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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Doležal, Eduard: Arbeiten und Fortschritte auf dem Gebiete der Photogrammetrie in den Jahren 1902 und 1903
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0203

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Fortschritte auf dem Gebiete der Photogrammetrie u. s. w. 189
Vektorrechnung, die ihm verhältnismäßig rasch die nötigen
Fehlergleichungen verschafft, die nach den Sätzen der Methode
der kleinsten Quadrate behandelt werden und wahrschein-
lichste Werte der gesuchten Größen liefern.
In weiterer Folge behandelt Finsterwalder zwei
Spezialfälle:
a) in der Voraussetzung, daß die Orientierung des
Strahlenbündels in Bezug auf die Vertikale, oder aber
b) falls die absolute Orientierung nach dem magnetischen
Meridiane vorliegt.
Den dritten Teil der sehr interessanten Arbeit bildet ein
lehrreiches Beispiel, welches die mehrfache Punktbestimmung
des Standpunktes beleuchtet; die Daten hierzu entstammen
einer Ballonphotographie aus den Alpen, welche gelegentlich
einer wissenschaftlichen Hochfahrt des Münchener Vereines
für Luftschiffahrt, die über 7000 m emporführte und von
Professor K. Heinke ausgeführt wurde.
Eine zweite, sehr verdienstvolle Arbeit Prof. Finster-
wal ders führt den Titel:
„Eine Grundaufgabe der Photogrammetrie und ihre An-
wendung auf Ballon auf nahmen“ in den Abhandlungen der
Königl. Bayerischen Akademie der Wissenschaften, II. Klasse,..
XXII, Band II, Abt. 1903.
Hier verwertet Finsterwalder die Höhenkontrollen zu
sehr interessanten theoretischen Untersuchungen, deren Re-
sultate auf ein praktisches Beispiel über Ballonaufnahmen an-
gewendet werden.
Wenn ein Raumpunkt von zwei bekannten photo-
graphischen Standpunkten aus durch Vorwärtseinschneiden
bestimmt wird, so wird die Identität des Punktes einerseits,
und eventuell auch die richtige Lage der Standpunkte und
der Orientierung der Bilder durch die bestehende Höhen-
kontrolle verifiziert. Finsterwalder stellt sich nun die
Frage, ob denn die in beliebig großer Anzahl zu bildenden
Bedingungen der Höhenkontrollen in einem gegebenen Falle
nicht ausreichen, um unabhängig von jeder Kenntnis der
Standpunkte und der Orientierung, das Objekt und die Lage
der Standpunkte gegenüber dem Objekte zu bestimmen.
Diese Frage wird in angeführter Abhandlung im bejahenden
Sinne beantwortet. Finsterwalder setzt bei seinen Unter-
suchungen voraus, daß von den zu benutzenden Bildern die
innere Orientierung, d. h. die Lage des perspektivischen
Zentrums gegenüber dem Bilde, also der Hauptpunkt des.
Photogrammes und die Bildweite bekannt sind.
 
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