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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Beck, Josef: Der Beck'sche und der Beck-Mohr'sche Stereoskop-Copirrahmen
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0350

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Währenddem man es bei der Reproduction in der
Camera grossentheils mit Minuten zu thun hat, ge-
nügen für die Exposition im Contactdrucke beinahe
immer schon wenige Secunden. Und es dürfte wohl
wenige Menschen geben — seien sie nun Fachleute oder
Amateure — die nicht mit ihrer Zeit hauszuhalten hätten.
Dass das Contactverfahren trotz dieser Vortheile bisher
nur wenig ansgeübt wurde, scheint seine Ursache darin zu
finden, dass es bis vor nicht langer Zeit keinen Stereoskop-
Copirrahmen gegeben hat, der wirklich seriösen Anforderungen
entsprechen konnte. Der beste der vorhandenen Stereoskop-
Copirrahmen war noch der von meinem verehrten Camera-
Club-Genossen Herrn M. Mohr an gefertigte, sogenannte
,,Mohr'sche Stereoskop-Copirrahmen". Aber auch dieser
genügte mir nicht ganz; einerseits, weil er für Filmnegative
unverwendbar war, und anderseits, weil die Handhabung
des Apparates selbst durch das nothwendige Umdrehen und
Versetzen sowohl der Negativ-, als auch der Positivplatte eine
zu anspannende Aufmerksamkeit erforderte und leicht zu
Irrthümern Anlass gab.
Mein Ideal war es, einen Stereoskop-Copirrahmen zu
haben, der sich gleicherweise zum Copiren von Glas-
wie von Filmnegativen eignet, der sowohl die
Positiv- wie die Negativplatte — jede einzeln für
sich und beide gegenseitig zu einander — unver-
rückbar festhält; und der bei alledem so einfach
und sicher functionirt, dass ein Fehlen soviel wie
ausgeschlossen sei.
Da ein derartiger Apparat nicht existirte, so machte ich
vor ungefähr drei Jahren den Versuch, selbst einen solchen
zu construiren. Dieser Apparat wurde nach meinen Zeich-
nungen und Angaben in der photographischen Manufactur
von R. Lechner (Wilh. Müller) hergestellt und unter dem
Beck'scher Stereoskop - Copirrahmen
der Oeffentlichkeit übergeben.
Nachdem sich nun dieser Copirrahmen nach mehljähriger
Verwendung, nicht nur in meinen Händen, sondern auch in
den Händen Anderer, tadellos bewährt hat, halte ich es für
angezeigt, auch weitere Kreise mit seiner Construction und
seinem Gebrauche bekannt zu machen.
Das Glasnegativ wird mit seiner Mitte auf die markirte
Mitte ces Bildausschnittes in den Copirrahmen (Fig. 81) ge-
legt und durch Drehen der mittleren Schraube (Z.^) fest-
geklemmt. Hiernach wird die Diapositivplatte eingelegt, und
 
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