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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 20.1922

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Heft 7
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Elias, Julius: Lesser Ury: eine Erinnerung
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4747#0268

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EDGAR DEGAS, BILDNIS MANETS. RADIERUNG

BERLIN, KUPFERSTICHKABINETT

Das Manetporträt von Edgar Degas, das hier
in einer Abbildung erscheint, gehört zu den letzten Neu-
erwerbungen des Berliner Kupferstichkabinetts. Degas hat
den Freund im Jahre 1864 dreimal hintereinander radiert.
Er hatte mit dem Kopf begonnen, und, offenbar auf Grund
der gleichen Porträtstudie, die in der Nachlaßversteigerung
auftauchte, zeichnete er die zweite Platte mit der sitzenden
Figur. Die Arbeit scheint ihn nicht befriedigt zu haben.
Der Rock war zu dunkel geraten und wurde mit dem
Polierstahl bearbeitet. (Das Berliner Blatt ist ein Abdruck
dieses Zustandes.) Was in dem zweiten Plattenzustande an

Zartheit des Gesamttones gewonnen war, ging an Präzision
der Zeichnung verloren. Degas ließ den Freund nochmals
zum Porträt sitzen, zeichnete eine neue Aufnahme und
radierte die dritte Platte, in lebhafterer Haltung. Von allen
drei Platten existieren, wie von den meisten graphischen
Arbeiten Degas, nur wenige Drucke. Das Berliner Kupfer-
stichkabinett, das zur gleichen Zeit noch eine andere Radie-
rung und eine Lithographie des Meisters erwerben konnte,
besitzt jetzt wohl die umfangreichste Sammlung, die außer-
halb Frankreichs an öffentlicher Stelle zu finden ist.

G.

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