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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 45.1929-1930

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Ottmann, Franz: Georg Mayer-Marton
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https://doi.org/10.11588/diglit.14160#0330

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GEORG MAyER-MARTON

Abstraktion, Rhythmisierung, ein neues Gefühl
für Raumschönheit charakterisieren die bil-
dende Kunst unserer Zeit. In die Reihe der
Künstler, die einen solchen überpersönlichen
Malstil anstreben, ist seit einigen Jahren Georg
Mayer-Marton eingetreten.
Er ist 1897 in einer ungarischen Kleinstadt ge-
boren, erreichte schon in der Schule die Stufe
des „virtuosen Naturalismus" (ich folge hier
einer autobiographischen Skizze), errang noch
freiere Sicherheit an den Akademien von W ien
und München (igig—23). Aber nur außerhalb
der „abgestandenen Akademieatmosphäre" emp-
fing er entscheidende Anregungen, in Wien

besonders vom Kreise des Hagenbundes, dem er
seit ig24 angehört. Er verließ bald den „kapri-
ziösen Impressionismus", den er in vielen Ra-
dierungen betätigt hatte und sucht nun, „zwi-
schen Ästhetik und Ichsucht hindurch, eine ins
Allgemein-Geistige sich steigernde, soziale Le-
gitimation seiner Kunst" zu gewinnen.
Schon in den Radierungen Mayer-Martons über-
raschte die Fähigkeit, alles mit Instinktsicher-
heit an den richtigen Platz zu setzen, überzeu-
gend zu gestalten, durch einen gewissen leich-
ten, gefälligen, geistreichen Zug der Linie zu
bestechen. Diese gefährliche Gabe trat auch
sofort hervor, als er sich entschieden der Malerei

Kunst für Alle, Jahrg. 45, Heft 10, Juli 1930

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