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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Jahresbericht über die Fortschritte der photographie und Reproductionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0492

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eintreten soll; die Annahme elektrolytischer Vorgänge erscheint
einfacher."
Der Abney'sche Versuch (siehe unten) zog neuerdings
die Aufmerksamkeit auf sich. Eine vortreffliche Abhandlung
über diesen Gegenstand ist diejenige von Dr. Bredig, S. 357
dieses ,,Jahrbuches".
Auch Professor A b e g g beschäftigt sich mit demselben
Gegenstand und schrieb über die ,,Silberkeim-Theorie des
latenten Bildes". Er nimmt als unerwiesen an, dass im
lebenden Lichtbilde Silbersubbromid entstehe, was zumeist
hypothetisch angenommen wird. —Abeggsagt(Liesegang's
,,Phot. Alman." 1899): Man ist sicherlich ebenso berechtigt,
die Lichtreductionsproducte der Silberverbindungen als eine
Vertheilung (oder vielleicht feste Lösung) völlig reducirten
Silbers in der unveränderten Verbindung anzusprechen.
Ueber den Mechanismus der Entwicklung kann man zur
Zeit wohl nur Vermuthungen aufstellen; es macht allerdings
fast stets den Eindruck, als wenn die Entwicklung durch eine
Art Contactwirkung zwischen den drei Stoffen: ursprüngliche
Silberverbindung, Entwickler, metallisches Silber, bedingt sei,
die wie ein galvanisches Element aufzufassen wäre, analog
den Versuchen von Lermontoff und Eder (siehe Eder,
Negativ-Verfahren, ,,Ausführl. Handb. d. Phot.", Bd. 2, 2. Aufl.
1898, S. 4.3 bis 48), die völlig in diesem Sinne sprechen. Auch
die Untersuchungen vonLuggin (,,Ztschr. physik. Chem."2ß,
377, 1897) machen die Auffassung der Entwicklung als eines
elektrischen Processes wahrscheinlich. Ja es scheint fast, als
wenn die Entwickelbarkeit einer Emulsion direct von der An-
wesenheit freien Silbers abhinge, wie auch Guebhard ganz
kürzlich (,,Compt. rend.", 126, /).o, 1898) äussert, indem er die
Empfindlichkeit von Rapidplatten auf die Anwesenheit eines
schwachen Schleiers zurückführt, der durch den Reifungsprocess,
ohne Belichtung, bereits in der Emulsion vorhanden sei.
In einer späteren Abhandlung (,, Archiv f. wissensch. Phot."
1899, S. 13) nimmt Ab egg an, dass im latenten Lichtbilde
metallisches Silber vorhanden sei, weil es von verdünnter
Salpetersäure (1: r3) grösstentheils (nicht ganz) zerstört werde.
Er meint, Silbersubbromid müsse beständig gegen Salpetersäure
sein (?), metallisches Silber löse sich, somit müsse (?) die Ent-
stehung von Silbermetall im Bromsilber durch Lichtwirkung
anzunehmen sein. Er folgert weiter:
1. Eder hat 1880 beobachtet, dass eine unbelichtete
Platte im Entwicklerbade sich an denjenigen Stellen
entwickelt, wo sie mit reinem Silberdraht in Be-
rührung gebracht wird. Hier ist also mit Sicherheit das
 
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