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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 20.1922

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Heft 9
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Scheffler, Karl: Reise in Süddeutschland, [2]: Karlsruhe
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https://doi.org/10.11588/diglit.4747#0316

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REISE IN SÜDDEUTSCHLAND

II

KARLSRUHE

VON

KARL SCHEFFLER

In der Badischen Kunsthalle in Karlsruhe wird
man ein wenig an das Germanische Museum
erinnert. Es ist ein neuer Direktor berufen worden.
W. F. Storck, der ehemalige Helfer Wicherts in
Mannheim; und auch er hat begonnen das Museum
von Grund auf umzugestalten. Auch hier weicht
alte Wirrnis einer schönen Ordnung, und es können
die Werke nun mit einem ganz andern Genuß an-
gesehen werden. Überall in Deutschland reifen
die Früchte langjähriger Museumsarbeit, die von
Pionieren wie Bode, Tschudi, Lichtwark und an-
deren geleistet worden ist. Auch Storck gehört
zu den guten Schülern dieser Führer, auch er
vertritt die neue Berufsauffassung dieser Kunst-
historiker, deren Tat vor allem darin besteht, das
Museum unmittelbar mit dem Leben in Berührung
gebracht, es zu einem geliebten Besitz der Besten
gemacht und die Kunstschätze ins rechte Licht ge-
stellt zu haben. Die Zeit der Künstlerherrschaft im
Museum scheint endgültig vorüber. Es ist nicht

möglich, solange Männer die Leitung haben, die
sich ihrer Verantwortung so stark bewußt sind,
wie Pauli und Wiehert, wie Waldmann, Zimmer-
mann, Dörnhöffer, Storck oder Swarzenski, daß
noch Dinge vorkommen, wie sie in der Karlsruher
Kunsthalle unter der Leitung eines Malers vorge-
kommen sind: daß nämlich die Rückwand einer
doppelseitig von Holbein bemalten Holztafel ein-
fach abgehobelt wurde, damit bequemer Querleisten
angebracht werden konnten. Stellt man sich vor,
wie vor zwanzig Jahren noch die meisten deut-
schen Museen aussahen und wie sie heute ge-
worden oder im Begriff zu werden sind, so kann
man das sowohl theoretisch wie praktisch, wissen-
schaftlich wie organisatorisch Geleistete ermessen.

Die Badische Kunsthalle befindet sich in eigener
Lage. Sie kann nicht wohl ein deutsches Kunst-
museum großen Stils werden, das heißt, sie ist
nicht imstande, das Gebiet der alten Kunst weit
auszudehnen, die gesamte deutsche Kunst des neun-

unocass

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