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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Guébhard, Adrien: Ueber die Rolle der Diffusion im Entwicklerbade
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0271

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Treiinungslinie zwischen den Stellen mit starken nnd schwachen
photographischen Eindrücken, zurückgeführt. Nach Colson
soll sich diese Erscheinung besonders häufig bei radiographi-
schen Cliches zeigen. In Wirklichkeit ist es mir in den sehr
seltenen Fällen, wo diese Erscheinung mir zu Gesicht ge-
kommen ist, so erschienen, als ob dieselbe sich durch ganz
andere Umstände erklären lässt, von denen einer wenigstens
schon in einer von mir am 9. Mai 1898 der Akademie der
Wissenschaften (Band 126, S. 1441) vorgelegten Mittheilung
angedeutet ist, die hier zum Abdruck gelangen mag (nach
,,Les Rayons X", Nr. 17).
Unter dem Namen ,,innere Osmose" habe ich früher schon
(Compt. rendus, Bd. 126, S. 41; 3. Januar 1898) beiläufig die
eigenartigen sichtbaren Spuren von Strömen hervorgehoben,
welche sich an den kleinsten capillaren Lücken jeder festen
Trennungswand geltend machen, welche auf die Gelatine
einer verschleierten Platte gebracht wird und so die Flüssig-
keit in zwei von einander geschiedene Gebiete theilt.
Diese Ströme machen sich bald in der einen, bald in
der anderen Richtung geltend, so dass es Interesse zu haben
schien, das sie beherrschende Gesetz festzustellen, das sich
dann als sehr einfach herausstellte, indem sich ergab, dass
für diese Erscheinung die bekannten Gesetze der Diffusion
direct gelten, dass sie aber nach ihrem ganzen Wesen ein
Bindeglied zwischen der Diffusion und der eigentlichen Osmose
darstellt.
Der folgende Versuch lässt unmittelbar das Princip, welches
der Erscheinung zu Grunde liegt, erkennen.
Man legt auf die Gelatine einer gleichmässig verschleierten
Platte die beiden gleichgrosseu kreisförmigen Schnitte der
beiden einander sehr ungleichen Calotten, welche sich beim
Durchschneiden einer Hohlkugel in grosser Entfernung vom
Mittelpunkt ergeben, oder auch die beiden einander sehr
ungleichen kreisförmigen Ausschnitte zweier gleichen Zonen i)
einer Kugel mit grossem Radius2). Auf diese Weise werden
 
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