Künstliches Licht.
325
Spektrum, sondern das Linienspektrum des Quecksilbers. Da
die ganze Helligkeit von verhältnismäßig wenigen Wellen-
längen herrührt, sind die einzelnen Linien außerordentlich
intensiv. Durch die Verteilung der Linien über das ganze
sichtbare Spektrum eignet sich die Lampe zur Kalibrierung
von Prismen u. s. w. Die Lampen geben glänzendes, grünlich-
weißes Licht. Eine andere Form der Quecksilberbogenlampe
ist der von Dr. Gumlich sehr ähnlich. Die neue Lampe soll
nur im Wasserbade gebraucht werden. Die Lampe bedarf
einer Betriebsspannung von 25 bis 30 Volt, kann aber auch
durch den Strom einer Zentrale (110 Volt) gespeist werden.
Die Lampe zeigt die in Fig. 174 ab-
gebildete Form und wird von der
Firma Müller-Uri in Braunschweig
in den Handel gebracht (vergl. S. 265
dieses „Jahrbuches“).
Hewitt in Amerika verwendet
vielfach diese Lampen zur Beleuch-
tung; sie sendet viel aktinisches Licht
aus (siehe voriges „Jahrbuch“). Der-
selbe beobachtete, daß der elektrische
Strom in einer Vakuumröhre von
Eisenelektroden zum Quecksilber nur
in der Richtung Eisenquecksilber-
dampf-Quecksilber durchgeht, in um-
gekehrter Richtung (das ist vom
Quecksilber zum Eisen) aber selbst
bei Spannungen von Tausenden von
Volts nicht den Durchgang gestattet;
dies gibt uns das elektrische Analogon
zum einseitig wirkenden Rückschlags-
ventil der Mechanik und setzt uns in die Lage, Ströme
wechselnder Richtung, also Ein-, Zwei- und Dreiphasen-
Wechselstrom in pulsierenden Gleichstrom zu verwandeln.
Macdonald in New-York verwendet nach „Photo-
graphy“ (1903) drei Hewitt sehe Quecksilberlampen zu
Porträtaufnahmen und beobachtete, daß eine Hewitt-Lampe
bei 8 Ampere dieselbe photographische Wirkung, wie eine
Bogenlampe bei 25 Ampere gibt. Die Beleuchtung, die die
neue Lampe gibt, ist eine sehr breite; sie eignet sich trefflich
für Theateraufnahmen, für die zwar das Blitzlicht bisher allen
praktischen, nicht aber den künstlerischen Anforderungen
genügte. Ein großer Vorteil des Lichtes ist die erwähnte
Freiheit von roten Strahlen: dadurch besitzt die Lampe für
das Auge viel weniger optische Helligkeit als eine Bogen-
325
Spektrum, sondern das Linienspektrum des Quecksilbers. Da
die ganze Helligkeit von verhältnismäßig wenigen Wellen-
längen herrührt, sind die einzelnen Linien außerordentlich
intensiv. Durch die Verteilung der Linien über das ganze
sichtbare Spektrum eignet sich die Lampe zur Kalibrierung
von Prismen u. s. w. Die Lampen geben glänzendes, grünlich-
weißes Licht. Eine andere Form der Quecksilberbogenlampe
ist der von Dr. Gumlich sehr ähnlich. Die neue Lampe soll
nur im Wasserbade gebraucht werden. Die Lampe bedarf
einer Betriebsspannung von 25 bis 30 Volt, kann aber auch
durch den Strom einer Zentrale (110 Volt) gespeist werden.
Die Lampe zeigt die in Fig. 174 ab-
gebildete Form und wird von der
Firma Müller-Uri in Braunschweig
in den Handel gebracht (vergl. S. 265
dieses „Jahrbuches“).
Hewitt in Amerika verwendet
vielfach diese Lampen zur Beleuch-
tung; sie sendet viel aktinisches Licht
aus (siehe voriges „Jahrbuch“). Der-
selbe beobachtete, daß der elektrische
Strom in einer Vakuumröhre von
Eisenelektroden zum Quecksilber nur
in der Richtung Eisenquecksilber-
dampf-Quecksilber durchgeht, in um-
gekehrter Richtung (das ist vom
Quecksilber zum Eisen) aber selbst
bei Spannungen von Tausenden von
Volts nicht den Durchgang gestattet;
dies gibt uns das elektrische Analogon
zum einseitig wirkenden Rückschlags-
ventil der Mechanik und setzt uns in die Lage, Ströme
wechselnder Richtung, also Ein-, Zwei- und Dreiphasen-
Wechselstrom in pulsierenden Gleichstrom zu verwandeln.
Macdonald in New-York verwendet nach „Photo-
graphy“ (1903) drei Hewitt sehe Quecksilberlampen zu
Porträtaufnahmen und beobachtete, daß eine Hewitt-Lampe
bei 8 Ampere dieselbe photographische Wirkung, wie eine
Bogenlampe bei 25 Ampere gibt. Die Beleuchtung, die die
neue Lampe gibt, ist eine sehr breite; sie eignet sich trefflich
für Theateraufnahmen, für die zwar das Blitzlicht bisher allen
praktischen, nicht aber den künstlerischen Anforderungen
genügte. Ein großer Vorteil des Lichtes ist die erwähnte
Freiheit von roten Strahlen: dadurch besitzt die Lampe für
das Auge viel weniger optische Helligkeit als eine Bogen-