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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Weiss'sches Blitzlichtatelier mit Verwendung des Blitzpulvers "Argentorat"
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0374

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356


Stange aus, event. muss das Auslösen mit der Hand statt-
finden, damit der Sack nur durch den Seidenfaden allein ge-
halten wird.
Der Vorgang nach Aufschüttung bezw. Entzündung des
Blitzpulvers ist folgender: Durch den Blitz wird der Seiden-
faden durchgebrannt, der Sack stürzt über die Lampe herunter
und wird schnell mittels des vorhandenen Zuges zugeschuürt
(Fig. p2). Der Rauchsack wird nun nebst der oberen Röhre,
welche in der Mitte durch Bajonettverschluss abnehmbar ist,
abgehoben und mitsammt dem gefangenen Rauch zur Ent-
leerung hinausgetragen.
Der Stoff des Sackes ist gegen Entflammung präparirt.
Aufstellung des Blitzlichtateliers.
Die Aufstellung des Blitzlichtateliers wird beispielsweise bei
üblicher Portraitbeleuchtung folgendermassen vorgenommen:
1. Der Lichtbrecher wird links oder rechts von der Camera
soweit nach vorn gestellt, dass kein Licht in das Objectiv
reflectirt werden kann; das Objectiv schützt man in bekannter
Weise durch Ueberhängen eines Tuches.
2. In einem Abstand von ungefähr i m vom Lichtbrecher
wird die Blitzlampe aufgestellt (Fig. 93 und 94).
3. Zu contrastreicher Beleuchtung verwendet man den
Lichtbrecher einfach; zu weicherer Beleuchtung vergrössert
man die Distanz zwischen Lichtbrecher und Blitzlampe mehr
oder weniger und nimmt den Lichtbrecher zweifach, event.
drei- oder mehrfach.
4. Pulvermenge; es genügen bei Verwendung licht-
starkster Portraitobjective 1 bis 2 g ,,Argentorat" für eine
Cabinetplatte.
3. Andere Beleuchtungseffecte lassen sich mit grösster
Leichtigkeit und Einfachheit durch mehr oder weniger höhere
und seitlichere Stellung der Lichtquelle erzielen. Zu den
sogen. Rembrandtbeleuchtungen ist allerdings eine Reflex-
wand nothwendig, bei den sonst üblichen Beleuchtungsarteu
aber als durchaus schädlich zu verwerfen.
6. Es ist empfehlenswerth, den Aufnahmeraum so zu er-
hellen, dass man leicht einstellen kann; diese Beleuchtung
behält man auch während der Aufnahme bei, damit der Aus-
druck des Gesichtes ein natürlicher bleibt.
 
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