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.-75


kM^ÄLM^SL^ ' «EMSsMM


chenden Entwicklung brnck) auch das tt e u
deutsche Kaiserreich und 1)ie Hcrrschaft der Ho-
licnzollcrn, die in 60V Iahren cin gcwaltiges
Wcrk gcschaffen hatten^, jäh und fast übcr Nacht
zusammen. Abcr wie früher, so wird auck,
jeht unser Volk sich von seinem Sturze wieder
erhcben. Ia, die Vergangenheit läßt uns hof-
fcn. daß, je tiefer dcr Sturz war, umsoherr-
licher die Auferstehung sein wird.
Nach den Wirren der Karolingerzeit folgte jene
erste deutsche Kulturblüte, von der unsere dcut-
schen Dome noch heute herrliche Wahrzeichen
sind; in der Rechtlosigkeit der „kaiserlosen, der
sckirecklichen Zeit" erstarkte unser dcutsches Vilr-
gcrtum, die Hansa verbreitete das Deutschtum
bis weit in den Osten hinein und war auf
dem besten Wege zur freien deutschen Nepu-
blik; kaum sind die Wunden des 30jährigen
Kricges verheilt, da schwingt sich Deutschland
in wenig Jahrzehnten zur führendcn geistigen
Macht Europas auf: und endlich: auf den
Trümmern des Preußenstaates und des alten
Deutschen Reiches erhebt sich der Neubau des
Rciches, unter dessen Dach unser Volk eine
Kraft entfaltete, daß die Völker der Erde sie
nicht hättsn überwinden können, wenn nicht
verhängnisvolle Verblendung die Wurzeln sei-
ner Kraft untergraben hätte. Sollen wir nun
etwa verzweifeln? Wir würden keine Deut-
schen sein, wenn wir das täten. Visher war
das neue Deutschland, das aus dem Zusammen-
bruch entstand, noch immer besfer und wertvol-
ler als das, das vorher bestanden hatte. Soll
das jetzt anders sein? Haben wir jene unver-
wüstliche Spannkraft unserer Väter, die auch
das härteste Schicksal durch ihren Willen noch
immer überwanden, heute eingebüßt? Wol-
len wir Klagelieder Lber den Trümmern un-
seres Vaterlandes anstimmen, statt zuzugreifen
und ein neues, schöneres aufzubauen? Lassen
wir uns Hindenburg zum Vorbild sein, der,
den Zusammenbruch ticfer und bitterer emp-
finden.muß als wir alle. Er klagte und jam-
merte nicht: er arbeitete.

Wie der Person gewordene Küntische
Pflichtgedanke steht er vor uns. Und indem cr
in den Tagen des Zusammenbruchs auf seinem
Posten blicb, ob sich ihm auch das Herz zusam-
menkrampfen mußte, ist er zum zweiten Malc
der Retter unseres Volkes gewordcn. Wäre die
Nückführung unserer Riesenheere nicht ord-
nungs- und planmäßig erfolgt, hätten sich die
'Massen, wie es s. Zt. in Rußland geschah. in
zügelloser Auflösung über unser Land ergossen.
so hätte Deutschland sich selber vernichtet und
wäre in Bürgerkrieg und Hungersnot zugrunde
gegangeü. Daß diese Gefahr trotz der völligen
politischen Umwälzung, die eingetreten war.
vermieden wurde, das ist wieder Hindenburgs
Verdienst und vielleicht seine größte Leistung.
Es ist zugleich nicht das das geringste Ruhmes-
blatt im Siegeskranz unseres.unbcsiegten Feld-
hceres: Feldherr und Heer warcn einander
wert, und ihrer beider größter Sieg war die
Eelbstüberwindung, die sie übten, als es galt,
zum Segen des Volkes und Vaterlandes pflicht-
treu zu sein bis zum bitteren Ende.

So wird beiden, unserem Heer und seinem
genialen Führer, der unauslöschliche Dank des
Vaterlandes in aller Zukunft gehören. Und
wenn Hindenburg, nachdem er sein schweres
Werk vollbracht, sich jetzt indieStilleder
Lüneburger Heide zurückzieht, um sei-
nen Lebensabend in Nuhe und Frieden zu vcr-
bringen, dann kann ihn das erhebende Ve-
wußtsein über alle Vitterkeit und Tragik, dic
er erlebte, hinwegtrösten, daß er in schwerster
Zeit der getreue Eckartseines Vol-
kes war. Was unser heutiges Eeschlecht ge-
leistet hat an Opferwilligkeit und Heldentum,
das werden erst spätere Geschlechter zu würdi-
gen wissen, die den Sinn und die Folgen der
hcutigen Erschütterungen zu überblick?n ver-
mögen. Für sie aber wird sich noch mehr als
für uns alles, was wir geleistet und gelitten
alles Heldentum und alle Pflichttreue unseres
Volkes, alles, was seine Vürgerschaft war i"
uns für eine bessere Zukunft, zusamnienfasien
in dem einen Namen: Hindenburg.

nächsten Tnrren wird das Bestellgeld infolge dor ae-
stieaenen Voföldcrunoskosten und Löhne erhöht
w- rden. Ucber die Erhöhung des Brief- und Te-
legramm-Portos sowie der FernsiprcchseEMrvn
schweben zurseit noch Verhandlungen im Rorchspost-
ministerium.

Deutsches Reich

Deutsche Volkspartei und Deutfchnationale
Bolkspartei

D io deutscho liberale Volkspartei
schreibt uns:

Den wi<derholt aufgetretenen nnd von den seg-
ner-ischen Parteien gcflissentl ch weiterverlbreitetem
Gcrüchten, dai; dex Plan oinre Verschmelzung
der Deutschon (li'b-eralen) Volkspattei mlt der
Deutschnationalen Vobksoartei destehe, stnd dle
maggebenden Stellen der Pcrrtei mit dcr erforder-
lichen Deutlichkeit entgegonmetreten. .^Dcwon ist
koinie Nede mrd es wird auch nie davon die Rede
sern." Donartige Bcstrebungen, die nur Bevwirrung
in unseren Reihcn stiften können, finden im Landv
auch kernien Boden. So hat der Vorstand des
Ortsvereins Verlin - Schöneberg einstinl-
mig Leschlosien, „derartige VerschmelLungsbcstre-
bunsen rLlndwe-a abzulohnen und der Erwartums
Ausdruck gegcbcn, dab oine weitere Erörte-
rungdteser Vostreburvgen in Zukunfr
ausgeschlossen sein möae. Die Gren-linien
der Partoi nach rcchts und links sollon entschiiden
ausrecht e-rhallen werden." Das ist auch unser
Standvunkt!

Die „Miniftcr" dcs „Kabinetts Casiirer"
sti'd wi<der einnial davor bewahtt geblieben, vcr-
schiodene Ministersesiel zn zieren. Wie ernst abe-r
Vte Un abh ä n g i g en an die E r w e r b u ng dsr
volit r sch^e nMacht und die Besetzung der Mi*
nisterien godacht haben, ergibt sich aus elner L i ste.
die dieseii Tage durch eiwen glücklichen Zufall nach
orncr Haussuchung ontdeckt wörden ist. Darnach
war das Auswäriige rn fveier^Auswabl den Her-
ren Brei tscheid, Haase und Barth suige-
dachi. Die Landesverteidigung sollte Herr Däu
m I a bstreuen. Fur die Landwittschast hat man
u. a. ckuch an den Profesior Ballod von dev Berli-
ner Unlversität gcdacht, jenen Letten, der 20 Iabre
hindurch sich von Prof. Gustcw v. Schmoller hatte
protegioren lasion, ohnö seine wahre Gosinnung zu
oerraterv. Für Kunst, Wiss-nschafl und Erziehungs.
we'en sollto der Sch-ariisoleler Moissi, der in allen
vrattischen Dingen ein Kindergemüt hat. vevanr-
wortlich w'rdsn. Für die Zust'g präsentiett man
zur Auswahl die Herren Haase, Nofenfelo,
Cohn und Werthauer. He.r Merthauer ist
ein millionenschwcrer Rv-chtsanwalt. d'r soin Vor-
möge.r hanptsächlich durch die Vettcidigung vvn
Berbrechern erworbon hat. Ein besserer Ji ftismi-,
nistor ist. wie man sieht, überchaupt nicht zu find-7?.

Nationalversammlung

Wcimar. 4. Iuli.

Jn der heutigen Sitzung dex Natio nalver-
sammlung wurden die gestern ausgeseßten Ab-
stimmungen über Artikel 21 und 23 vorgenominen.
Bei Artikel 21 werden d'.e Anträge der Deuisch-
Nationalen und der Deutschen Volkspartei, das
Wahlmündigkeitsalter von 20 Iahren
zu steigern und dessen Feststellung in das Wahlge-
setz zu verweisen oder auf 24 Iahre festzusetzen, ge-
gen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt. Der
Ärtikel 21 wird nach dein Veschluß des Ausschusies
mit der Wahlmündigkeit von 20 Iahren ange-
nommen.

Dcr Antrag Aü er (Soz.): ..Der Wahltag muß
an Sonntagen oder an öffentlichen Ruhetagen
stattfinden", wird gegen die Stimmen der beiden
Nechtparteien. des Zentrums und eines Teiles der
Demokraten angenommen.

Jn Artikel 23 wird die dreijährige Legislatur-
periode in namentl. Abstimmung mit 15,3 gegen 142
St mmen abgelehnt u in einfacher Abstimmung die
5jährlge Periode gegen die Stimmen der
jährige Periode gegcn die Stimmen der
beiden sozialdemokratischen Parteien und eines
Teiles der Demokraten angenommen.

» » »

* Eine Erhöhung d-x Post- und Telegraphenge-
bühreiv sieht unmittelbar bevor. Schon in den

*-«Die Konscrvatioen für d^e Monorch'e. Dcr
Boristand der deutsch-konsevvativen Partei ttttt m.t
einer Erklärung an die Oessentlichkeit. rn der er,
was die Deutsch-Nationalen in dcn letzten Mochen
wicdellholt gechgt hwben. noch cinmal sagt. nämlich,
daß die deutsch konservatcve Partei denr Fttsdens-
v'ttrag niicht zustimmen könne und datz sie die Ver-
antwortung für iihn- dsr Revolutivn als simig
Cchukdige an unserem Unglück zuweise. Nur eino
parlLmentarische Regicrung. so heiht es weiter rn
disser Erklärnng, hätte einem solchn Friedensver-
ttag sustimnron könmen. Darum srrgt sie diestr
Revolutionsregicrung den Kampf an: .Mir st re
Len nach dcx Wi eder h e r st e l l u n g der M o n-
archie unter dem Zevter der Hohensol-
lern, die uns Ansehen, Mohlergahen. FreiHeit
und Kultur zu schaffen vermochten gegenüber der
Jämmerlichkttt einer' Eegenwart der Armut, des
Elends und der Vevachtung, wie sie die DemokratE
und die Massenhervschaft gebracht ha^ben'."

Badische Politik

* Die Durchführung von Kulturverbesferungen.
Dem bad. Landtag ist ein vom Mvbeitsmvnisterium
ausgearbeiteter Gcsetzentwurf über dio Durchfüh-
rung von Kulturvcrbcsserungen sugogangon. Der
E-esetzentwurf bozweckt eine wevstärlle InLirgriff-
näbnte deo Meliorationsaübeitcn, vor allom Arbei-
ttn dcr Meso.nentwäsierungen. Die Obe.direcktwn
des Wasier- u. Strakenbaues hat bereits die Ent-
wässerung von Wiesenland in Angr.ff
geno-mmen. Die Kostcn zur Durchführung iHi'er
Enttoässerungsvläne srnd auf- rund 6 Mill. M. vc-r-
Lnschlagt. Da sich aber vielfach erbüblicho Wider-
stände gegen die JnangriffnalMe davartiger Ent-
wäsierungsarb''iten gezergt haben, so soll durch don
neuen Gcsetzentwurf der VerwaltunV-beHörds di-e
Vefugnis gegeben wcvdcn, zwangsweise Wasierge-
nossenschasten zu bilden, denen di-e Aufgabe drr
Schaffung u-nd Unterhaltung der Anlagen für Elit.
wässcrung. Bcwäsierung und Wasserschutz obliogt.
Da es sich bor dem vorliegenden Gesetzentwuvf umr
ein Notgcisetz handolt, desien Bestimmungen e>ine
Evgänsuns durch das in Wussicht steHende Siedc-
lungsgcsetz finden werdcn, so ist desien Gsltungs-
duuer bis Ende 1921 fcstgcsent.

Aus Stadt und Umgebung
Altes Eisen r

Verstjand. Wisien und Lobenserfährung find
Dinge, die rn dsr jetzigeu Zeit außer Kurs gchetzt
werden. Jugend und vor allem ParteizugeHörig-
keit. die von Sachkenntis absolut uicht vetrübt zu
foin brmrcht. srnd heute die Gruuddvdinsurm znr
Besetzung solhst der wichtigsten Posten. Ohne Be-
vücksichttgung der gerstigen und körpettichen Lel-
ftunssfähigkelt anorkannt tüchtiger Müinner wer-
oon sie nur <rn der Hand ibres Eeburlss hemes
mit einem Federstrlch am 65. Goburtstag «tts
Dank für ihre dem Vaterbande geleisteten Dieirste'
zum alton Esien goworfen. Täglick kann man jetzt
in den Zeitungen losen, daß der oder iener Beamte
der auch nach der Revolution unter Hmtan-
setzung seiner persönlichen Gefühle aus roraster
Vaterlandslie.be woiter gearbortet tzat, in den
Nuhesband treten muß. Vielleicht machen diese
.xrlten Herren" mit iihrer reichen Erfahrung in
der BeHandlung der StaatSnvasckrno von ihrer
Pflicht. zu warnen. zuviel Gabrauch. Das mag
den neuen Herren nichr grvado angoueilM soi-n.
Auch das Publikum kömrte rn oinzelnen Aemtern
durch den Aub.ick alter Gesichter zu sbark an die
„gute alte Zeit". diö noch gar nickt so weit zurück-
liegt. erimnert werden und -das wäre noch viel nn-
angenohnier. Drum weg mit ihuen! Der Mohr
hat seine Schllldigkeit getan. er kann gohen! „^,t
dies ichon Tollheit. hat es doch Methode". Aber di«
neuen Herren sollen sich den alton Spruch rns
Stammbuch schreiben: „I7t scmenrein teceris.
itL metes," oder >auf Alt dout-sch: „Wex W'rnd sät,
wird Stuvm ernten

Cröffnung der Heidelberger Volkshochfchulkurfe

Am gestr gen Abend wurde das Sommer-
semester 1919 der Heidelbe'rger Volkshochschul-
kurse mit einem Vortrag des Prof. Gruhle über
„Berufsberatung" u. einer Fiihrung: „Das
Heidelberger Schloß iü seinen äußeren Terlen
durch Geh Hofrat Prof. Dr. C. Neumann oinge-
leitet. Dem Vortrage des Prof. Gruhle aing als
E.nleitung der Kurse eine Bcgriißungsansprache
Zrof. Salomon voraus. der in kurzen Wor-
ten Zweck und Ziele der Volkshochschulkurse dar-
legte und seiner Freude darüber Ausdruck gab. daß
der Andrang zu den Veranstaltungen ein sehr gro-
ßer sei und daß damit das Bedürfnis der Kurse
bewiesen sei. Besonderen Zuspruchs erfreuten sich
die Führungen, von denen bereits drei ausverkauft
seren. Prof. Salomon wies sodann noch besonders
äuf den vor dem Nednerpult angebrachten Frage-
kasten hin und forderte auf, sich recht lebhaft an
den sich jeweilig an die Vorträge anschließenden
Aussprachen zu beterl'gen.

Hierauf ergriff Prof. Eruhle das Wort zu
seinem Vortrage Lber „Berufsberatung". Der
VortrLg war gut besetzt. die Zuhörer bestanden zu
zwei Dritteln aus Frauen.

* Deotsche l'bcrale' Volkspartei. Am nächsten
Vereinsabend. Montag. 7. ds. Mts., im „We>ßen
Bock" wird Rechtsanwalt Dr. Steiner einen
Vortrag über das Thema: „Z ü r Vorgeschichte
dos Weltkrieges" haltem Wir b-tten d!-e
Parteifreunde. sich an dieser Vcranstaltung rech!
zahlreich zu beteingen. Gäste sind willkommen.

* Der Vezirksrat verihwndelte in seiner letztsn
Srtzung u. a. de,r Ciüspvuck der Deutschen l r-
beralen Volksp'artei goaen die Bszirks-
vats- uild Kreisivahlen. Wie erinnerlich. waren
die liberailen Stinrmen für ungü.tig erklärt wor-
den. weil die Liste zu spät öingereicht war. Nach
längerer Verhandluirg. bei der der Vorsitzende der
Partei, Dr. Curtius. den Erckspruch einaehend
begvündete. bcfchl-oß der VcÄirksrat. den Einlspruch
zurückzuweisen. Wre wir Nren. wird sist
die liberäle Volkspartei mit dem Entscheid nicht
bognügon^ söudsiln Meit-er'e iRechtsmi tt el
in Anispvuch nehmen. — Woiter wurden folgende
Gosuche genohmigt: Des Milchhändlers Iakob
Hutter hier, mn Erlaubwis zum AuÄschank von
crlk-oiholfreien Getränken in de,m Derkaüfshäus-
chon Ecke Berccheimer- und Römerfttaße; dös Lud-
wig Waibel. Konditors in Rohrbach. um Er-
lcru/bnis zum Betrieb oiner Kaffeewirtschaft im
Hause Landstraße 71 in Rohrbach; des Bäckermei-
sters Otto Wagenbach hier. um ErlauLNis zum Be-
trieb einer Kasfoorvirtsch'ast mit Wein- und
VrannLwoinamsschank in Meckesl^im; des Metz-
sors Ftttz Müller in Krrchhcim. Mr'Erlanbn'S
zum Betrieb der Schankwirtschafl mit Brannt-
weinschank zum Schwanen in Kirchheim; der Frau
Philipprne Engler hier, mm Erlmrbnis zum
Ausschank von Kaff-io kn der Väckerei Verghei-
merstraße 39 hier; des Metzgers Mathias Stein-
hauser hrer. um Erlaubnis zum Bttrieb der
Schankwirtschaft mit Bvanntweinsckmnk jm städt.
Schlacht- und Viehhof hier; des Fo.rmiers Eeorg
Pfisterer II. in Eppclhonu um Erlaubnis
zum Detttcb dcr Gastlvirtsckaft zur Psalz in Ep-
pelhoim; der Frau B'arvara Te-utsch geb.
Dmuer in Kirchheim mn Erlaubnls znm, Betrieb
der Roalgastwirtschaft zuni Och'on in Kirchherm;
des Zrgarrenmachcrs und Gemüiohändlers Johann
Ehrbrocht in Sandhausen um Erlaubnis zum
Betriob dor Schankwrrtschaft mit Branntwwn-
fchank zur Waldlust in Sandhausen. Von dcr
Tagesordnung abgesttzt wurdo das Gosuck des
Wirts Michael Weber in Kirchheim um Erla'E-
nis züin Betrreh der Glstwirtschast Min ^ldler in
Kirckcheim.

Die Nkad'misch - nlusiral'sche Verbindung
„Schwarzburgia" im S. V. begolit h'ute und nor-
gon ihr 20. Stiftungsfe st. Don Vorhältnissen
der Zeit ontsvreck>cnd, wird das >Fost nur im enZ,
sten Kretse gcfeiert. Es findot houtc abend ein
Kommers im „Schwarzen Schisf" und aur Sonnt-ag
eino imOkali'chs Nachmittagsuntevhaltung ebenda-
selbst statt. nachdchn gestern abend inr „Perk o" ein
Begriißungsabend das Fost eingeloitet batte.

* Vom Landgericht. Landgerichtsrat Dr. Herm.
Weindel ist zum weiteron Untcrsuchungsrichter
beim Landgericht Heidelberg ernannt worden.

* Die Ansetzung von Ger'chtstrrm'.nen.' Das

Anwärter für den mittleren Verwaltungs-
dienst könnon im laufonden Icchre, wenn sie den
6. Iahvgang einor neunsbu'fvgen Lehvanstalt oder
einer Nealaiistcrlt mit Erfolg Mrückgelegt haben.
oder durch eine Pvüfung ein ontsprechendes Maß
von Schulkenntnisien nachweüisen uüd ein Zeugnis
über stttlich gutes Vevhalten beibttngen. In er--
ster Linie sollen Kriogstei.lncHmer. die dio Er-
> fordernisse besitzen. L-nfgenommen werden.

Iustigministerium hat den Justizbehörden für di'
Feldbearbcitungs- und Erntezeit nahcgelcgi. bei
der Ansetzung von Terminen in Lürgerl'chen
Rechtsstreitigkeiten. Strafsachen und Angelegen-
heiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit und bei
Vollstreckung von Freiheitsstrafen auf die Ve-
dürfnisse der Landwiirtschaft tunlichst
NLcksicht zu nehmen.

* Von der Post.. Wegün der Vahnsperre werden
von der Post Pa'ket- und Wertsendungen
nach Orten an der Maiir-Neckarbahn fausgenom-
men Weinheim) und über Frankfurt hinaus bi-;
^ auf weiteres nicht angenommen.

" Schloßkonzert dcr Loncordia. Das wegen un,
günstiger Wttterung seither aüsgesallene Schloß-
konzert findet nunmehr heute Abend statt. Bei
schlechtem Wctter findet das Konzert in dcn Sälen
der Schloßwirtschaft statt.

Vor einem Angestcllten-Streik? Die Arbcits-
gemeinschaft sreier Angestellten-Verbände uiid der
Gewertschaftsvcrband Kaufm. Berbändr fordern
durch Plakatanschlag alle Angestellten auf Montag
abcnd zu emem Massenprotest in die „Harmon e"
auf. Das dem Arbeitgeberverband gestellte Ulii-
matum zur Annahme des vor 3 Monatcn einge-
reichten Tarifes läuft heute ab und ift. da ke ne
Antwort erfolgt ist, mit dem Abbruch der Tanf-
verhandlungen zu rechnen.

« Lehrttünnenprüfung. Zu Anfang des M!o rals
Oktobcr fiiüiet an einer noch zu bsstimmenden An-
stalt letztmalig oinie Höhere Lehrcrinnenpi.ü,
fung statt. Der Prllsung könnon sich Bowrüber nuv
untersiehen, wenn sie svätestens Epükjahr 1918 d e
erste LeHrer.innenvrüfung bestanden haben. Mel-
dungen sind bis zum 10. Sovtember d. I. an das
Ministc-riuni des Kultus und Unterrichts e.nzu-
reichen.

^ Bargeldloser Zahlungsverkchr. Im Verlag
der Unkversitäts-Buchdruckerei I. Hörning ist
ein neues Verzeichnis dor Inhaber von Bank-
und Postscheckverbinduügen ersch.enen,
das wir allen Interesienten empfehlen.

* Die Fettration. Die „Deutsche Tagesztg."
erfährt aus Weimar, daß die Fettration vom 1.
August oon 110 Gramm auf 150 Eramm erhöht
werden soll.

* Der Handel mit Pferdcflcisch. D'ce Sch^ach-
tung der Pfevde ioll in ZuLunft nur durch
KommunLlverbände eriolgen. die ihrer-
seits Pferdemetzner oder Metzgervereini-Mngen
heranAiehen können. Hinsichthick der Herstellung
von Wurst soll jn Zukurzt nnr nock FrischMirst
aus Pferdefleisch hergesttllt werden dürfen und
zwar amch nur durch dre KommuiiLlverbände odcr
unter deren Äufstcht. Dlrsesen ist die HersttlluM
von Dailerwurst, sLmstigen Daiverwaren imd Kon-
serven aller Art aus Pferdefleisch verboten. Dal
die ünter der Bezoichnuig Gesttigel-, Ziogon-.,
Kaninchen-. usw. -Wurst -angebotene Ware in v-'e-
len Fällsn aus Pferdöf>eisch besteht oder solches
entHält. mid das Fehlen oines Höchstpreises für
^olchs Wurst einen erböhton Anreiz Mr Verir-en-
dmvg von Pferdefleisch bietet. wird der Verkcmf
dioser Erfatzwurst zu höhersmi als dvm für Pserde-
wurst feskgesetzten Preis nur rn den von den Ge-
meinden oder Kammunaloerbänden besttmmten
Verkaufsstellen gestattet.

Neucs Operettentheater. Heute nachmittag
Uhr findet die Kindervorstellung
„WahrHeitsmündchen und Lügenmäulchen" statt.
Sonntag abend 7^ Uhr kommt „Hoheit tanzt
Walzer" mit den Eästen Vogel und Fräulein
König zur Auffllhrung.

* Der Zirkus Henny gab gestern abend vor aus-
oerkauftem Hause eine VorstelluM mit neuem
Programm. Besonders gefielen die kleine Rosa
mtt ihrer Todesfahrt. Herr Enders als Jokey-
reiter. Frl. Marie als vielseitige Künstlerin u.
namentlich der hier so Leliebt gewordene Mane-
genclown Almado. der ttne Reihe neuer Schla-
ger brachte. Heute abend gastieren zum ersten Mal
die 8 Hullucks. die wegen des Eisenbahnerstreiks
erst jetzt eingetroffen stnd.

" Neserve-Miliz-Bataillon Heidelberg. In der
nächsten Wocke finden für die einzelnen Kompag-
'nien Appelle statt. (Näheres im Anzeigenteil)

Ein Zementgeschichte

Es dürste allmähltch in ganz Deutschlamd, auch
in den Arbeiterkreisen soweit sie sich dem Dlick
nicht durch Schlagworte trüben ließen, genügend
bekannt sein, daß Deutschland. wenn es Lobens-
mittel heveinbringen will. mit Wavon LcMlsten
muß. Dio Scheine. die im Reiche selbst uoch Ee d-
wert halben. geltLn ja leider aützerHLlb der
„schwäcz-rot-goldenen", EroNMfähle nur als das
was ste wi.rklich sind. gedruckte bunte. etwas mehr
oder wemser schmutzigc Papierstückck.,sn. Daß durch
den Erport unserer Waren unstre vom Nötigsttn
entblößte VolkÄwirtschaft Msckädigt wivd. ist
solbstterständlich. D'ce KoHlen. die wir fördern.
könaten wir ja selber sehr nötis 'br-auchen und
müssen trotzdem einen evhoblichen Deil dävon ins
Ausland abgeben. Das Zoment. das tn Dcntsch-
lcrüd heraostellt wird. habsn wir natürlick auch bci
deni im eigenen Lande herrschenden Baustvffman-
gel bitter nötig. Leider ist es nicht möglich, es
rostloS dem oigonen Vedarf zuzufüHren. es ist im-
mex ivoch wichtiger. daß wir LeLensmittel hersin-
bekoüMnsn, Lls daß Noubauten errichtet werden.
Und so bssteht denn seit Iahren eine AussnHr-
stelle für Zoment in Berltn. die den Zement-Ex-
port regelt und den eiimzolnen Firnxen angibt.
wie groß die Qunntitäten sind die sie ausMhren
dnrfen. Auch die Portland - Zement-
werko Hetdelberg erHalten rogelüiäßjg mit-
geteilt. welchs Dceiige chnen für den AnLfuhr nach
HollLnd froigsgebeil ist.

Etmas wsniger woitblkckeüd crls die fa auch
schivarz-rot-goldons Neichsregierung ist aber Lie
Badijche Landesr egi erun g. Sie scheint
nichts davon M wi,sen. L>aß wir unseren Aus-
landskrodit nur durch Warsnexport echaltsn
köni'.on. Sie scheint aber auch nicht zu wisien. daß
'Ns'cchsrecht vor Landesrecht goht. nnd bcschlägs
nahmt kurzerhand die von der Reichsregieruna
sür die Ausfuhr freigegebene Menge nut
der Vsgründung, sie wiirde in Balden selbst nökig
sebraucht. Die Hsldslbevger Portland-Zsuidiil-
werke haben selbstverständlich gegen d'oc wider-
rechtliche VeschlLgnLhme Beschwerde enme-
lsgt. und der eifrige Hexr Riickert wttd vMtt
dcn Rückzug antreten müssen. Wenn sicb die preu-
ßi'che Reg^rung Liuf deiisel>bsn> Standpunlt stel-
len würde. und dis AussuHr-Genehmigilng von
Kr.Hlen nach Baden versagte m'tt drr Begriii'dung,
mcvn brauchs sie in Preußen selbst. so dittften w>r
noch reizonde VerHältaisse erlsben. Unglou->ua>
ist es abrr. daß die ÄllannHeimer Dolk/-stnn>
das Ovgan der „Nutznießer Ler Nevolution . rn
die'ein zisinlich gsdankenlofen UeHergrme eines
badischen Amtes in siner Wetse Stellung itzmnn.
als hLndclo cs sich bei diese^n einwandfreisn d-e-
schäft um etne Misietat von Leutsn. ,..stir.die der

eigsne Säckel der oberstc Leirstern soi". Dze r-enr
dcr VolksMmMc werdsn wnHI in kurzer Zctt er-
fahren müssen, daß tnfolge dss Frisdsi'.svürtrag'.-
van Versailles wohl di: nieisten Produkle di-M-
schc!7 Flecßes vn das Äusland wandern mwldU'
gmrz gleich. ob wir sis nötig brauchsn oder u'M -

O Wiesloch. 4. Juli. Die beiden Auto-
reifendiebe sind verhaftet. Es sind zwe, Tag-
t löhner namens R i tz und Kühne


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