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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Andresen, Momme: Charakteristische Reaktionen der Entwicklersubstanzen
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Charakteristische Reaktionen der Entwicklersubstanzen.

Handels zusammenstellte und einen Weg für deren analytische
Erkennung in Substanz und in Lösung mitteilte. Diese
Arbeit ist später in erweiterter Form in die neueste Auflage
von Eders „Handbuch der Phot.“ (Bd. 3, S. 327ff.) über-
gegangen. Inzwischen hat nun die Zahl der verwendeten
Entwicklersubstanzen durch das Edinol einen weiteren Zu-
wachs erhalten. I11 Vervollständigung der oben erwähnten
Publikation will ich daher auch das Edinol in seinem chemi-
schen Verhalten etwas näher charakterisieren und Angaben
machen, an welcher Stelle des analytischen Ganges das Edinol
seinen Platz findet. Das Edinol ist das salzsaure Salz einer
OE

Base von der Zusammensetzung
stitution
OE

C& E3 NE2 und der Kon-
CE% OE

QGJTj OE
NE2
Es unterscheidet sich von dem Paramidophenol sonach
dadurch, daß es in Orthostellung zur Hydroxydgruppe OE
noch die Alkoholgruppe OfL OE enthält. Dieser Konstitution
entsprechend schließt sich das Edinol in seinem chemischen
Verhalten in manchen Punkten dem Paramidophenol an,
wmhrend anderseits charakteristische Unterschiede vorhanden
sind, die wir zur Erkennung der betreffenden Substanzen be-
nutzen können. Dieselben sind folgende:
1. Die freie Base des Edinols schmilzt bei 135 bis
142 Grad C., diejenige des Paramidophenols bei 148 Grad C.
2. Die freie Base des Edinols ist auch in kaltem Wasser
leicht löslich, diejenige des Paramidophenols schwer.
3. Paramidophenol gibt bei der Oxydation mit Kalium-
bichromat und Schwefelsäure das an seinem stechenden Ge-
rüche leicht erkennbare Chinon (Benzochinon); das Edinol
gibt kein Oxydationsprodukt, welches sich ähnlich verhält.
4. Wässrige, mit Salzsäure versetzte Lösungen des Para-
midophenols 1: 100 scheiden auf Zusatz von Chlorkalksolution
gelbe Flocken von Chinonchlorimid ab; das Edinol gibt da-
gegen bei gleicher Verdünnung keine Abscheidung, sondern
zeigt nur eine leichte Trübung. Erst bei größerer Konzen-
tration beginnt das Einwirkungsprodukt sich ölig abzu-
scheiden.
Ein sehr ähnliches Verhalten zeigen Paramidophenol und
Edinol in ihren Diazoverbindungen, indem dieselben, mit
 
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