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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0445

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Anwendung der Photographie in der Wissenschaft. 43 r
Batterieen, ist man den Tieren beigekommen und hat sie im
Schwimmen, Laufen, beim Futtersuchen, die Vögel in ihren
Nestern, die Fische im Aquarium, die größeren Säugetiere im
zoologischen Garten aufgenommen. Erfolgreiche zoologische
Photographieen stellte Dr. R. W. Shufeld her, von denen ein
Teil in „The Photographie Times Bulletin“ 1903, S. 385 ver-
öffentlicht wurde. Er photographierte Insekten, Fische,
Frösche, Eichkätzchen, zum Teil in natürlicher Größe, und
fertigte dadurch ein Unterrichtsmaterial, das in solcher Voll-
kommenheit und Genauigkeit bisher nicht zu haben war.
Neuerdings wurde auch die Farbenphotographie für zoologische
Aufnahmen benutzt; so schreibt der Ornithologe Henry
E. Dresser in London ein großes Werk über die Eier der
Vögel Europas. Er benutzt das Dreifarben verfahren. Die
Resultate sind sehr naturgetreu und durch ihre Farben be-
stechend. Eine Anzahl zoologischer Photographieen erscheint
allmonatlich in dem schön ausgestatteten Journal Animal
Life“, das von Hutchinson & Co. in London veröffentlicht,
wird. Ein Teil dieser Aufnahmen wurde von Daudo im
Zoologischen Garten Londons hergestellt, ein anderer Teil von
Amateuren, die Gelegenheit hatten, in Afrika im Freien zu
photographieren. Das Interesse für zoologische Photographieen
ist in England besonders verbreitet. Die Herzogin von Bedford.
z. B. photographierte mit großer Geschicklichkeit Zebras,.
Kamele, Hirsche und andere große Säugetiere in den Parks von
Woborn Abbey („Phot. Rundschau“ 1903, S. 302).
Aufnahmen wilder Tiere in der freien Natur. Der
Afrikareisende Schillings, der bereits gelegentlich seiner
beiden ersten Reisen nach Ostafrika auf photographischem
Gebiete Erstaunliches leistete, hat auf seiner soeben vollendeten,
ostafrikanischen dritten Reise seine früheren Glanzleistungen
noch weit übertroffen. Diesmal stellte er sich im wesentlichen
zwei Aufgaben: Aufnahme der in Herden lebenden wilden
Tiere (Zebras, Antilopen, Giraffen u. s. w.) und Nachtaufnahmen
mit Hilfe von Blitzlicht. Zur Lösung der ersteren Aufgabe
wurde ein besonders lichtstarkes Fernobjektiv der Firma
C. P. Goerz benutzt. Hervorragend schön gelangen Auf-
nahmen von Nashörnern. Glanzleistungen stellen Schillings
nächtliche Blitzlichtaufnahmen dar. Er verwendete dazu ge-
mischtes Blitzpulver, welches für jeden Blitz in großen Mengen
(bis zu 500 g) abgebrannt wurde. Das zum Tränkplatz
schleichende oder auf den ausgelegten Köder losspringende
Wild entzündet durch Zerreißen eines ausgespannten Fadens
das Blitzpulver, welches seinerseits während des Aufleuchtens
einen Faden durchbrennt und hierdurch den Momentverschluß
 
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