Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

DOI article:
Amstutz, N. S.: Weshalb werden in chemigraphischen Kunstanstalten keine Normalarbeitsmethoden eingeführt?
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0148

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
152 normalarbeitsmethoden in chcmigraphischen Kunstanstalten.

uerschicdenen Abteilungen sind die folgenden: 1. die Geschäfts-
leitung (Administration); 2. die richtige Auffassung (Kon-
zeption); 3. die Beaufsichtigung (Kontrolle); 4. die Pro-
duktion; 5. die Preisberechnung; 6. die Konsumption.
Diesen sechs Hauptabteilungen sind alle die uerschiedenen, in
den gesamten reproduzierenden und graphischen Künsten uor-
zunehmenden Arbeiten unterzuordnen.
1. Die Geschäftsleifung (Administration).
In dieser Abteilung entstehen natürlich die ersten Schwierig-
keiten wegen des sehr häufigen mangels an praktischem Ver-
ständnis hinsichtlich der Details aller übrigen Abteilungen des
Geschäftes, mit etwaiger Ausnahme des fünften Punktes. Wie
soll denn auch jemand imstande sein, einen Auftrag anzunehmen,
Preisberechnungen zu machen betreffs einer Sache, zu welcher
keine richtige Befähigung vorhanden ist? Eisenbahngesell-
schaften und Handelshäuser legen ein sehr großes Gewicht
darauf, dafj ihre administratioen Abteilungen uon solchen
geleitet werden, weiche sich allmählich uon unten herauf empor-
gearbeitet haben.
Dies steht indessen überhaupt in keiner Beziehung zu
der Ausführung geschäftlicher Detailarbeiten mit ihrer ununter-
brochenen Reihe uon Präzisionsarbeiten, wie sie in allen
modernen Jllustrafionsprozessen zu finden sind. Jn betreff
dieser letzteren ist man, wie es scheint, der Ansicht, daiz jeder,
welcher über die erforderlichen Kapitalien zur Anschaffung der
Ulaschinen, zur Anstellung uon Prokuristen, schriftstellerischen
Hilfskräften, Künstlern, Photographen, Kopisten, Retoucheuren,
Ackern, Probedruckern, ITlonteuren uerfügt, eine chemigraphische
Anstalt betreiben könnte. Beider sind solche Beute, wenn sie
nicht einen guten Teil gesunden ITlenschenuerstandes besitzen,
nur zu leicht geneigt, die JTlängel einer Arbeitsmethode, welche
uon ihrer eigenen Unerfahrenheit herrühren, unbeachtet zu lassen.
Solche mögen es sich zum Grundsätze machen, zu allererst mit
der Praxis und der Technik eines Verfahrens gründlich uertraut
zu werden.
Wenn es nun eine normale ITlethode zur Abschätzung und
Klassifizierung der Arbeiten hinsichtlich der Art und des Stiles
der Ausführung bezüglich der Wahl und des Gebrauches der
ITlaterialien gäbe, so würde die Wahrscheinlichkeit eines end-
gültigen Erfolges für das Geschäft eine größere sein.
Eine Reihe uon bestimmten normaluorschriftcn mit uer-
gleichenden Angaben, welche die Details des Verfahrens und die
darauf folgende Ausführung erläutern, würde der gesamten
administratiucn Beitung besonders förderlich sein, man gruppiere
 
Annotationen