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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 59.1926-1927

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Geron, Heinrich: Erziehung zur Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.9182#0254

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Erziehung zur Kunst

hugo erfurth—dresden »prof. dr. max liebermannc

Normalvolk der europäischen Zivilisationen, in
der Kunst ihre schönsten und feierlichsten
Daseinsoffenbarungen empfängt. Wir sehen mit
freudiger Erwartung den Tag erscheinen, an dem
an deutschen Schulen Kunstanschauung gelehrt
wird, nicht nur aus dem ideologischen Grunde,
daß wir das deutsche Wesen dem griechischen
näher wissen und näher zugewirkt haben wollen,
sondern mehr auch aus praktischer Einsicht.
Wir glauben, daß dem Einzelnen und der Ge-
meinschaft mit der Schulung zum Kunsterlebnis
fürs Dasein mehr geholfen wird als durch Sach-
kenntnis in Stereometrie und Chemie. — h. g.

Es wurde in unserer irrtumsschweren Zeit von
so vielen „Willen" geredet, aber die wahre
Erziehung bringt uns nur der Genius des Her-
zens. Nur er bildet die Schule zu einer leben-
digen aus, die Leben zu führen vermag. Nur er
ist imstande, Schule zu gestalten. Er weckt das
Wesen, er erhält es, indem er die auseinander-
drängenden Kräfte wieder zusammenschließt,
damit das Wesen spreche und wirke von Mensch
zu Mensch. Dann sind die tiefsten Gründe in
uns aufgeschlossen und sind empfangsbereit für
alles, was uns wahrhaft fördert und was des
Menschen Würde ausmacht. . . . praehauser.
 
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