Nachdem ihre Leistungen die erste Würdigung
gefunden hatten, entrüsteten sich bereits die
Möbelfabrikanten und setzten ihre Knebel an.
Darauf lud der tapfere Frantz Jourdain, der Prä-
sident des Herbstsalons, die Münchner Kunst-
gewerbler nach Paris. Im Jahre 1911 wurden
ein Dutzend Münchner Innenräume im Grand
Palais gezeigt. Der Besuch dieser Ausstellung
übertraf alle Erwartungen. Das Pariser Publikum
Zeitlang die Arbeit zu unterbrechen, so stehen sie
heute gereifter und finanzkräftiger als vor dem
Kriege da. Schon kurz vor dem Kriege hatten
moderne Geldleute den französischen Künstlern ihr
Interesse zugewandt. Nach dem Kriege hat sich die
Zahl der nach deutschem Muster entstandenen Werk-
stätten vermehrt. Die Leistungskraft ist gestiegen.
Es ist ein gutes Niveau erreicht. Materialmangel
besteht nicht. Arbeiterkrisen treten nur vorüber-
ANDRE MARE, AUS DEN AUSSTELLUNGSRÄUMEN DER COMPAGNIE DES INDUSTRIES FRAN^AISES
fing Feuer für zeitgemäße Wohnungskunst. Das
kam den französischen Innenarchitekten zu gute.
Sie erfreuten sich eines wachsenden Interesses.
Da brach der Krieg aus. Jetzt entfesselte das
Faubourg Saint-Antoine einen fanatischen Feldzug
gegen die ,,art boche". Man hoffte in dieser
Schmähflut nicht nur alle Einflüsse Münchens zu
ertränken, sondern — und vor allem — auch das
moderne, französische Kunstgewerbe, das als ,,em-
boche" an den Pranger gestellt wurde. Obwohl
der Krieg die französischen Künstler zwang eine
gehend auf. Die führende Werkstatt ist die von
Mare und Sue geleitete Compagnie des arts fran-
cais, die einfache und luxuriöse Innenräume und
Typenmöbel (meubles en Serie) herstellt. Mitarbeiter
sind: Paul Baigneres, Bernard Boutet de Monvel,
Dresa, Richard Desvallieres, Ch.Dufresne, G.L.Jaul-
mes, J.E.Laboureur, Andre Mare, M. Marinot, Char-
les Martin, A. E. Marty, Charles Stern, M. L. Sue
und Paul Vera. Die meisten dieser Künstler sind
Mitglieder des Herbstsalons. Paul Follot und Fer-
nand Nathan leiten jeder ein eigenes Atelier. Andre
7i
gefunden hatten, entrüsteten sich bereits die
Möbelfabrikanten und setzten ihre Knebel an.
Darauf lud der tapfere Frantz Jourdain, der Prä-
sident des Herbstsalons, die Münchner Kunst-
gewerbler nach Paris. Im Jahre 1911 wurden
ein Dutzend Münchner Innenräume im Grand
Palais gezeigt. Der Besuch dieser Ausstellung
übertraf alle Erwartungen. Das Pariser Publikum
Zeitlang die Arbeit zu unterbrechen, so stehen sie
heute gereifter und finanzkräftiger als vor dem
Kriege da. Schon kurz vor dem Kriege hatten
moderne Geldleute den französischen Künstlern ihr
Interesse zugewandt. Nach dem Kriege hat sich die
Zahl der nach deutschem Muster entstandenen Werk-
stätten vermehrt. Die Leistungskraft ist gestiegen.
Es ist ein gutes Niveau erreicht. Materialmangel
besteht nicht. Arbeiterkrisen treten nur vorüber-
ANDRE MARE, AUS DEN AUSSTELLUNGSRÄUMEN DER COMPAGNIE DES INDUSTRIES FRAN^AISES
fing Feuer für zeitgemäße Wohnungskunst. Das
kam den französischen Innenarchitekten zu gute.
Sie erfreuten sich eines wachsenden Interesses.
Da brach der Krieg aus. Jetzt entfesselte das
Faubourg Saint-Antoine einen fanatischen Feldzug
gegen die ,,art boche". Man hoffte in dieser
Schmähflut nicht nur alle Einflüsse Münchens zu
ertränken, sondern — und vor allem — auch das
moderne, französische Kunstgewerbe, das als ,,em-
boche" an den Pranger gestellt wurde. Obwohl
der Krieg die französischen Künstler zwang eine
gehend auf. Die führende Werkstatt ist die von
Mare und Sue geleitete Compagnie des arts fran-
cais, die einfache und luxuriöse Innenräume und
Typenmöbel (meubles en Serie) herstellt. Mitarbeiter
sind: Paul Baigneres, Bernard Boutet de Monvel,
Dresa, Richard Desvallieres, Ch.Dufresne, G.L.Jaul-
mes, J.E.Laboureur, Andre Mare, M. Marinot, Char-
les Martin, A. E. Marty, Charles Stern, M. L. Sue
und Paul Vera. Die meisten dieser Künstler sind
Mitglieder des Herbstsalons. Paul Follot und Fer-
nand Nathan leiten jeder ein eigenes Atelier. Andre
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