaunlichen Vervielfältig-
ungsmethoden von jungen Künstlern aufgegriffen
werden. Original als Reproduktion, das ist ihr
Problem. Das heißt: sie wollen das originäre
Schaffen von Anbeginn an in technische Trans-
ponenten eingehen lassen, um so — unter Ver-
meidung alles Manuellen —■ dem Original die
objektive Präzision einerseits, die unbeschränkte
Verbreitungsmöglichkeit andererseits von sich
aus zu sichern. Hier liegt zweifellos ein Weg.
Von der überzeugenden Ausbildung einer ge-
rade diesem Schaffen entsprechenden Bildform
wird sein Erfolg abhängen. dr. ossär schürer.
JOHANNES C. BJERG—KOPENHAGEN. »LIEBESKAMPF«
internationale kunstausstellung dresden 192g