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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Ceranke, E.: Ueber Autotypie
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0115

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97

eines Rasterpunktes) gehen, eine ungerade Anzahl von Viel-
fachen von — ausmacht.
2
Es liegt auf der Hand, dass ein einziger centraler Streifen,
d. h. das Kreuz in dem uns beschäftigenden Falle, sich
zeigen wird, wenn diese ungerade Zahl ihren kleinsten Werth
besitzt, d. h. also i ist.
Unter diesen Umständen führt die Rechnung zu der Formel
<2 ^ ^ 6-X
4 "'' r'
wo % die Breite einer Rasterlinie, g die Entfernung des Rasters
von der Platte, 7" den Auszug der Camera und X die Hilfs-
breite (?) (largeur d'aide?) bezeichnet.
Bei der Kleinheit des zweiten Ausdrucks kann mau diesen
vernachlässigen, wodurch man zu der Formel


4

gelangt.
Auf Grund dieser Betrachtungen hat Fery gefunden, dass
die Entfernung des Rasters bei den Umständen, unter denen
er arbeitete, ig mm betragen musste.
In der That konnte er bei dieser Entfernung und bei
Anwendung einer mittels elektrischen Bogenlichtes beleuchteten
Blende das schwarze Beugungskreuz sehr deutlich beobachten.
Die Deutlichkeit, mit der es zu sehen ist, lässt nach, wenn
man den Abstand verringert; vergrössert man die Entfernung,
so sieht man eine zweite schwarze Linie auftreten, und in
der Mitte zeigt sich ein weisses Kreuz. Auf alle diese Er-
scheinungen kann man, wie leicht einzusehen, rechnen.
Bei Benutzung einer Blende von i mm Apertur ist die
Deutlichkeit schon weit schwächer. Bei einer Blende von
g mm Apertur endlich ist das Kreuz ganz verschwunden.
Es kann daher nicht Wunder nehmen, dass man die
Erscheinungen dieser Art niemals auf den fabrikmässig her-
gestellten Bildern beobachtet hat, welche unter so ganz anderen
Bedingungen hergestellt sind, als die Theorie sie angibt.
Es mag hier noch bemerkt sein, dass die von dem Kreuz
durchschnittene Masche kleiner ist, als wenn die Diffraction
nicht vorhanden wäre, denn die dem Rande des Rasters ent-
sprechende Intensität ist nur halb so gross als diejenige der
ihm fern liegenden Stellen. Alle diese Lichtintensitäten sind
von Fresnel berechnet worden, und er hat auch experimentell
diese Rechnungsresultate als richtig festgestellt.

7
 
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