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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 3.1928

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Lotz, Wilhelm: Die Deutsche Presse und die neue Gestaltung: zur Eröffnung der "Pressa"
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https://doi.org/10.11588/diglit.13709#0148

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gen Fragen als lebendige Tagesfragen be-
handelt werden, mit großen Bildern, pak-
kenden Überschriften und mit der Freude
am Geschehen. Wie werden bei uns diese
Fragen behandelt? In drei, vier Zeilen,
ohne Anteilnahme, mit der Schere aus dem
Korrespondenzblatt herausgeschnitten, müs-
sen Nachrichten über irgendeinen Bau ein
paar noch freie Zeilen füllen. Welche Zei-
tung zeigt ein neu gebautes Geschäftshaus
und bespricht, warum es so und so aussieht,
welche Zeitung zeigt Wohngrundrisse mit
zweckmäßiger Verteilung der Möbel, welche
erörtert die zweckmäßige Führung eines
modernen Haushalts? Wo wird objektiv
von gutem Gebrauchsporzellan, rostfreien
Bestecken, von Küchenmotoren, von Glas-
gegenständen oder keramischen Blumenbe-
hältern gesprochen? So könnte man end-
los weiter fragen und müßte überall fest-
stellen, daß unsere Presse in ihrer Haltung
zum Leben doch recht stocksteif ist, daß
ihr alles freudige Eingehen auf die Tages-
fragen der gestaltenden Arbeit fehlt. Von
Qualität stehen beinahe in jeder Nummer
ein paar allgemeine hochtrabende Sätze;
wo aber ist das Bemühen zu erkennen, den
Sinn des Käufers für Qualität zu erziehen?

Die Frage der Qualität in ihrer wirt-
schaftlichen, technischen und geistig kul-
turellen Bedeutung ist ein Problem, das
durch alle Gebiete des heutigen Lebens hin-
durchgeht. Man kann fast sagen, daß jede
Spalte einer Zeitung mit dieser Frage in Zu-
sammenhang kommen und sie irgendwie
anschneiden muß. Und hier ist es notwendig,
diesen etwas abgegriffenen, beinahe zur
Phrase gewordenen Begriff immer wieder
mit neuem Blut zu versehen. Und hier liegt

The

I HC

true reflection of the
German Market

PROSPEKTUMSCHLAG, ENTWURF A. NIESSEN

Format: A4, Farben: rot und schwarz

die vornehmste kulturelle Aufgabe der
deutschen Presse, weil das eine Lebensfrage
unserer ganzen Kultur ist.

Die Durchsetzung des ganzen Geistes der
Presse mit dem Qualitätsgedanken, wie wir
ihn verstehen, ist die große Forderung, die
wir an die Presse richten. Wäre das der Fall,
dann würde es auch selbstverständlich sein,
daß die äußere, formale Aufmachung der
Zeitung, ihrer Werbedrucksachen, ihrer Ge-
schäfts-, Arbeits- und Reklamebauten die-
sem Geist entspricht. Man soll nicht sagen,

BRIEFTASCHE ZUM
PROSPEKT

rot und schwarz

The German market
isopentoyou
ifyouhave
anopen
eye!

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