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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Andresen, Momme: Zur Theorie der Entwicklung des latenten Lichtbildes
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0161

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i43

photographischen Praxis mit Bromsilbergelatiiie in Gebrauch
sind, auf mit Bromkaliumüberschuss frisch gefälltes
und gewaschenes Bromsilber einwirkeu liess.
Bei Bestimmungen dieser Art verfahre ich z. B. wie folgt.
Lösung A.
In 300 ccm destillirten Wassers werden 20 g Natriumsulfit,
krystallisirt, 20 g iooprocentige Pottasche und eine solche
Menge der zu prüfenden Entwicklersubstanz aufgelöst, als
1 g Benzol entspricht, z. B. P4 g Hydrochinon, 1,4 g Par-
amidophenol, 1,62 g Pyrogallol u. s. w.
Lösung B.
12 g Silbernitrat werden in 100 ccm destillirten Wassers
gelöst und bei Lampenlicht (bei Dunkelkammerbeleuchtung
werden dieselben Resultate erhalten) unter kräftigem Umrühren
in eine Lösung von 10 g Bromkalium in 100 ccm destillirten
Wassers einlaufen gelassen.
Der gebildete Niederschlag wird gewaschen, bis eine
Probe des Waschwassers mit Silbernitrat nicht mehr reagirt,
und alsdann mit der Lösung A unter energischem Schütteln
vereinigt. Die Reduction des Bromsilbers beginnt sofort. Das
Bewegen der Masse wird während 20 Minuten fortgesetzt.
Die Entwicklerlösung ist dann oxydirt, und die Lösung zeigt
keine Reductionswirkungen mehr auf belichtete Bromsilber-
gelatineschichten. Nun wird filtrirt und der Rückstand auf
dem Filter gründlich mit heissem Wasser gewaschen. Der-
selbe besteht aus einem Gemenge von metallischem Silber
und Bromsilber. Ersteres wird vermittelst verdünnter Salpeter-
säure in der Wärme gelöst, die Lösung abfiltrirtu. s. w. und
mit einem Ueberschuss von Bromkaliumlösung versetzt. Der
gebildete Niederschlag von Bromsilber wird auf einem Filter
gesammelt, gewaschen und nach dem Trocknen bis zum
constanten Gewicht endgültig gewogen.
1,4 g Hydrochinon reducirten unter diesen Umständen
z. B. 10,46 g Bromsilber.
Die unter A mitgetheilten Mengenverhältnisse gelten zu-
nächst nur für Eutwicklersubstanzen, welche in der photo-
graphischen Praxis ebenfalls in Verbindung mit kohlensauren
Alkalien verwendet werden.
Genügt, wie beim Amidol, bereits ein Zusatz von Natrium-
sulfit, das Entwicklungsvermögen zu wecken, so fällt auch
bei der Bestimmung des relativen Reductionsvermögens der
betreffenden Verbindung der Pottaschezusatz fort. Erfordert
anderseits eine Entwicklersubstanz in der photographischen
 
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