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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Ashby-Sterry, Joseph: Die beiden latenten Bilder, das organische und anorganische. Entwicklung vor und nach dem Fixiren
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0309

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2$I

Dichtigkeit verlieh und nicht der gewöhnlichen Regel folgte,
die für die correcte Periode schnell oder langsam wirkender
Platten gilt, innerhalb deren die Verstärkung dem mit
dem Auge erkennbaren Silber in der entwickelten Film pro-
portional ist.
Daraus ging hervor, dass die sichtbare Färbung nicht
bloss ein Anzeichen von freigewordenem Brom war, sondern
wahrscheinlich zum Theil oder vielleicht sogar der Haupt-
sache nach sich aus Partikeln einer organischen Silberverbin-
dung zusammensetzte.
Dass die Färbung auf Silber zurückzuführen ist, lässt sich
dadurch zeigen, dass man es in Bromsilber überführt, wo
dann das Ganze sich leicht in Natriumthiosulfat löst, wobei
ganz klare Gelatine zurückbleibt.
Das nach dem Fixiren verbleibende latente Bild.
Jede bisher bei den Versuchen verwendete Gelatineplatte,
mochte dieselbe nun reines Brom- oder reines Chlorsilber,
mochte sie Brom- und Chlorsilber gemeinsam, oder Brom-
und Jodsilber zusammen enthalten, hat bei geeigneten Ex-
positionen ein latentes Bild geliefert, welches nach dem Fixiren
mittels Fixirnatron, Auswaschen und Trocknen, bei Tageslicht
permanent ist und doch jederzeit mittels eines physikalischen
Entwicklers entwickelt werden kann. Natürlich ist ein solcher
wünschenswerth, der kein sehr sorgsames Auswaschen nöthig
macht, und der von Wellington (Brit. Journ. Alm. 1889,
S. 57g) beschriebene Verstärker, der am meisten befriedigende
Wirkung erwiesen hat, ist bei allen diesen Versuchen ver-
wendet worden. Hydrochinon, mit Säure verwendet, wie
Dr. Liesegang vorgeschlagen, zeigte sich als nur sehr lang-
sam wirkend und war nicht geeignet, rasch eine ausreichende
Verstärkung der Dichtigkeit herbeizuführen.
Der Silberniederschlag hat weit mehr den Charakter von
nassem Collodion als eine Gelatinefilm, mit einem Anflug von
Purpurbraun im durchgehenden Lichte, besonders wenn Chlor-
silber vorhanden ist; hierin besteht ein Unterschied gegen-
über der einfachen Seusibilisirung der Gelatine durch Höllen-
stein, bei welcher der Niederschlag die durchsichtige rothe
Farbe, welche durch die directe Lichtwirkung hervorgerufen
wird, aufweist. Wenn jedoch eine nicht exponirte Bromsilber-
platte fixirt, sorgfältig ausgewaschen und dann mittels Höllen-
stein sensibilisirt wird, so erweist sich der Niederschlag längst
nicht mehr so durchsichtig.
Dr. Liesegang hat gemeint, dass das nach dem Fixiren
verbleibende Bild durch das infolge der Lichtwirkung reducirte
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