Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (18.1904)

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Neue Klappkamera von R. A. Goldmann.

Einen Apparat, der neben einer eleganten Ausstattung
und höchster Präzision in der Ausführung auch den
Kardinalforderungen in ausgezeichneter Weise genügt, stellt
die Klappkamera der Firma R. A. Goldmann in Wien dar.
Der Goldmannsche Apparat schließt sich seiner Form,
nach an die allgemein bekannte Type der Klappkamera an,
besitzt aber noch einige wesentliche Vorteile, welche wohl
verdienen, besonders hervorgehoben zu werden. Der Apparat
präsentiert sich, zusammengeklappt, als ein dünnes Kästchen,
in welches vorne der nach außen klappbare Vorderteil mit
dem Objektiv, dem Balg und den Spreitzen, rückwärts die
Visierscheibe und der Schlitzverschluß eingebaut ist. Be-


Fig. io.

sonders geachtet wurde auf eine möglichst große Stabilität
des nach außen geklappten Vorderteiles, weil nur auf diese
Weise Fokussierungsfehler, die sich bei der heutigen Licht-
stärke der Objektive besonders leicht störend bemerkbar
machen würden, mit absoluter Sicherheit vermieden werden
können. Erreicht wird diese Stabilität durch eine geeignete
Form des Balges und der Spreitzen, und zwar in dem Maße,
daß bei herausgeklapptem Vorderteil eine Aenderung der
Stellung desselben zur Visierscheibe auch unter Anwendung
ziemlich großer Gewalt nicht möglich ist. Das Objektivbrett
ist drehbar und verschiebbar, so daß das Objektiv in jeder
Bildlage ausgiebig aus der Zentralstellung der Kamera-Achse
verschoben werden kann. Von Objektiven werden nur solche
in Spezialfassung verwendet, unter diesen gewöhnlich das
Tessar von Zeiß und der Doppelanastigmat von Goerz. Die