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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 59.1926-1927

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Niebelschütz, Ernst von: Vom Bauherrn Friedrich der Grosse
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.9182#0267

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Vom Bauherrn Friedrich der Große

Klassizismus unter den ver-
schiedensten Gestalten ist das
geistige Fundament seines ge-
samten Mäzenats. — Das alles
ist nichts weniger als Urzeug-
ung und wenn man durchaus
will, die Kehrseite seiner hohen
Bildung. Entscheidendes ist
damit nicht ausgesagt. Ent-
scheidend ist vielmehr die wun-
derbare Fähigkeit dieses typi-
schen Eklektikers, alles aus
zweiter und dritter Hand Emp-
fangene seiner jeweiligen See-
lenlage auf das Genaueste an-
zupassen. Die frische Begei-
sterung der Jugend, die Not
des großen Krieges, die Ent-
täuschungen des Greisenalters,
Freundschaft und Liebe, wei-
ches Epikuräertum und harter
Stoizismus — für alle Schat-
tierungen seines wandlungs-
reichen Temperaments schuf er
sich in seinem Sanssouci den
entsprechenden Ausdruck. Es
ist ein einziges großes Selbst-
bekenntnis, von höchstem

WM

WIENER WERKSTÄTTE. »MESSINGVASEN« ENTWURF: JOS. HOFFMANN

»MESSINGVASE« ENTW: J. HOFFMANN

Reiz für den, der hin-
ter dem fühllosen Stein
den lebendigen Men-
schen sucht. Man wird
Potsdam nie recht ver-
stehen, wenn man es
mit dem kalten Herzen
des Kunsthistorikers
betritt. Man muß sich
in dieser von unfrucht-
barem Skeptizismus
zerfressenen Zeit ein
Gefühl für starkes
Menschen- u. Hel-
dentum gerettet ha-
ben, man muß vor allen
Dingen auch ein Kunst-
werk wieder aus der
besonderen Natur des
Ortes heraus begreifen
lernen, um die ganze

»MESSINGVASE«. AUSF : WIENER WERKST.
 
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