Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Dokulil, Theodor: Fortschritte und Neuerungen auf dem Gebiete der Stereoskopie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0142

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
128 Fortschritte und Neuerungen auf dem Gebiete der Stereoskopie.
solchen Prisma das Negativ und die nnzerschnittene Kopie
so zu betrachten, daß ein Kombinationsbild mit dem richtigen
stereoskopischen Effekte sichtbar wird.
Bei der Betrachtung von stereoskopischen Projektionen
mit den beiden im Vorhergehenden angeführten Apparaten
werden die beiden Halbbilder gleichzeitig auf den Schirm
projiziert, und das stereoskopische Kombinationsbild entsteht
mithin durch gleichzeitige Eindrücke auf den Netzhäuten des
Beschauers. Ein anderes Prinzip, welches ebenfalls eine mehr-
fache Ausgestaltung erfuhr, ist das, daß die beiden Halbbilder
in rascher Aufeinanderfolge nacheinander auf den Schirm
projiziert werden und daß durch Einschaltung und Anwendung
geeigneter Apparate jedes der beiden Augen nur das dem-
selben zugehörige Halbbild zu erblicken vermag. Dadurch
werden die Netzhäute des Beschauers nacheinander affiziert,
und bei entsprechend schnel-
lem Wechsel der Bilder ver-
schmelzen die durch dieselben
hervorgebrachten Eindrücke
zu einem stereoskopischen
Kombinationsbild. Professor
G. Jäger gibt in den
,, Sitzungsberichten d. Kaiserl.
Akademie der Wissenschaften
in Wien“ (Juli 1903) eine
von ihm gewählte, diesem
Zwecke dienende Vorrich-
tung an. Vor dem Beleuch-
tungsapparat, welcher mit zwei Projektionsköpfen versehen
ist, schaltet er eine Art stroboskopischer Scheibe ein, von
der die Fig. 45 einen Teil darstellt. Die in dem Kreis-
ringe AB enthaltenen schraffierten Oeffnungen gehen bei
dem einen Projektionskopfe vorbei, während die in dem
Ringe CD befindlichen Oeffnungen bei der Drehung der
Scheibe um die Achse 0 den zweiten Projektionskopf passieren.
Dadurch werden die beiden stereoskopischen Halbbilder ab-
wechselnd nacheinander auf den Schirm geworfen. Der Pro-
jektionsapparat wird auf der linken Seite der Achse 0 auf-
gestellt, während auf der rechten Seite derselben die Augen
des Beobachters gehalten werden. Die Oeffnungen in der
Scheibe können so angebracht werden, daß, wenn das dem
rechten Auge entsprechende Bild projiziert .wird, das rechte
Auge durch eine Oeffnung dieses Bild sieht, während bei der
Projektion des linken Bildes sich vor dem linken Auge eine
Oeffnung befindet. Wegen Verwendung dieser durchbrochenen
 
Annotationen