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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 59.1926-1927

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Osborn, Max: Ausstellung der Berliner Secession: Herbst 1926
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https://doi.org/10.11588/diglit.9182#0224

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Ausstellung der Berliner Seccssion, Herbst ig26

das Gemälde ähnlichen Themas von Bernhard
Kretzschmarin Dresden. Das heitere Geflim-
mer der Pariser Luft sichert allein schon einen
Vorteil, hier wie anderwärts, ganz abgesehen
von der unvergleichlichen Überlieferung des
leichten Handwerks. Die Franzosen geben Kunde
von den verschiedenen Tendenzen, die heute
vonihnen das Wort haben. Utrillo selbstistzur
Stelle. In seinem Kielwasser Lucien Adrion,
der in Paris so große Erfolge hat. Moise Kis-
ling, B. Gimmy, Georg Kars bezeichnen die
Linie der neuen Stilkunst, die Picasso eröffnete.
Andere, wie Othon Friesz, neben ihm etwa
Andre Favory, pflegen eine moderne dekora-
tive Art, in die Barockes hineinklingt. Immer
wieder wird man, selbst in diesem kleinen Zirkel,

WILLY JAECKEL—BERLIN GEMÄLDE »ZDENKA TICHARICH«

Auch sonst hat die Ausstellungsleitung um-
sichtig für Abwechslung durch Zuzug gesorgt.
Zum erstenmal nach dem Kriege, der ja eigent-
lich erst mit Locarno und Thoiry langsam zu
endigen begann, haben wir ein stattlicheres
Fähnlein von Franzosen in Berlin. Man kann
nicht sagen, daß sie ihre deutschen Kollegen
erschlagen. Früher waren solche Gegenüber-
stellungen für die Unsrigen meist nicht ungefähr-
lich. Es scheint, auch in Paris wird heute mit
Wasser gekocht — womit man übrigens, wenn
man die Kunstgriffe versteht, auch gut kochen
kann. Geschmacklich allerdings fühlt man doch
mitunter die französische Überlegenheit. So ein
Ausschnitt von F. A. Harta: „Die Fremden im
Cafe du Dome" ist immerhin etwas anderes als
 
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