Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Ebert, Ludwig A.: Experimentelle Beobachtungen bei Herstellung von Katatypieen und neue Nutzanwendung des Wasserstoffsuperoxydes in der Photographie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0104

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
9° Experimentelle Beobachtungen bei Katatypieen u. s. w.
und die entsprechend große Tasse vorbereitet hat, kann
man entweder die Platte (oder das Papiernegativ) in die
mit der Aetherlösung gefüllte Tasse rasch eintauchen oder
dieselbe in der Tasse liegend übergießen.
Dieser Vorgang muß rasch und sicher vor sich gehen, da
die Verstärkung fast momentan eintritt, leicht Ungleich-
heiten entstehen und die Lösung nicht zu lange auf die
Gelatineschicht einwirken darf, wegen der sich sonst leicht
bildenden Blasen, die das Negativ unbrauchbar machen.
Genügt das einmalige Uebergießen für die gewünschte Kraft
nicht, so läßt man vorher ganz trocknen, was, des vorhandenen
Aethers wegen, sehr rasch geht, und übergießt ein zweites
Mal u. s. w.
Die Verstärkung ist eine sehr bedeutende, ähnlich der
Bromkupfer- oder Ouecksilberammoniak-Verstärkung, und
reicht in der Regel ein zwei- bis höchstens dreimaliger Ueber-
guß aus.
Bei Chlorbromdiapositiven erhält man eine prächtige,
sepiabraune Farbe, welche sich recht gut für Glasstereoskope
und zur Projektion eignen dürfte.
Mit dieser gewiß einfachen Manipulation ist die Ver-
stärkung schon beendet, und es kann nun ohne weitere Be-
handlung kopiert werden. Ein Lacküberzug ist aber auf alle
Fälle zu empfehlen, weil die Verstärkungsschicht gegen Wasser
sehr empfindlich ist, so daß ein darauf spritzender Tropfen
schon an dieser Stelle eine sehr merkliche Abschwächung
verursacht.
Dieser scheinbar nachteilige Umstand hat den großen
Vorteil, daß in der Verstärkung zu kräftig gewordene Platten
im Wasser auf die gewünschte Kraft zurückgeführt werden
können.
Bei längerem Liegen der Platte im Wasser löst sich die
ganze, reliefartig aufgebaute Verstärkungsschicht vollkommen
auf, und das Negativ geht auf seine ursprüngliche, absolut
unveränderte Kraft zurück, wodurch das Relief selbst-
verständlich auch verschwindet.
Behandelt man die verstärkte Platte mit einem der ge-
bräuchlichen Entwickler, so hat man es in der Hand, je nach
Anwendung der Entwicklungsart eine Reihe von prächtigen
Tönen zu erzeugen.
Bei Anwesenheit von Säurespuren wird die verstärkende
Wirkung der Wasserstoffsuperoxydlösung sehr herabgedrückt
und bei größeren Mengen sogar aufgehoben.
Nach dem oben Gesagten liegt die Vermutung nahe, da
durch die aufgegossene Lösung keine Färb- oder Metallteile
 
Annotationen