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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Amstutz, N. S.: Weshalb werden in chemigraphischen Kunstanstalten keine Normalarbeitsmethoden eingeführt?
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0149

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lloriTtaliirbeifsmethoden in chemigraphischen Kunstansfalten. 155
unter sich ähnliche Prozesse derartig zusammen, daß die eigent-
lichen, charakteristischen Eigenschaften eines jeden Verfahrens
dadurch gezeigt werden, und werfe nicht einfach ein Konglo-
merat non Vorschriften aller Art durcheinander. Wenn solche
Prozesse non besonderer Schmierigkeit in dieser Weise
arrangiert merden, so wird es nicht lange dauern, bis sich die
verantwortlichen Persönlichkeiten ihre charakteristischen Eigen-
tümlichkeiten in fast unbewußter Weise derartig angeeignet
haben, daß sie zur Erlangung gleichmäßiger Arbeitsmethoden
im Interesse des Geschäftes beizutragen oermögen.
2. Die richtige Auffassung (Konzeption).
Diese Abteilung bezieht sich fast lediglich auf die Arbeiten
der Künstler, deren richtiges Verständnis der verschiedenen, in
einem Objekte enthaltenen malerischen Elemente zur stetigen
Weiterentwicklung des Unternehmens notwendig ist. Auch wenn
Photographien zur Reproduktion oorliegen, ist nur ausnahms-
weise ihre Kunst, dieselben zu retouchieren oder Veränderungen
daran uorzunehmen, nicht notwendig.
Ohne ihre Jndioidualität dadurch zu beeinträchtigen (denn
die Künstler besißen eine solche als besondere Eigentümlichkeit
ihrer künstlerischen Fähigkeiten), ließe sich ohne Schwierigkeit
eine Reihe oon ITlustertafein herstellen, auf welchen die
Effekte der einfachen Pinien manier, der Kreuzlagen und
der Punkfiermanier für die verschiedenen Tonabstufungen
oeranschaulicht würden, zugleich mit Bezeichnungen hinsichtlich
der wirklichen Pinienaieite in den mustern und in den Original-
zeichnungen, wodurch eine einheitliche Flormalzeichnungs-
technik zur Erlangung einer größeren Gleichmäßigkeit in den
Resultaten geschaffen würde.
Bei der monochromen Pinselarbeit, entweder in Aquarell-
oder in Oelfarben, wird ein Saß uon sorgfältig zusammen-
gestellten normaltonwerten mit einigen leicht dem Gedächtnis
einzuprägenden Farbenabtönungen, sowie die zum Vergleich an-
gefertigten mustertafeln mehr Bestimmtheit im Ausdruck geben,
als irgendein anderes einfaches Verfahren.
Bei mehrfarbigen Arbeiten wird es den Künstlern nicht
schwer werden, hinsichtlich des Gebrauches oon Rormalf arben
ein wenig Zugeständnisse zu machen. Weshalb soll den Photo-
graphen, Aeßern usw. durch die fast unendliche Verschieden-
artigkeit uon Farbenkombinationen, wie sie der Dialer bei Aus-
führung seiner Arbeiten anwendet, eine solche überflüssige East
aufgebürdef werden? Wenn in bezug auf diese (die Farben)
gewisse, allgemein gültige Regeln eingeführt würden, so würde
eine größere Gleichmäßigkeit hinsichtlich der Grundfarben sowie
 
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