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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Gamble, William: Katalog-Illustrationen
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0150

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136

Katalog -Illustrationen.

Arbeit ganz ebenbürtig und oftmals noch besser als amerika-
nische Arbeit ist. Dieser Umstand dürfte darauf zurück-
zuführen sein, daß englische Reproduktionstechniker bessere
Arbeitsmethoden anwandten und im „Feinätzen“ gewandter
sind.
Es ist nicht so lange her, seit Schreiber dieses von eng-
lischen Reproduktionstechnikern befragt wurde, worin der
Arbeitsmodus bestände, mit dem die Amerikaner so aus-
gezeichnete Arbeit in Katalog-Illustrationen liefern, und zu
jener Zeit existierte nur eine Firma in England, die derartige
Arbeit gleich erfolgreich ausführte, die Firma Tillotson in
Bolton, und es war jedermann ein Rätsel, wie die es machten.
Nach und nach wurde das Geheimnis gelüftet, und andere
Firmen lieferten ebenso gute Arbeit, so daß heute die
Mehrzahl der englischen Reproduktionsanstalten der Her-
stellung solcher Autocliches gewachsen sind. Man weiß heute
ganz gut, daß der Vorgang darin besteht, daß eine Ver-
größerung auf mattem Platinbromidpapier mit glatter Ober-
fläche gemacht wird, die ziemlich flau zu halten ist (obwohl
einige Silberdrucke vorziehen), die glatte Oberfläche mit
feinem Bimssteinpulver abgerieben wird und ein derartig
präparierter Druck von einem Retoucheur in Monochrom
gründlichst bearbeitet wird. Ausgezeichnete Farben für diesen
Zweck sind heute unter dem Namen „Albanin“ und„Proceß
Black“ kommerziell erhältlich. Der Retoucheur richtet sein
Augenmerk hauptsächlich darauf, die Gegenstände möglichst
klar und fein detailliert von einem lichten Hintergründe ab-
stehen zu lassen, was ihn hin und wieder veranlaßt, das
Objekt auszuschneiden und auf weißen Karton zu kleben, um
allen störenden Gegenständen im Hintergrund aus dem Wege
zu gehen. Das Schattieren und Vignettieren geschieht nun
mit Hilfe des „Luftpinsels“, der das monochrome Pigment
in äußerst feiner Zerstäubung und zartester Gradation zur
Geltung bringt. Nun fand man, daß die gewöhnliche Luft-
pumpe für solche delikate Arbeiten unbrauchbar ist, nicht
allein weil der Retoucheur unsicher arbeitet, w?enn er mit
dem Fuße pumpen muß, sondern auch weil er nicht genügenden
Luftdruck im Cylinder hervorbringen kann. Man fand näm-
lich, daß die Feinheit der zerstäubten Farben dem Druck der
Luft direkt proportional ist und, um jenen hohen Luftdruck
zu erzielen, wurde eine kleine Luftpumpmaschine konstruiert,
die mit elektrischem Motor getrieben wird. Wir geben hier
eine Illustration einer solchen Maschine (Fig. 53), die von
der Firma Penrose&Co. in London entworfen und gebaut
und die für diese Zwecke erfolgreich angewendet wurde.
 
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