SPEISEGESCHIRR. PORZELLAN FABRIK HUTSCHENREUTHER
Stark an traditionelle Formen angelehnt, aber ohne Bemalung recht ansprechend
len zur Form, sei es in der Kunsl oder in
einer einheitlichen Auffassung des Lebens
und der Umwelt. Diese Frage kann nicht
aus der Theorie heraus beantwortet werden,
das Leben und die Zeit muß sie selbst be-
antworten.
Die Ware ist ein getreues Spiegelbild
dessen, was die Menschheit einer Zeit für
ihr Leben verlangt. Gehen wir durch ein
Warenhaus oder sehen wir uns eine Menge
von Katalogen durch, so stehen wir immer
noch vor einem erschreckenden Bild: die
Zierform von gestern, die Stilschnörkel, die
Blümchen und Bildchen treten uns überall
noch in großem Maße entgegen. Und den-
noch kann der aufmerksame Beschauer
einen kleinen Forlschritt feststellen, denn
hier und da beginnt auch in der Gestaltung
der Massenware der Wille sich geltend zu
machen, alle schnörkelhafte und schmuck-
hafte Zutat abzustreifen. Vielleicht ge-
schieht das mehr deshalb, weil die Masse
unter dem Schlagwort des „Modernen"
diese Dinge kauft. Schon dieser Reini-
gungsprozeß, wenn er auch etwas spät
kommt, ist doch sehr wichtig, weil er den
Weg ebnet für ein neues Verhältnis zur
Schönheit der einfachen Form. Der Zeil-
punkt, wo endlich nach einem Vierteljahr-
hundert die Werkbundideen aucli langsam
in die breite Masse der Warenerzeugung
dringen, scheint gekommen zu sein. Das
liegt nicht zuletzt daran, daß die Industrie
allmählich einsichtiger wird und etwas von
dem frischen Wind spürt, der durch unsere
Zeit weht.
Man darf sich aber nicht verhehlen, daß
das Bedürfnis des Käufers allzumeist zwar
von einem Instinkt für eine zeitgemäßere
Form geleitet wird, aber daß die Entwick-
lung des Qualilälssinns leider nicht immer
damit Hand in Hand geht. Doch muß man
anerkennen, daß die Industrie mehr und
mehr auf dem Gebiet der Warenerzeugung
den Willen zur Schaffung von Qualitäts-
ware bekundet. Dafür ist nicht zuletzt die
GLÄSER DER GLASFABRIK THERESIENTHAL
Sehr gute praktische und handliche Formen
28
Stark an traditionelle Formen angelehnt, aber ohne Bemalung recht ansprechend
len zur Form, sei es in der Kunsl oder in
einer einheitlichen Auffassung des Lebens
und der Umwelt. Diese Frage kann nicht
aus der Theorie heraus beantwortet werden,
das Leben und die Zeit muß sie selbst be-
antworten.
Die Ware ist ein getreues Spiegelbild
dessen, was die Menschheit einer Zeit für
ihr Leben verlangt. Gehen wir durch ein
Warenhaus oder sehen wir uns eine Menge
von Katalogen durch, so stehen wir immer
noch vor einem erschreckenden Bild: die
Zierform von gestern, die Stilschnörkel, die
Blümchen und Bildchen treten uns überall
noch in großem Maße entgegen. Und den-
noch kann der aufmerksame Beschauer
einen kleinen Forlschritt feststellen, denn
hier und da beginnt auch in der Gestaltung
der Massenware der Wille sich geltend zu
machen, alle schnörkelhafte und schmuck-
hafte Zutat abzustreifen. Vielleicht ge-
schieht das mehr deshalb, weil die Masse
unter dem Schlagwort des „Modernen"
diese Dinge kauft. Schon dieser Reini-
gungsprozeß, wenn er auch etwas spät
kommt, ist doch sehr wichtig, weil er den
Weg ebnet für ein neues Verhältnis zur
Schönheit der einfachen Form. Der Zeil-
punkt, wo endlich nach einem Vierteljahr-
hundert die Werkbundideen aucli langsam
in die breite Masse der Warenerzeugung
dringen, scheint gekommen zu sein. Das
liegt nicht zuletzt daran, daß die Industrie
allmählich einsichtiger wird und etwas von
dem frischen Wind spürt, der durch unsere
Zeit weht.
Man darf sich aber nicht verhehlen, daß
das Bedürfnis des Käufers allzumeist zwar
von einem Instinkt für eine zeitgemäßere
Form geleitet wird, aber daß die Entwick-
lung des Qualilälssinns leider nicht immer
damit Hand in Hand geht. Doch muß man
anerkennen, daß die Industrie mehr und
mehr auf dem Gebiet der Warenerzeugung
den Willen zur Schaffung von Qualitäts-
ware bekundet. Dafür ist nicht zuletzt die
GLÄSER DER GLASFABRIK THERESIENTHAL
Sehr gute praktische und handliche Formen
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