Die Verwendung des Spurgeschen Röhrenphotometers usw.
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so vieler matter flächen nicht gleichmäßig war. Durch Aendcrung
der Stellung der Campe in dem Eampengehäuse ließ sich zwar
der Sehler wesentlich verringern, aber der übrigbleibende
Rest mar immer noch zu groß für die in Aussicht genommenen
Arbeiten.
Dieser Schier, welcher durch die ungleichmäßige Beleuchtung
der JTlattscheibc (71/) durch die Campe (£) oerursacht wird, läßt
sich nun, ebenso wie die kleinen lokalen Unregelmäßigkeiten
der JTlattscheibe (M), dadurch beseitigen, daß man dem Photo-
meter (F/z) einschließlich der photographischen Platte (F)
während der Belichtungen eine Rotation gibt. Zu diesem
Zwecke wurde das Röhrenphotometer mittels eines Bajonett-
oerschlusses (F) an einem kleinen Elektromotor (F) befestigt,
dessen Cauf durch Schleiffedern (S) gleichförmig gehalten wird.
Es blieb noch übrig zu untersuchen, ob die durch lineare
ITlessung der Cochdurchmesser erhaltene Skala richtig ist, was
nicht ohne weiteres angenommen werden darf, da z. B. die
Wände der Röhren (die übrigens mit Eampcnruß geschwärzt sind)
das Eicht in oerschiedener Weise reflektieren können und so die
Skala verfälscht wird. Diese Prüfung läßt sich auf sehr ein-
fache Weise ausführen. JTlan bestimmt die Absorption eines
feinen Drahfgitters oder einer geschwärzten Trockenplatte1)
sowohl mit dem Röhrenphotometer als auch durch optisch-
photometrische Beobachtungen, z. B. mit einem Zöllnerschen
Photometer. Geben die Aufnahmen mit dem Röhrenphotometer
dieselbe Absorption, wie sie aus optischen Beobachtungen er-
halten wurde, so ist dies ein Beweis dafür, daß die Skala des
Röhrenphotomefers richtig ist. ?ür das Potsdamer Instrument
ergab sich aus einer großen Zahl von Versuchen eine gute
Uebereinstimmung der auf zwei so verschiedenen Wegen er-
haltenen Werte der Absorption einer Anzahl von Gittern und
photographischen Platten. Das Instrument ist daher für photo-
graphisch-photometrische Präzisionsuntersuchungen verwendbar,
und es dürfte für viele Zwecke deshalb von besonderem Wert
sein, weil es eine reine dntensitätsskala gibt. Die Einzelheiten
der Untersuchung werden später an anderer Stelle ausführlich
veröffentlicht werden. Dr. G. Eberhard.
1911, 27. ITlärz.
Potsdam, König!. Astrophysikalisches Observatorium.
1) Bei Benutzung einer geschwärzten photographischen Platte mufj man
erst durch spektralphotometrische Prüfung feststellen, ob die Platte als n e u t r a 1 -
gefärbt angesehen werden kann.
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so vieler matter flächen nicht gleichmäßig war. Durch Aendcrung
der Stellung der Campe in dem Eampengehäuse ließ sich zwar
der Sehler wesentlich verringern, aber der übrigbleibende
Rest mar immer noch zu groß für die in Aussicht genommenen
Arbeiten.
Dieser Schier, welcher durch die ungleichmäßige Beleuchtung
der JTlattscheibc (71/) durch die Campe (£) oerursacht wird, läßt
sich nun, ebenso wie die kleinen lokalen Unregelmäßigkeiten
der JTlattscheibe (M), dadurch beseitigen, daß man dem Photo-
meter (F/z) einschließlich der photographischen Platte (F)
während der Belichtungen eine Rotation gibt. Zu diesem
Zwecke wurde das Röhrenphotometer mittels eines Bajonett-
oerschlusses (F) an einem kleinen Elektromotor (F) befestigt,
dessen Cauf durch Schleiffedern (S) gleichförmig gehalten wird.
Es blieb noch übrig zu untersuchen, ob die durch lineare
ITlessung der Cochdurchmesser erhaltene Skala richtig ist, was
nicht ohne weiteres angenommen werden darf, da z. B. die
Wände der Röhren (die übrigens mit Eampcnruß geschwärzt sind)
das Eicht in oerschiedener Weise reflektieren können und so die
Skala verfälscht wird. Diese Prüfung läßt sich auf sehr ein-
fache Weise ausführen. JTlan bestimmt die Absorption eines
feinen Drahfgitters oder einer geschwärzten Trockenplatte1)
sowohl mit dem Röhrenphotometer als auch durch optisch-
photometrische Beobachtungen, z. B. mit einem Zöllnerschen
Photometer. Geben die Aufnahmen mit dem Röhrenphotometer
dieselbe Absorption, wie sie aus optischen Beobachtungen er-
halten wurde, so ist dies ein Beweis dafür, daß die Skala des
Röhrenphotomefers richtig ist. ?ür das Potsdamer Instrument
ergab sich aus einer großen Zahl von Versuchen eine gute
Uebereinstimmung der auf zwei so verschiedenen Wegen er-
haltenen Werte der Absorption einer Anzahl von Gittern und
photographischen Platten. Das Instrument ist daher für photo-
graphisch-photometrische Präzisionsuntersuchungen verwendbar,
und es dürfte für viele Zwecke deshalb von besonderem Wert
sein, weil es eine reine dntensitätsskala gibt. Die Einzelheiten
der Untersuchung werden später an anderer Stelle ausführlich
veröffentlicht werden. Dr. G. Eberhard.
1911, 27. ITlärz.
Potsdam, König!. Astrophysikalisches Observatorium.
1) Bei Benutzung einer geschwärzten photographischen Platte mufj man
erst durch spektralphotometrische Prüfung feststellen, ob die Platte als n e u t r a 1 -
gefärbt angesehen werden kann.