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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Pfenninger, Otto: Kinematographische Lichtränder
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0038

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22

Kinematogiaphische Cichtränder.

Solche Beobachter würden die obige bildliche Wiedergabe in
haltender Weise sehen; die Vorführung einer Person, die ge-
wöhnlichen Bewegungen des Gehens machend, würde im Bilde
annähernd den Stechschritt ausführen, ähnlich einem Soldaten
auf Parademarsch. Personen mit solchem Sehuermögen würden
sehr wahrscheinlich die Schaustellung als mit flimmer behaftet
bezeichnen.
Die oerschiedenen Eichteindrücke können, wie erklärt, ver-
schieden empfunden werden, und werden die Eichteindrücke
länger zurückgehalten, so kann natürlich ein früherer Eindruck
oon einem folgenden überdeckt werden, beuor der frühere er-


Sig. 7.

Sig. 6.

loschen ist, ähnlich Sig. 7. Diese Vision-persistance gründet sich
auf die Zeit, in welcher die Retina die Eichteinwirkungen dem
inneren Verständnis des Beobachtenden übermitteln kann.
Projizieren wir die Bilder in sehr schneller Reihenfolge,
das ist schneller als die Retina assimilieren kann, dann kann
uns diese Eichtretentionsfähigkeit gewisse Jneinanderschmelzungen
zweier Bilder in eins geben. Dieses Phänomen wird am besten
beobachtet bei der jetjt kommerziell ausposaunten Projektion
farbiger Bilder. Sagen wir, ein grünes Bild, gefolgt uon einem
orangeroten, wird in wiederkehrender Reihenfolge uorgeführf,
so beobachten wir dort, wo zwei der Warben sich nicht
decken, wo also Bewegung ist, sogen. 5arbränder. Diese ge-
färbten Eichtränder werden sich stärker zeigen, je schneller
die Bewegung der Darsteller bei der Aufnahme war. Dieser
 
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