Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

DOI Artikel:
Wall, E. J.: Die Farbe photographischer Bilder
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0056

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
40

Die färbe photographischer Bilder.

die brillantesten Warben erhält man mit kurzer Entwicklung und
einer großen Quantität Bromsalz.
lieber dieses Thema haben auch Schaum und Schloe-
mann1), sowie auch Schaum allein2) JTlitteilungen gemacht,
und sie sind zu dem Schlüsse gekommen, daß die Warben her-
rühren oon der gegenseitigen Entfernung der Silberkörner in
der Gelatine. Schaum behauptet2) er habe eine Bromsilber-
emulsion hergestellt, welche ebenso, wie eine Gaslichtemulsion
behandelt werden kann und warme farbentöne gibt.
Im Verlaufe oerschiedener Experimente mit Ehlorsilber- und
Ehlorbromsilbcrcmulsioncn wurde diese frage geprüft und eine
Reihe oon Emulsionen hergestellt; den Ausgangspunkt bildete
eine reine Chlorsilberemulsion, worauf dann allmählich die
Quantität Bromsilber uon 0,5 bis 90 Prozent des gesamten Ge-
haltes an Silberhaloidsalz oergrößert wurde. Dann wurden auf
dieselbe Weise noch einige reine Bromsilberemulsionen her-
gestellt.
Diese Emulsionen wurden ganz genau gleich behandelt, auf
Platten gegossen und exponiert und dann in gleicher Weise ent-
wickelt. Die Expositionszeiten oariierten nach JTlaf^gabe der
Empfindlichkeit der Emulsionen, welche, wenn auch nicht in be-
stimmtem Verhältnis, mit zunehmendem Bromsilbergehalt sich
änderte. Bei der Entwicklung fand ich, dafj am Schlüsse der
Entwicklung die färben der Bilder tatsächlich dieselben waren,
wodurch erwiesen wird, daß das Silberhaloidsalz keinen Einfluß
auf die Bestimmung der färbe ausübt. ferner wurde eine Probe
gemacht mit einer Bromjodsilberemulsion, und auch hier ergaben
sich dieselben färben. Bei allen Versuchen wurde ein ITletol-
hydrochinonentwicklcr, ITlagnesiumband, eine flernstlampe und
eine flache Gasflamme angewandt, wobei sich in jeder Serie
dieselben farbentöne ergaben.
Daß die färbe nicht herrührt oon der mehr oder weniger
großen Quantität metallischen Silbers, wird dadurch bewiesen,
daß die hellsten Töne dieselbe färbung haben, wie die dunkelsten,
und die benutzte Probeplatte besät} eine Serie uon Dunkelheits-
graden oon 1 bis 1024 oder eine Serie oon Dichtigkeitsgraden
oon 1 bis 5,01.
Daraus ist ersichtlich, daß eine Verlängerung der Exposition,
wenn alle anderen Verhältnisse dieselben bleiben, die färbe der
Bilder nicht beeinflußt, wo nicht die schwächsten Töne oder die
hohen Dichter sehr warm und die tiefsten Schatten schwarz sein
sollten.

1) „Zeitschr. f. wiss. Phofogr.“ 1907 (5), S. 109.
2) „€ders Jahrbuch“ 1906, S. 146, und 1907, 5. 176.
 
Annotationen