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„gentrumsseindschaft gegen
die Hochschulen"

Eelegentlich des Vorstoßes des Zentrums
gegen die Demokraten in dem bekannten Arti.
kel des Badischen Veobachters hatten wir dar-
vuf hingewiesen, daß durch eine Alleinherr-
schaft des Zentrums und der Sozialdemokratie
in Baden angesichts des Schulkompromisses im
Reich die Möglichkeit einer drohen -
denGefahrfür unsere Schulen nicht von
der Hand zu weisen sei, und begründeten dies
damit, daß.in der verflossenen Universitätsde-
batte im Landtag namentlich auf Zentrums-
keite wiederholt Feindschaft gegen die Hoch-
schulen geäußert wurde. Diesen Vorwurf will
nun der „Badische Beobachter" nicht
NZort haben und sucht sich folgendermaßen zu
verteidigen: >

Diesen Dovwurf müffsn wir auf CrunÄ der Tat-
fachen <rls der WaHrbeit Widevsprochend Mit allev
ILntschiodenHeit zurückwsrsen. Eerade das Grsen-
teil von dem. was da das Heidelberger national-
liLevalo Orsan bechauotet, i!st wachr. Wertschätz-
vng, ja Hochachtung, lebbaftes Zn-
^teresse spvach cvus den Reden sevade dies Zon-
trums. Diese Eosinnung darf a!ber niamand bm>-
-»ern, an dem, wcrs a-n dem Hochischulbetviech nicht
tm Stande ist. Kritik zu Lde-n, damit es in Stand
^kommt. Mr Vorniertheit oder diivektes Uübovwol-
len kann in einor sslchen Kmtik „Äme Metndisch-aft"
fohen. UeLvlgens stand das Zentrum mit seiner
^ritik nicht alloin. Dio Dem-okratie hat durch Dr.
Lciser und die Sosialdemolvatie durch Hre Svvechser
dencm so Hre Kritik geübt wie d<rs Zentrum, ern
-Zeichon, dcck os cm den Hochschulon tatsächlich su
Leffern gibt. Das ist es aber gerade, was den Krck-
sen, di>e der Heidelberger Aeituus nahe ftshcn, lo
arg in die Dlieder gefabren ist (?)s. Die national-
lvberals Alleinherrschaft bat sich auf der Hochschale
ihren verschiüdenon Arbeiten noch am üüston ev-
halten und nwn hat das Zentrmn verlangt, datz Lie
Lürcn zu den Lehrkanzeln unserer Hoch chuiven auS)
anderen Leuten aufgetan werden nvützten. Zen-
trumsleute wavenl bisher bier fo gut wio
dusseschlossSn. Darin lag Se-n schweres Un-
rccht. Wenn das Zentrum dveses länger mcht mehr
dulden will, so lvegt darin wahohcrft keine Feind-
schaft gegen die Hochschulen, es lregt dcrrin nur
eine Ferndschast gegen das Unrecht und die Ur-
sachen drcses Unrechtes.

Der Abgeordnete Dr. Gothein, selbst Profeffor
an der Heidelbergev Hochschule, hatte dis undenk-
bare Aufgalbe Mernommen, die Schuld vcm Ärr
Bergangensheit wegAuwaschen; allein trotz seinrs
heitzen Bemübens (Deutsch!? Schriftltg. ,H. Z")
bat er nur dazu beigetragen, diatz die Einseitiglei-
ten, wis fio Lishor System waren, um so scharfev
bervortvaten. Es gab und eübt heute noch tatsäch-
liche Feinde unserex Hochschulen. Es sind nach un-
serer Meinung die Kreise, die nur Leute Hrcr
Richtung auf die LehrEanzeln unserer Hochschulen
gelangen laffen'und andere fexnlbalten wollen. Tas
find die talsächlichsten Foinde unsercr
llniwerfitäten. Diüson be-w. Hrem TreHen hat
»as Zentrum allerdings scharse Fohde ange-
lagt und das gerade im Znterosse der Hochschulcn
und vhres MiHens. Das Zentrum rvird fich davcm
durch nichts. am -wenigsten dmch das nationallibe-
mle Organ in H-eidelberg, dqs nichts gelernt und
nichts vergeffen bat und die alten, dummen, cmlt-
rltrcnnontcmen Sprüche macht, abbringen lassen."

Ziehen wir von der Schimpfkanonade, auf
die im einzelnen einzugehen sich selbstverständ-
lich erübrigt, das rein sachliche ab, so bleibt
nichts weiter übrig, als eine plumpeVer-
drehung der Tatsachen. Das Zentrum
kann und wird es auch niemals leugnen kön-
nen, daß ihm als politischen Vertreter der spe-
zifisch katholischen Weltanschauung und infol-
gedessen auch der katholischen Lehrmeinung die
freie Wiffenschaft und ihre Lehre, die an den
seutschen Universitäten gepslegt wird, ein
Dorn im Auge ist. Daß Zentrumsleute wegen
.hrer Zugehörigkeit zum Zentrum von Lehr-
Mhlen ausgeschloffen sein sollen, mag in der
Lergangenheit hier und da vorgekommen sein,
ibwohl die Namen Hertling und Spahn dage-
zen sprechen. Aber schon seit Zahren kann von
nnem Mißbrauch des Verufungsrechtes der
Zakultät in bestimmtem konfeffionellen oder
volitischen Sinne nicht mehr die Nede sein.
Den Wagen nunmehr auf das Eleis zu schie-
*>en, daß die Lisherigen angeblich ausschließlich
nationalliberalen Znhaber der Lehrstühle
lurch ihr einseitiges System der Berufungen
lie wahren Feinde der Hochschulen seien, ist
nchts anderes als Verdrehung. Wenn fortan
^ie Lehrkanzeln nach Weltanschauungen oder
oie die Sozialdemokraten es wünschen, auch
rach politischen Rücksichten besetzt werden sol-
len, sodaß also der Lehrstuhl ein Velohnungs-
rmt für parteipolitische Betätigung wird. und
venn dieses Verlangen im Landtag unter teil-
'veisen sehr starken Eehäffigkeiten ausge-
prochen wird, so ist das Feindschaft gegen dle
Universität. Zeitgemäße Reformen in Ehren.
vnd zweifellos ist manches an unseren Hoch-
.chnlen befferungswürdig, aber was das Zen-
trum will, ist Sprengpulver. Wer gibt uns
oie Earantie, daß bei einer ausschließlichcn
.chwarz-roten Herrschaft in Vaden unsere
Landesuniversitäten nicht aufs
schwerste bedroht sind. (An dle tech
nische Hochschule in Karlsruhe wagen sich die
Herrschaften mcht heran, da sie von den exak

temWiffenschaften im allgemeinen nichts ver-
stehen.) Wäre das nicht ein wundervolles
Kuhhandelsobjekt, die Universität Frei-
burg zu einer rein katholischen llni-
versität zu machen, etwa von der wiffen-
schaftlichen „Höhe" wie ihre Namensschwester
in der Schweiz und die Heidelberger Universt-
tät zu einer rein sozialdemokrati-
schen? Vedenken dieser Art sind uns schon
wiederholt aus Hochschulkreisen geäußertßwor-
den, ein Zeichen dafür, daß wir in unserer Be-
urteilung des Verhaltens des Zentrums ge-
genüber den Universitäten nicht vereinzelt da-
stehett.

Lharakter

Da§ Ziel des gegsnwärtigen Weltkrleaes ist
... die Zertrümmermig des Dout'chen Reiches Mld
die Auflösiuna voii OesterreickpUngarn. Das blu-
tige Ringen des dsntschen Volles ercheischt die drin-
gcmde Pslicht, dio Folgrn des Sieses so «usM-
nutzen, datz Deutschlands militärische OberHoliÄt
aiuf denr Kontinent sür alle Zeiten geffchert ist..
Nur wenn diess Ziel erreicht wird. smS dte gratzen
Omer dieses Krieges gerechtfertigt. und nur
tzierdurch wird den Wünjchen des VoMs
entsprochen_

Man darf dccher als Mindestforderuna
eines Kriegsabschlusses bezeichnen:

2) Belgien... Erreicht werden mutz unter
allen Umftänden, datz Deutschland die militärische
Oberchoheit über das 5!and erhält, und zwar nicht
nur ülber Bslgien, sondern iiber den ganaen fran-
zösilschen Küftenoürtel, der sjch über Dünktrchen—
Calais bis Bvulogne erstreckt; ebenso notwendig
ist der dentsche Besitz der engllschen normcmdischen
Znseln. die Cherbourg vorgelasert sjnd. 9iur
hiivrdurch ist das deutsche Volk aus der Mcmse-
falle der Nordsee beireit.

b) Frcrnkreich... Eine berechtiüte Forde-
rmng der doutschen Zndustrie geht dcHin.-datz das
gesamte Minettegobiet von Fran.Msch-Lothrinüen
unter deutsche Herrschaft koimtmt... Der cvlte
Wunsch des ZcHres 1870, über Belfort dauernd
die deutsche Flag.ge wehen zu sehen, ist erneut be-
gründet...

c) Rußland... Das Zies dürfte sein: Ve-
-freimrg der nichtruffischrn Völkerschaften vom Zoch
de§ Moskouniertums. und Schafsung von SeHsb-

vevwaltung im Znnern der einKelnen Völkerschas-
lili

ten. Alles dies unter miutürischer Oberhobeit
Deutschlands, vielleicht auch mit Zollunion... Das
Aiel dürfte sein: Rutzland sowolil von der Qstlee
wie vo,m Schwarzen Meere abzuschltetzen... Es
handelt ffch nicht darum, die obon bezeichneten
Eebiete als gleichbecechtigte Gebiet« dem Deut-
schen Reiche einzuverloiben... Von Einführuns
des Reichstagswahlrechts m diesen Esbieten kann
narürlich keine Rede sein...

ck) Afrika... Wenn Jtalien... Dunis er-
lanasn könnte. Aegypten an Oesterreich fiele, so
würde... der Eegensatz zwischen Dreibund und
Fvankreich^-England verowigt werden... ' Zn
Zentralafrika nrützte... ein grotzes deutsches Zen-
tralasrika geschafsen werdon, das ffch vo-n Dar-es-
Salam über Duala bis Senogalien erstreckt, also
Muerwerbungen... der belgische und fvanzösische
KanM, Niseria von Ensland. Dabo-me und die
afrikanische Westküste von Franfreich...

e) Kriegskostenentschädigung ...
Für die Höhe der KriegseruschädiMng kommen fol-
gende Punkte m Betracht:

1. Vollersatz der un.nittelbaren Kriegskosten,

2. voller Ersatz der Kriogsschäden...

3. Tilüung aller unserer Reichs^chulden, die
mehr als 80 v. H. amf Ausgaben für

eer, Flotte und Kolonialexpeditionen
zurückMfübren ffnd."

So schrisb der Abg. Mathias ErHerger, jetzt
Vizeprästdent des UnterMchnunaskablnetts, am 2.
September 1914 H einer Denkschrift. die er dsn
führenden Politikern unü Eenerälen Mandte und


aus die ihm der damalise Kriessiminister u. a.
twc

heute

Notw«

anrwortete »mdeffeii — auch die Dsutschen hängen
keinen, sie hätteg Hn dennl"

„Die Kölnischr Volkszeitunk, ist es.... die
vor einem Zahre unter Bertulsnng auf die
otwendiükeit eines dcüuernden Friedens (!) fol-
gende Kriogsziele proktamierte: das Erzbecken von
Briey. den Zunang zum Ozean. den Wolthaien
Antwerpen, don Befftz der fiandrischen Küste. die
Veseitiouns dor Maasf-fftungen. dis Vevfüsuns
über die belüischen Koiblsnlaaer. Wenn aus ei-
nem Kriegszielprogramm gleitzcnder Mammonis-
mus hervorschimmert, so aus diesem."

So schrieb der Mg. ErzLerser am23. Mai
1918 unter der Usberschrift „Macht oder Recht" in
der „Germania" Das ist dor Mmn. der in dem
durch den Gattungsnamen Bauor oedeckten Neichs-
kdbinett bestimmend Deutschlands Eeschicke leiten
svll. (Aus der „Deutscheg Stimme").

„Politik und Wahnsinn"

Wscv empfshlicn unsorcn Lchern die Schrift des
vrakt. Arztes Dr. Otlo Schüffer ,-Politik
undWahnsinn, Betrachtungen über
die Revolution" (Preis 1 M., SelbsLoorLrg
des Vorsassers, Kniielingen (Baden). Sie rst mit
glühendem deutschem Horzen und offenem Sinn für
die geistig« Vevwirmng unseres VoMs goschri'ben.
Hervorzuheben ist soine Forderung, datz, wcnu das
Satirsprel e'mor Verhan'cluug vor dem Staatsge-
richtshof stattfinden soll. daß Lann auch di-e Füb --
rex dvr Sosi aldeniokratie vor dem Tri-
bunal erscheinen nrützten, woil sie du-rch Hr
Verhnlten vor d'm Krioge geradozu den gegNÄ-
rischen Angriff horwusgefordert hätten; ferner
seius Klarstellung, datz die Sozialdemokratie zum
llrötzten Teil von dom Zuzug Erzdummer, fininlos
MitlaufenÄer und Unsusriedeuer bis in die höch-
sten Kroilse hinauf lobe; endlich s-eine tresfende Aus;-
Mrung über die Komödie Ler ersten deutschen
Volksabstihimung, nämlich -der iiber die badische
Bersaffung. Zm Anhang dmckt Ler Verfaffer
einen Artikel alb, don er sur Zeit dor B!ülow-<Kr:ise
am 14. Nooemiber 1908 in der badischen Landeszoi-
tung verösfentlicht hat. Ein Vorglefch der dama-
ligen innerpolitischsn Lage mit dex geaenwärtigen
ift höchst Mtereffant; insbesondere berührt eigenoir-
tig seins damalige Festftellung, datz „das deutsche
Volk durch Abschüttelung des Hm von Zentrum
und Soztaldemokratie auferlegten Zochs in selte-
ner Ernmütigkeit das Vorhandensein oinsr geschlos-
senon nationalen Miacht erwies?

Ernst Bassermann zum Gedächtnis

Am heutigen 24. Zuli sind zwei Jahre ver-
flossen, daß Ernst Bassermann die Augen
schloß. An seinem Erabe läßt heute die
Deutsche liberale Volkspartei Mannhein? einen
Kranz niederlegen mit schwarz-weiß - roter
Schleife und der Jnschrift „Dem unvergetz-
lichen Führer und unvergeßlichen Freunde".
Farben und Worte sind Symbole; wenn schon
im gewöhnlichen Leben, so doch besonders >ge-
rade hier, denn in diesen Tagen tiefster natio-
naler Not richten sich die Eedanken liberaler
Männer und Frauen ganz von selbst auf den
Mann, dem sein ganzes Leben hindurch das
Vaterland über alles war. Ernst Baffermann
der Deutsche, das ist sein Ehrenname, mit dem
er nicht nur im Eedächtnis derer, die ihn kann-
ten, sondern auch derer, die im politischen
Kampf die Waffen mit ihm kreuzten, fortlebcn
wird und der sein Ehrenschild im Eedächtnis
der Nachfahren bleibt. Wie Vassermann in
Leben und Partei das liberale Erbe Bennig-
sens getreulich gewahrt und lebendig gehalten
hat, wird auch die deutsche liberale Volkspar-
tei sein politisches Erbe hüten und bewahren,
denn wenn sie auch nicht die alte Nationale
Partei ist, sondern etwas Neues auf neuer
Erundlage, so hat sie doch von jener die libc-
ralen und sozialen Zdeen übernommen, dere::
vornehmster Vertreter Baffermann war. l-
war es auch, der die großen Richtlinien für die
Zukunft gegeben hat und wir können sein Ec
dächtnis nicht schöner ehren, als daß wir aus
seinem polirischen Testament die großen Ee-
danken wiederholen:

,Mir werden die schweren Frasen einer neuew
Zeit mit liberalem Eefst und s 0 zialem
Herzzu lösen lsuchsu. Eingedenk der Leistungen
unsieves Volkes in allen Schichten wsrden w!r in
frsHeitlichcm Eeist ohne engherziges FesHalten
an allem, das durch die Riesenerschütterung ver-
altert ist, unserem Volke gerecht werden. Wir
wollien aLev darüber nicht vergeffen, datz dicse
Zeit Forderunge)i erzeugen wird, die in wildem
radikalem Uöbcrschwang weit binaussehen über
das, was eine Part-t des gemätzigten LHeralis-
msu mitmachem kann. Am iAufbau wollen wir
helfon, aber solide Erundlaüen einzureitzem>, da
gilt es ehenso fest „Nein" zu sagen."

Zn treuem Eedenken senken wir heute die
liberalen Fahnen über Vassermanns Erab.
Sein Eeist und sein Werk wird von uns nicht
vergeffen rverden.

Vadische Politik

* Zu den Urwatzlen zur Generalsynode haben
dieser Tage Mitglieder der evangelischen Ge-
meinde Freiburg folgende Entschlie-
tzung gefatzt: „Wir heute in grotzer ZM ver-
samme-lten Elieder der evang. Eemeinde Froiburg,
die wir aus allen Ständen und Nichtungen susam-
menkamen, sind darin eins geworden, datz wir cm-
gcsichts der beVovstehenden Urwablen zur Ge -
neralsynode von der Entfesseluirg eines
kirchenvolitischen Kampses der Par-
teien mit allen umerfreulichen Begleitericheinungen
wenigerdenin je etwas wissen wollen.
Die in unserer Kirche vorhandenen Lebenskräfte des
Eoangeliums sind vielmehr dazu da, innere u-nd
äutzereNöte zu hchen, Verwilderung auf sittl'chem
Eebiets zu bekämpfen. soziale Gege-nsätze zu über-
brücken und den Entfremdeten die evangelischr
Kirche wieder lieb und heimisch zu machen. Mr
wollen deshalb, dahsich dteParteien vor-
her verständigen! Wir richten an unsere
Ladischen Glaubensgenossen landauf, landab. vor
allem an alle diejomgen in unserem 1.-Mrhlkreis,'
zusleich aber auch an die verschiedeMon Pcrrteilei-
tungen dio ernsthafte und dringende Bitte, alles
dranzusetzen, dannt dieses Zlel eiuer Verständi-
gung und des Friedens erreicht w^rde."

* Der badische Landtag setzte sestern dir Fi-
nanzberatung fort. Aus technischen und
rcvuimnchen Eründen müffen wir den Bericht auf
morgen zurückstellen.

Aus Baden

* Die evangelischen-theologischen Prüfungen.
Die im bevorstehenden Spätjahre abzuyalteuden
theologischen Prüfungen werden bcginnen: die 2.
nm 1b. September, die 1. am 22. September Die
Ecsuche um Zulassung Zu den Prüfungen sind spä-
testens vier Wochen vor 'oeren Beginn beim OLer-
kirchenrate einzureichen.

Schwetzingen, 23. Zuli. Wuch hier ist der Eas-
preis erheblich erhöht worden. Messergas kostet
53 Pfg. Automatengas 55 Pfg. per Kubikmeter.

Anwrbach, 23. Zuli. Drs Leiningische
Fürstenpaar hat. aus Anlatz seiner^fflbernen
Hochzeit eine Stiftung von 100 000 Mcrrk zum Bau
vo.n Arbeiterwohnungen Miiacht. Der ältefte
Sohn des Fürstenpaares ist in Fvankreich gefallen,
der zweite Sohn befindet ffch als einer derienigen.
die tn Seapa Flow die deutsche Flotte versenkt
haben, in enülischer Gesangensckias!.

Lörrach, 23. Iuli. Die Eröffuung d>es bad.
VahnhofsBasel sösert sich immer welter biir-
aus. Wsia jetzt bokan-nt wird, macht neu<rdings die
Cchiweiz Schwierigkeiten, indem sie verlangt,
datz die deutzsche Zollrepision nicht auf dcm bad.
BcHnhof in Basel porgemommen wird, sondsrn in
Weil-ä^er>poldshöbe. Ans tcchnischen Gründen er-
scheint dtei Duirchführung dieser schweizerlschsn For-
derung unmöglich. Wte sich diese Ang'legenheit
we-iter entwickelt, läbt sich augenblicklich nicht vor-
aussehen.

Hausach, 23. Zuli. Das Erholunasheim
der badi.schen Staatseisenbvhnbeamten im Hofaut
l Hechtsiberg ist wieder eröffnet worden.

Aus Stadt ünd Umgegend

Die Llnzeige der Vorlefttttgctt

für das Winterhalbjahr 1919-20 gelangt soeben
zur Ausgabe. Bezinn des Senicstcrs ist 22 Cen-
teinber 1919, Bcginn dcr Voilcsungen: 1. Oltobcr
1919, Schlutz dcs Semesters: 31. Zanuar 1920 Die
erste Jiniiiatrikulution scndct am 4. Oltober die
letzte am 11. Oktober statt. Universitätsbehörden
sind vom 1. Oktober an: Profeffor Dr. Hermann
Kossel. Nektor. Dekane: theologische Fakultät-
Professor Dr. Martin Dibelius; juristische srg'.
kultät: Professor Dr. Otto Eradenwitz; medi-
zinische Fakultät: Professor Dr. Karl Äienae-
philosophische Fakultät: Professor Dr. Carl Ve'
zold,' naturw.-mathem. Fakultät: Professor Dr
Oskar Perron. Von den angekündigten Vorle'
sungen wendcn sich folgende an einen gröheren
Zuhörerkreis:

Theologische Fakultät

Hauptproblcme der dllgemeinen Ncligionswil-
senschaft: Prof. Wobbermin; Entstehung von
Kirche und Kirchenrecht: Prof. Dibelius; Mo-
derne pädagogische Probleike: Prof. Nieber'
k a l l.

Zuristische Fakultät

Erundlagen der Politik: Prof. v. Zage-
mann; Eeschichte der Staatsromane (Utopiens'
Prof. v. Kirchenheim; Bilder aus der deut^
schen Nechtsgeschichte: Prof. Freiherr v. Küntz-
berg.

Medizinische Fakultät

Allgemeine Entwicklungsgeschichte: Prof. Pe-
tersen; Soziale Hygiene I (Verwaltungshygiene
und soziale Fürsorgebestrebungen): Dr. Dresel;
Kriminalpsychologie mit Demonstrationen: Dr.
W e tz e l.

Philosophische Fakultät

Verfaffung des römischen Kaiserstaates: Prof.
v. Domaszewski; Die Führer des Sozialis-
mus im 19. Jahrhundert: Profeffor Oncken;
Unser deutsches Vaterland: Prof. Hettner; Das
Porträt in der Kunst des Altertums: Prof. von
Duhn; Soziologie'der Nevolutionen: Profeffor
Eothein; Richard Wagner: Prof. Panzer;
Politische und Kulturgeschichte der Kurpfalz: Prof.
Wille; Päd. Gegenwartsfragen: Prof. Maier^
Das Problem .Leib und Seele": Prof. Driesch;
Vom Mittelalter zur Neuzeit. Kulturgeschichtliche
Vilder: Prof. Cartellieri; Vismarck, sein Le-
Len und sein Werk: Prof. Wild; Die Problems
der Sozialisierung: Prof. Lederer; Zeitfrageni
(Universität und Eegenwart): Prof. Ehren«
berg; Die Weltalter (Eeschichtsphilosophie): Pro-
feffor Ehrenberg; Volksglaube altcr und neuex
Zeit: Prof. Fehrle; Das Zeitalter der Emanzi-
pation: Dr. Ruge; Abritz der Eeschichte Ostaffens
mit besondcver Berücksichtigung der Kulturbeziehun?
gen: Dr. Kraus e.

Naturwiffenschaftlich-mathematische Fakultät
Kosmische Eeologie (Sterne — Meteoriten —
Erde): Prof. Wülfing; Bau und Leben dcs
Vaumes: Prof. Jost.

* Von der Unipcrsität. Pros. Dr. Alfr ed W ^
Ler ist m die Kommiffion sur Ausbildung von Fi-
nanzbeamten berusen worden.

* Aus der Studentenschaft. Mitte Zuli hielt
der Schwarzburgbund (in Heidelberq ver-
treten durch die Schwarzburgverbindung Hercy.
nia) in ELttingen seine diesjährige Vundesta-
gung ab, die ein schöner Veweis der inneren Eln.
heit des Vundes war und der erhöhten Wirksanr,
keit seiner Zdeale: Sittlichkeit, Mähigkeit, wissen.
schaftliches Streben und Duellverwerfung. Datz er
gerade jetzt Verständnis für seine hohen schweren
Aufgaben findet. Leweist die Tatsache. dah seit

sechs neue Schwarzburgverbindungen
ggrünoet wurden. sodaß der S. B. gegenwärtig
an 23 deutschen Unioersitäten und techntschen Hoch-
schulen vertreten ist; außerdem sind noch mehrere
Eründungszirkeck vorhanden.

* Heivelberger Ituffakademie. Die fünf Prü»
fungsauffüHrungen. die in der letztsn Woche statt-
gchunden hcvbsn, bswiesen, datz dte Anstalt seit
Hrem -ehnjährigen Bestehen in stelem ülusstieg
begriffen rst. Besonders die Leiden letztm Auffüh-

rungen, die fchu).n mehr den Lharakter von Konzer-

:bie.

ten trugen, lietzen eine R-eihe iMr gmter Darr
tungen hören. Es fft nicht mösltch. cffle die an-
gebenden Künstler und Künstlerinusn hter aM»
füyren. Zu den besten Schülern gehört wM ne-
ben Herrn Stadler, der ein gcrnz famqfer Eei-
oer zu werden versvricht, Frl. Ella Gstatter.

dis ein vielverspr^endss Talent z>u sein schesnt.

' de " ^

und Frl. Frieda Weiß. dte den ersten Satz des
C-moll Klaoierkonzerts von BeeHoven iniWalM
und technisch sehr sute spielte. Frl. Zulie Mübl.
häuser fft von früheren Auffülhrungen noch in
guter Ertnnerung.

* Eedächtnisfeier. Das Konservlalorium
der Musik hat a,n Dieustag aboud in der Pe-
terskirche eine Eedächtnisssier für selne sefalle-
nen Lshrer und Schüler veranstaltet. dte beson-
ders durch die beiden ersten und die letzte Nummer
eine woihevolle Stimmung auikonrmen lietz. Herr
Deffner spielte das S-moll-PräludiMN «no
Fuge von Vach in ausge^cichmeter Regfftriemng-
MusiLdirektor Karl Weidt wutzte em an und.
für sich wertloses Lied vcm Nighini dank st«ner
schönen Stimme zur Wirkung zu brniitk>n. Dur
übrigen solistiichen Darbietungen st ^en auf aa?-
barer Höbe.

* Volkslesehalle. Zm Winterbalbjahr finden
wiedcr, wie vor dem Kriege, Literarische AbciE
(Dichtergedenkstimden) statt, ausgealbeiiet und bek
Mitvevweudung von Licht- und Kleimbühnenbildcrn
abgehaltvn von Stadtbibliothekar Eg. Zink. Vor,
gcsehen sind: Für Svt. Nichard Wagner urd
die Poefie seiner Musikdramen. Für Oktober: J u-
stinus Kernev (Aus des Lcbens düsteren C-e-
bücien). Für Nooember' Ludwig Ansen n r u-
ber, -ein ösierr. Volksdichter. Für Dezember: Ed.
Mörrke: ,^>er letzte König von Orplid", lyn cher
Märchenabend. Für Zanuar und F'bruar 192 -
Zu E. E. Lesstngs Eedächtn-is: Vom Mrden
des dieutischeni Theaters: 1. Teil: die grotze Mib'U.

2. Teil: die künstlerische Kleinbübne. Jm MrS.
Mavtrn Greif, ein pfälzer Helmatdichter. 3'^

April: Die dentschen F a u st d'Htungen von

telalter bis 1919 zu Fcrd. Avcnarius. Diese volls-
bilöenden Veranstaltungen finden jeweils a>
zweiten Sonntage dcr genanntea Monate statr-

Mit-


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