Die Galerien Thannhauser im Berliner Künstlerhaus
PAUL CEZANNE
GEMÄLDE »BEI AIX«
mit der roten Weste" hat sich eingefunden, mit
dem eine der hübschesten Anekdoten zusammen-
hängt. Ein nörgelnder Kritikus bemerkte da-
vor einmal zu Max Liebermann, daß der rechte
Arm des Jungen doch recht verzeichnet und
viel zu lang sei. „Ach, lassen Sie man", sagte
Liebermann, „Der Arm is so schön jemalt —
der kann jar nich lang jenug sein". Gleich-
wertig daneben steht eine Wand van Gogh.
Fünfzehn Werke ersten Ranges. Das will etwas
bedeuten! Das Erdreich der Landschaften
brodelt, in züngelnden Flammen steigen Pappeln
und Zypressen auf, die Ackererde wogt vor
Fruchtbarkeit, Bergformen türmen sich leiden-
schaftlich übereinander. Dazu die letzte, höchste
Meisterschaft der Menschenköpfe, die aus pri-
mitivster Anlage zu unerhörten seelischen Er-
gründungen emporschnellen. Der „Junge mit
Mütze", grüner Rock, gelber Fond, das herr-
liche Bildnis einer alten Dame, deren Kostüm
in bläulichen Flecken schimmert, sind in Deutsch-
land wohl nur ein paar Kennern bekannt. Auch
die ganz zarte Variante der Arlesierin hat man
in Berlin noch nicht gesehen.
Doch mit diesen Monstre-Serien ist es nicht
getan. Von Renoir sind so viele Arbeiten
vorhanden, daß sie allein eine kleine Ausstellung
bilden. Unvergleichliches darunter, wie die
PAUL CEZANNE
GEMÄLDE »BEI AIX«
mit der roten Weste" hat sich eingefunden, mit
dem eine der hübschesten Anekdoten zusammen-
hängt. Ein nörgelnder Kritikus bemerkte da-
vor einmal zu Max Liebermann, daß der rechte
Arm des Jungen doch recht verzeichnet und
viel zu lang sei. „Ach, lassen Sie man", sagte
Liebermann, „Der Arm is so schön jemalt —
der kann jar nich lang jenug sein". Gleich-
wertig daneben steht eine Wand van Gogh.
Fünfzehn Werke ersten Ranges. Das will etwas
bedeuten! Das Erdreich der Landschaften
brodelt, in züngelnden Flammen steigen Pappeln
und Zypressen auf, die Ackererde wogt vor
Fruchtbarkeit, Bergformen türmen sich leiden-
schaftlich übereinander. Dazu die letzte, höchste
Meisterschaft der Menschenköpfe, die aus pri-
mitivster Anlage zu unerhörten seelischen Er-
gründungen emporschnellen. Der „Junge mit
Mütze", grüner Rock, gelber Fond, das herr-
liche Bildnis einer alten Dame, deren Kostüm
in bläulichen Flecken schimmert, sind in Deutsch-
land wohl nur ein paar Kennern bekannt. Auch
die ganz zarte Variante der Arlesierin hat man
in Berlin noch nicht gesehen.
Doch mit diesen Monstre-Serien ist es nicht
getan. Von Renoir sind so viele Arbeiten
vorhanden, daß sie allein eine kleine Ausstellung
bilden. Unvergleichliches darunter, wie die