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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 3.1928

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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.13709#0042

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Bauens". Dem neuen Haushalt von Dr. Erna
Meyer haben wir bereits eine ausführliche Be-
sprechung in unserer Zeitschrift gewidmet. Das
etwas ältere Buch von Hilde Zimmermann ..Haus
und Hausrat" (geheftet 2,40 M., Ganzleinen 4 M.)
bildet eine inleressanle Ergänzung zu diesem
Werk, um so mehr, als es mehr als Leitfaden
für hauswirtschaftliche Schulen gedacht ist und
hauptsächlich die Entstellung von Haus und Haus-
rat und seine Erhaltung behandelt. Das Bucli liegl
in der 9. Auflage vor, ein Beweis, daß es in recht
breite Schichten gedrungen ist. Das Buch von
Frau Dr. Erna Meyer „Der neue Haashalt", ein be-
sonders glücklicher Griff des Berlages, ist uns
kürzlich in seiner 23. Auflage übersandt worden.
Wir haben uns sehr gefreut, daß es eine wesent-
liche Bereicherung in seinem Bildinhalt gefunden
hat. Diese Bereicherung ist besonders auf den
Gebieten zu bemerken, auf denen Frau Dr. Meyer
mit den modernen Architekten zusammen gear-
beitet hat. Der uns übersandte Band war in einem
wirklich sehr geschmackvollen Einband gehalten,
der nur Schrift trug. Leider haben wir von Frau
Dr. Meyer erfahren, daß es sich dabei nur um
einen provisorischen Einband handelte, und daß
der Verlas; sehr großen Wert darauf lest, den

od d '

aquarellierten Einband mit möglichst viel Bild-
chen zu erhalten.

Etwas merkwürdig ist die bisherige A ertretune

o od
der Architektur in dieser Serie, weil sie von Bruno

Taut und Schul tze-Aaumburg bestrillen wird.
Bruno Taut in seinem Buch „Ein Wohn-
haus" (Ganzleinen 6,50 AI.) zeigt sein eigenes
Haus. Ein Sonderfall, der aber wohl nur als Ein-
zelfall zu verstehen ist, deshalb steht dieses Buch
auch nicht ganz glücklich in dieser Beihe, so inter-
essant es als Lösung für das eigene Heim des Ver-
fassers ist. „Das ABC des Bauens" von Schultze-
Naumburg (Ganzleinen 2,80 AI.), gedacht als ein
A ademekum für Architekten und Baulustige, darf
in der Idee als ein sehr nützliches Büchlein be-
zeichnet werden. Aber man spürl selbst in dieser
rein alfabelisch geordneten Zusammenstellung die
Gegnerschaft Schultze-Aaumburgs gegen die mo-
derne Architektur, besonders in dem kurzen Arti-
kclchen „Flachdach". Schultze-Aaumburg, sicher-
lich ein guter Kenner der technischen Vorbedin-
gungen des Hausbaus, hat hier ein Büchlein ge-
schaffen, das ungeheuer praktisch und werlvoll
gerade für den Laien sein kann. Aber durch die
stille Ablehnung alles Alodernen, die aus vielen
Zeilen spricht, kann es gefährlicher werden, als
es nützlich ist.

Alan kann eine solche populäre Veröffent-
lichung, wie sie die Francksche Aerlagsbuchhand-
lung dankenswerterweise übernimmt, nicht scharf
genug kritisieren, weil sie durch ihre große Ver-
breitung ein wichtiger Faktor für die A'erbreilung
der neuen Ideen sein kann. Die Gegensätzlichkeit
zwischen Bruno Taut und Schultze-Naumburg ist
etwas, was der Laie nicht beurteilen kann. Er
wird sich auch nicht nach einer Seite orientieren
aus Überzeugung, denn ihm fehlt die Kritikfähig-

keit. So verdienstvoll das Unternehmen der
Francksdien \ erlagsbüchhaiidlung ist, so verant-
wortungsvoll ist es auch, und wir wünschen nur,
daß bei Fortsetzung der Reihe nichl ein Zur-
sprachekommen aller möglichen Richtungen sich
einstellen wird, sondern ein bewußt und entschie-
denes Eintreten für den gesunden Fortschritt.

Ludwig Lesser: Volksparke heute und morgen.
Bembrandt-A'erlag, Berlin, Preis gebunden 10 AI.
Das Buch ist so gesund und erfrischend geschrie-
ben, weil gar keine Theorien und formalen Pro-
bleme erörtert werden. Es verlangt, daß der Park
der Großstadt nicht eine dekorative Angelegen-
heit ist, sondern ein Erholungs- und Sportplatz, in
dem man sich wirklich bewegen, spielen und dran
freuen kann.

Hans Loubier und Erhard Kielte: Jahrbuch der
Einbandkunst. Erster Jahrgang 1927. Verlag für
Einbandkunst, Leipzig. Gebunden 35 Mark.

Ein stattliches Buch auf 253 Seilen sorgfällig
gedruckt und auf 105 Tafeln reich illustriert.
Gerade in der Buchbinderei gibt es von jeher eine
gute Literatur über alle Erzeugnisse dieses Hand-
werks, wie sie veilleicht an Umfang und Forscher-
eifer von keiner Forschung über ein anderes Ge-
werbe erreicht wird. Es enthält dieses Jahrbuch
unter der sachkundigen Leitung von Loubier eine
Anzahl wertvoller Beiträge über die alte Einband-
kunst. Loubier gibt in einem Auf salz die aus-
gezeichnete Anregung, ein Repertorium der Abbil-
dungen von Bucheinbänden zu schaffen, eine Idee,
deren Ausführung auch für andere Gebiele des
Kunsthandwerks wertvoll wäre. Sehr zu begrüßen
sind die Beiträge ausländischer Fachleute über
neuzeitliche Bucheinbände ihrer Länder; ülto
Pfaff, der Lehrer der 1 laller Kunslgewerbeschule,
schreibt über das handgebundene Buch. Professor
Hugo Steiner, Prag, über die Beteiligung der
Künstler an der Entwicklung des neuzeitlichen
Bucheinbandes und Professor Loubier legt in einer
Betrachtung über die Adam-Bände einen werl-
vollen Querschnitt durch die deutsche Kunslbuch-
binderei der Gegenwart. Dem starken Band sind
eine große Anzahl vorzüglich wiedergegebener Ab-
bildungen beigegeben, die vor allen Dingen das
ausländische Schaffen auf diesem Gebiet über-
sichtlich illustrieren. Das Buch ist ein gutes Zeug-
nis für die ausgezeichneten technischen Tra-
ditionen auf dem Gebiele der Einbandkunsl und
zeigl. wie man auch heule, auf dem guten tech-
nischen Können fußend, neuzeitliche Formen an-
zuwenden sucht. A^ ie weil das gesund isl und w ie
weit die Versuche etwas sehr ins Formalistische
ausschlagen, auch das zeigl dieses prächtige Jahr-
buch. L.

Anschriften der Mitarbeiter dieses Hefles:

Architekt II. de Friei, Duneldorf, Kunstakademie.
WiMn-Im llijihnhn, Areli., Köln, Ilrususpasse f) - ~.

Prof. Hans W'uuV, Kölner WerkipWen, Obienriug So.

Prof. Ludwig Giet, Berlin, Vereinigte StantMcbulou, üardon-

U-rgslraßc.

Kurt Schwerdt/egcr, Stettin, Städt. Handwerker- und Kuittt-
gQwsrbeschuI6.

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