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Hr. 57. HEIDELBERGER 1850.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Oersted: Der Oeist in der Natur»

(Fortsetzung.)
Während seiner dritten 1822—1823 durch Deutschland, Frankreich
und England unternommenen Reise beschäftigte sich dieser berühmte Forscher
vorzüglich mit den damals neuesten Entdeckungen über das Licht. Von
beinahe allen gelehrten Gesellschaften wurde er zum Mitgliede ernannt,
Ritter der Ehrenlegion (1837), Conferenzrath (1840), Ritter des preus-
sischen Ordens pour le merite dans les Sciences et les arts 1842, er-
hielt von Erlangen das Ehrendiplom als Doctor der Medicin und von
seiner Regierung 1847 das Grosskreuz des Dannebrog.
Die physikalische und chemische Seite der wissenschaftlichen Lei-
stungen Oersted’s gehört nicht in das Bereich der gegenwärtigen An-
zeige. Wir haben es hier mit seiner ästhetischen und philosophischen Auf-
fassung der Natur zu thun, die ein Lieblingsgegenstand der Untersuchung
für unsern Gelehrten war, und die er in verschiedenen Schriften zu ent-
wickeln suchte. Seine Arbeiten sind durchaus von den Terminologieen
der deutschen Philosophie frei, ungeachtet man beim Durchlesen dersel-
ben deutlich sieht, dass er sich genau mit unserer Philosophie beschäftigt
hat. Sie sind populär - philosophisch gehalten, da sie aus Vorlesungen
entstanden, die er meist vor einem gemischten Publikum hielt. Dahin ge-
hören seine Vorträge über die „Physik des Schönen“, der Dialog über
„das durch die Töne hervorgebrachte Vergnügen“ u. s. w., besonders
aber die in den hier anzuzeigenden Werken Nr. 1 und 2 enthaltenen
Dialoge und Abhandlungen.
Nr. 1 enthält: 1) ein Vorwort des Uebersetzers, K. L. Kanne-
giesser, 2) eine biographische Skizze Oersted’s von einem jetzt in
Berlin anwesenden, dänischen Gelehrten, Herrn P. L. Möller, 3) die
Dialoge und Abhandlungen Oersted’s selbst, welche unter dem Titel
„der Geist in der Natur“ gesammelt und herausgegeben wurden. Das
Buch umfasst nämlich von den populärnaturphilosophischen Schriften die-
ses berühmten dänischen Gelehrten: 1) einen Dialog unter dem Titel:
„Das Geistige im Körperlichen“ (S. 1 — 37), 2) ein zweites Gespräch
„der Springbrunnen“ (S. 39—57), 3) Abhandlung über das „Verhältniss
XLIII. Jahrg. 5. Doppelheft. 57
 
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