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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Kuchinka, Eduard: Fortschritte und neue Verfahren auf dem Gebiete der Farbenphotographie
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Fortschritte auf dem Gebiete der Farbenphotographie. 203
Boden des Apparats fixierten Feder r5 auf der Schiene g, die
Stifte eines Rahmens greifen in die Kerben f und eine neue-
Platte ist zur Belichtung bereit. Durch einen im Innern des-
Apparats befindlichen Knopf kann man nicht nur die Ge-
schwindigkeit der Verschlußplatte Ls regeln, sondern auch,
wenn der Zeiger dieses Knopfes auf „pose“ eingestellt ist, die
Platte Z2 des Verschlusses durch die Feder r2 nur dann in
Bewegung setzen, wenn man aufhört, auf die Birne oder den
Knopf des Verschlusses zu drücken. Die Trichrom-Detektiv-
Kamera wird mit einem Lacour- Anastigmaten fj5 ausgestattet,
als Plattenmateriale benutzten Prieur & Dubois Lumiere-
sches Fabrikat (Bull, de la Soc. franQ. 1903, S. 179).
Außerdem kann diese Kamera, wie „Photographische In-
dustrie“ berichtet, zu gewöhnlichen Handkamera-Aufnahmen
dienen.
Leon Vidal bemerkt, daß er eine ähnliche Kamera be-
reits im Jahre 1894 in einer Sitzung der Societe fran<;aise de
Photographie vorgeiegt habe; über eine zwischen Prieur
und Vidal entstandene Diskussion sei auf „Moniteur de la
Photographie“, 1903, S. 173, hingewiesen.
Fraschbourgs Dreifarbenkamera1) ist nach demselben
Prinzipe wie die Prieursche Kamera konstruiert; sie ist SO'
eingerichtet, daß das Auswechseln der drei Platten, bezw. das-
Weiterschieben der einen Platte für die nächstfolgenden Teil-
aufnahmen, sowie die Weiterbewegung der Filter durch Druck
auf einen Gummiball bewirkt wird, der auch das Objektiv
öffnet und schließt („Pkotogr. Rundschau“ 1903, S. 191).
Der bekannte Kunstphotograph Perscheid in Leipzig
befaßt sich auch mit Farbenphotographie nach dem Drei-
farbenprozeß und konstruierte einen eigenartigen Mechanismus,
den er an einer für gewöhnliche Aufnahmen verwendbare,
solid gebaute Stativkamera anbringt. Die Mechanik Per-
scheids besteht, wie H. Scheidemantel berichtet, in einem
Uhrwerke, bei welchem von Anbeginn alle drei Expositions-
zeiten nach vorheriger genauer Berechnung eingestellt werden
und das sich nach Vollendung der Vorbereitungen auf einen
Druck geräuschlos in Bewegung setzt und die drei Teil-
expositionen der Reihe nach automatisch exakt erledigt. Die
Anordnung des Filterschlittens und der Mechanik ist derart
gewählt, daß jede Verstellbarkeit der Kamera, sowie die Ver-
wendung des Ansatzrahmens zu Hoch- und Oueraufnahmen
ermöglicht wird. Scheidemantel hat die Arbeitsweise Per-
sehe ids in einem Werke, „Die Dreifarbenphotographie“•

1) „Moniteur da la Photographie" 1903, S. 170.
 
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