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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Andresen, Momme: Zur Actinometrie des Sonnenlichtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0176

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is8

Das von Landolt *) bei Bestimmungen anderer Art be-
nutzte Monochromatfilter (log Kaliummonochromat in
100 g Wasser in ig mm dicker Schicht) eignet sich hierfür
im Allgemeinen sehr gut; bei niederer Temperatur scheidet
die Lösung jedoch einen Theil des Salzes wieder ab. Für
die Beobachtungen in den höheren Schichten der Atmosphäre
und im Winter musste daher ein Ersatz gesucht werden. Am
besten bewährte sich eine alkoholische Lösung von Auramin O.
Eine zweiprozentige Lösung dieses Farbstoffes lässt sich auf
—17 Grad C. abkühlen, ohne dass auch nur eine Trübung
eintritt. Das Auramin O des Handels ist jedoch keine ge-
nügend reine Substanz. Durch zweimaliges Umkrystallisiren
aus Alkohol erhält man dasselbe chemisch rein in Form
schöner, goldgelber Blättchen, welche sich in Wasser und
Alkohol absolut klar auflösen. Reines Auramin O eignet sich
wie kein anderer Farbstoff, das stärker brechbare Ende des
Spectrums bis zu den Z-Linien (Wellenlänge gig) zu absorbiren,
indem es namentlich vor den meisten anderen gelben Farb-
stoffen den grossen Vorzug hat, dass seine Lösung das weniger
brechbare Ende des Spectrums fast ungeschwächt durch-
lässt. Für die actinometrischen Bestimmungen mit Rhodamin-
Normalpapier bediente Verfasser sich einer Lösung von

Auramin O (rein).2 g,
in Alkohol (von 20 Grad C.) . . . . 100 ccm.

Eine in Metall gefasste Glascuvette von 100 mm Durch-
messer und 7 mm innerer Weite diente zur Aufnahme der
Lösung und wurde auf das Ansatzrohr c des Actinometers
aufgesteckt. Verfasser überzeugte sich durch eingehende Ver-
suche, dass diese Anordnung ihren Zweck, alles blaue, violette
und ultraviolette Licht von der Einwirkung auf das Rhodamin-
Normalpapier auszuschliessen, vollkommen erfüllt.
Die Versuche ergaben, dass die Wirkung des Sonnen-
lichtes nächst der Fraunhofer'sehen Linie Z) durch die
Formel
0,109 .r
^0 = 1663 X 10- Tos

ausgedrückt wird, und dass die optisch hellsten Strahlen des
Sonnenlichtes (etwa Wellenlänge g9o) bei senkrechtem Passiren
der Atmosphäre von ihrer oberen Grenze bis zum Meeresniveau
nur eine unbedeutende Schwächung erfahren (17,4 Proc. oder
wahrscheinlich noch weniger in einer ideal klaren Atmosphäre).

schäften zu Berlin" 1894, XXXVIII.
 
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