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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Leimbach, Gotthelf: Eine neue Methode zur Verminderung der schädlichen Wärmestrahlen im Projektionsapparat
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0197

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Verminderung schädlicher Wärmestrahlen im Projektionsapparat. 181

spektra — entstehen müssen, da das ficht größerer Wellenlänge,
das Rot, stärker gebeugt wird als das Violett, das ficht kleinerer
Wellenlänge. Aus dem Spaltbild entstehen also bei Zwischen-
schaltung des Drahtgitters links und rechts oom Zentralbild
farbenfächer, die Bcugungsspektren erster, zweiter . . . Ordnung.
Jenseits des Rots liegen in jedem falle die unsichtbaren Wärme-
strahlen, die, ihrer größeren Wellenlänge nach, stärkere Beugung
erleiden.
Es wurden nun folgende Versuche gemacht: Zunächst wurde
ein flernstbrenner durch ein System oon zwei Binsen, das dem
Kondensor des Projektionsapparates entspricht, scharf abgebildet.
Die Einschaltung eines Drahtgitfers lief] die oben skizzierte
Beugungserscheinung entstehen, die nun bezüglich ihrer Energie-
oerteilung untersucht wurde. Das Zenfralbild gibt, wie man
schon mit dem Auge feststellen kann, einen Teil seiner Jntensität
an die Beugungsbilder ab. Die Jntensitätsoerhältnisse in diesen
konnten mit einem hochempfindlichen finearbolomefer ermittelt
werden. Es zeigte sich, daß allein schon durch die rein geo-
metrische Abschattung des Gitters eine Jntensitätsschwächung
der Eicht- und Wärmestrahlen bewirkt wurde. Bildete man
unscharf ab, so oerwischfen sich die Uebergänge zwischen den
einzelnen Beugungsbildern schnell, da d noch oerhältnismäßig
groß war, und so entstand ein breites Eichtband aus den
einzelnen Bildern, das zur Beleuchtung der Släche eines mikro-
skopischen Präparates ausreichte. Einks und rechts uon diesem
Eichtband wurden aber im Dunkeln beträchtliche Wärmemengen,
oon den stärker gebeugten Wärmestrahlen herrührend, nach-
gewiesen. Während die Jntensität der zum unscharfen Bilde
oereinigten Summe der Beugungsbilder nur durch die geo-
metrische Abschattung des Bildes geschwächt wurde, stellen die
in diesem Bilde befindlichen Wärmesfrahlen nur einen Bruchteil
der gesamten Wärmeenergie dar, deren größerer Teil aus dem
Bilde herausgebeugt wird.
Denselben Effekt erzielt man nun auch im Projektions-
apparat. Das mit dem Kondensor zu beleuchtende Objekt liegt
wegen seiner kleinen Fläche nahe dem Brennpunkt. Während
es — bei zwischengeschalfetem Gitter — oon der Summe der
nur schwach gebeugten Eichtstrahlen getroffen wird, erreicht ein
großer Teil der stärker gebeugten Wärmestrahlen das Objekt
nicht mehr. Aus diesem Grunde hat man oon einer stärkeren
Absorption der Wärmestrahlen durch die Drahfgitter gesprochen,
nachdem erkannt war, dal] diese scheinbare Absorption eine
Wirkung der Beugung war, konnte diese leicht durch zwei
mittel gesteigert werden. Diese sind: Vergrößerung der Brenn-
weite des beleuchtenden finsensysfemes bezw. Verkleinerung
 
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