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thum hat in den letzten Jahren verschiedene Entwicklungs-
phasen durchgemacht, und diesen Wandlungen Rechnung
tragend, sind die Neuconstructioneu den jeweiligen Verhält-
nissen angepasst worden. Während noch vor einigen Jahren
seitens der hervorragendsten Amateure nur in grössten For-
maten aufgenommen wurde und das Monokel seinen Triumph
feierte, kehrt man jetzt wieder zu Apparaten mit bester
optischer Ausrüstung zurück, arbeitet in kleinen Formaten,
die dann entsprechend vergrössert werden. Das gegenwärtig
ein so hohes Ansehen geniessende Gummiverfahren begünstigt
diesen Vorgang ganz ausserordentlich, denn der Gummi-
process mit seinem groben Kom mildert die etwaigen Un-
schärfen der Vergrösserung und gibt ihnen das künstlerische
Gepräge, welches den Gummibildern ihren Werth verschafft
hat. Für diese moderne Richtung hat sich die Lechner'sche
Fig. 66.
Fig. 65.
Taschencamera bestens bewährt. Diese Camera, welche in
Fig. 6g und 66 in zusammengelegtem und in gebrauchsfertigem
Zustand abgebildet erscheint, ist sehr compendiös, die Dimen-
sionen sind 12,5:18,5:6 cm, das Gewicht beträgt 580 g, so
dass der Apparat also bequem in einer Tasche untergebracht
werden kann. Mit einer Handbewegung ist die Camera auf-
geklappt und gebrauchsfertig; der unmittelbar vor der Platte
functionirende Schlitzverschluss ist für zwölf verschiedene
Geschwindigkeitsgrade verstellbar. Je nach Wahl wird die
Camera entweder mit Goerz' Doppelanastigmat, Steinheil's
Orthostigmat, Voigtländer's CollinearoderZeiss' Anastig-
mat, Serie II, ausgestattet. Die Objective sind in sogenannter
Specialfassung und gestatten ein sehr bequemes Focussiren.
Die in Rede stehende Camera kann ganz nach Beheben ent-
weder mit Doppelcassetten oder mit Wechselcassetten oder
auch mit Filmrollcassetten geliefert werden. Eine wichtige
Ergänzung zur Taschencamera bildet der sogenannte Anhang
zur Verlängerung des Auszuges. Dieser Anhang wurde auf
Anregung des bekannten Künstlers Herrn Heinrich Kühn
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