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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 20.1922

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Heft 12
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Adolf Menzels graphische Kunst. Herausge-
geben von Willy Kurth. 120 Abbildungen. Verlag Ernst
Arnold, Dresden, 1921.

Willy Kurths Einführung ist durchaus von einem Histo-
riker geschrieben. Sehr genau und gewissenhaft. Man spürt
in jeder Zeile das Studium des Gegenstandes und hat beim
Lesen ein Gefühl von Verläßlichkeit. Dabei ist die Ein-
leitung nicht trocken geschrieben, sondern mit einem Blick,
der das Ganze dieses merkwürdigen Künstlerlebens umfaßt,
und mit der Fähigkeit in kurzen Worten lebendig zu charak-
terisieren. Der Leser erfährt alles Wissenswerte, und er er-
fährt es mit kurzweiligen Worten.

Die Abbildungen sehen gut, zum Teil sehr gut aus.
Es zeigt sich, daß Menzel leichter zu reproduzieren ist als
Slevogt, weil bei diesem vieles in den zartesten Tönen
liegt, weil bei jenem aber letzten Endes alles Linie und
Strich ist. Eben darum ist es dann aber unverständlich,
warum die meisten der Holzschnitte zum Kugler, zu den
Werken Friedrichs des Großen, zum ,,Zerbrochenen Krug"
usw. nicht als Strichätzungen gegeben worden sind. Sie sind
in Autotypien gegeben und haben dadurch etwas Toniges,
Gemaltes erhalten, das ihrem Wesen widerspricht. Bei
Radierungen wird man in der Regel — schweren Herzens
— auf Strichätzung verzichten müssen. Menzels Holz-
schnitte aber erlauben, ja fordern sie geradezu.

Anzumerken ist auch, daß man — trotz des ausführ-
lichen Inhaltsverzeichnisses — in diesem Band, wie auch
in dem Sievogtband, die Bildunterschriften vermißt. Die
Angaben D. 977 usw. haben einen Katalogcharakter, der
zu diesen Bänden nicht paßt.

Der Querschnitt durch 1921. Marginalien der Galerie
Flechtheim. Herausgegeben von Wilhelm Graf Kiel-
mannsegg.

In dieser Zeitschrift eines passionierten aber etwas ruhe-
losen Kunsthändlers setzt der Künstlerkreis des Cafe du
Dome sozusagen seine Existenz fort. Die Intimen sitzen
beisammen, ulken sich und die Welt an, kritisieren, medi-
sieren, reden zuweilen ernsthaft über Kunst, begeistern
sich für das Echte aber auch für das nur Snobistische,
leben in Pariser Erinnerungen und reden gern französisch.
In den zum Jahresband zusammengefaßten Heften des „Quer-
schnitts" ist manches Ernsthafte und Gute, viel Witziges,
aber auch Modisches, und sogar Albernes, Echtes und Un-
echtes eng verbunden. Ein Ragout, in dem allerhand
Brocken umherschwimmen, bei dem die Sauce aber die
Hauptsache ist. Entstanden sind die Hefte aus dem
Emotionsbedürfnis eines Rheinländers, der nicht von seinen
Pariser Erinnerungen und Beziehungen lassen mag, und
damit in diesen Tagen nicht immer erfreulich wirkt. Die
Existenz des „Querschnitts" beruht im wesentlichen auf
Freundschaften; die Mitarbeiter machen sich lustig, sind
ein bißchen ergründend, ein bißchen überlegen ironisch,
ein bißchen raffiniert und auch ein bißchen jungenhaft. Es
ist nicht nur von Kunst die Rede, sondern auch vom
Boxen und von andern Aktualitäten. Dazwischen stehen
Inserate.

Ich glaube, diese Art eine Zeitschrift zu machen ist
ausbildungsfähig und hat eine Zukunft. Wenn sie nämlich

ins allgemein Mondäne erweitert wird. Es ist die Form
einer Zeitschrift für die Teile des Volkes, die ihre Gegen-
wart genießen und an die Zukunft nicht recht glauben.

Rudolf Großmann: Boxer. Acht Lithographen mit
einem Vorwort von Hans Breitensträter. Mappe XIII der
Galerie Flechtheim. 1921.

Großmanns leicht angetuschte Lithographien weisen die
Vorzüge dieses schonungslos beobachtenden und elegant
darstellenden Zeichners auf, gehören aber nicht zu seinen
besten graphischen Arbeiten. Man spürt doch, je länger es
dauert um so mehr, den Mangel an „Arbeit". Mehr Talent
wie Großmann braucht ein Zeichner garnicht zu haben;
ein Mehr an Sitzfleisch und Selbstdisziplin wäre aber
sehr zu wünschen. Früher blieben die Zeichner im
Detail stecken, jetzt bleiben sie im Ungefähr des Ge-
samteindrucks stecken; früher waren sie zu gewissenhaft,
jetzt sind sie zu wenig gewissenhaft.

Die Mappe beginnt mit einem französischen Gedicht
von Biranger, dann folgt ein englischer Aufsatz von Scofield
Thayer, darauf gibt Hans Breitensträter ein Stück Auto-
biographie. Dieses Alles ist geschmückt mit Photographien
von Boxern. Auf dem Umschlag sieht man eine Netz-
ätzung nach einer Photographie Breitensträters. Diese
Mischung von Kunst und Sport, von dem für die Dauer
und dem für den Tag Bestimmten, von Nationalem und
Inrernationalem, von Zweckfreiheit und Tagessensation ist
stillos. Es gilt für diese Publikation, was oben über den
„Querschnitt" gesagt worden ist.

Eine Abendfahrt um die Stadt Ringholt welche
zwischen Pellworm und Nordstrand im Meere versunken
ist. Vier Linoleumschnitte von Georg Lesser. Folkwang
Verlag in Hagen i. W.

Eine Publikation, charakteristisch dafür, wie auch Archi-
tekten beginnen mit Hilfe der Graphik ihre Zeichnungen
der Luxuspublikation dienstbar zu machen. Lessers Blätter
sind Gebilde einer Architekturromantik in derben Holz-
schnittformen. Architektur szenarisch gesehen. Aber nicht
willkürlich, sondern so, daß man überall den Fachmann
spürt. Offenbar von einer Begeisterung für das gotische
Stadtbild getragen. Nicht zuletzt weist diese Publikation
darauf hin, daß es unseren Architekten an praktischen
Arbeitsmöglichkeiten fehlt. Irgendwie wollen sie sich aus-
leben. Und da denken sie sich auf dem Papier was aus.

Die Nachtigall, die kleine Seejungfrau, der
Reisekamerad von H.C.Andersen. Mit Zeichnungen
von Alfred Kubin. Band ir des „Märchenbuchs". Bruno
Cassirer Verlag, Berlin 1922.

Alfred Kubin, Nach Damaskus. 18 Steinzeich-
nungen. München, bei Georg Müller, 1922.

Friedrich Huch, Neue Träume. Mit 20 Bildern
von Alfred Kubin. München, bei Georg Müller, 1921.

Jules Amidöe Barbey d'Aurevilly, Teufels-
kinder. Mit 19 Zeichnungen von Alfred Kubin. Mün-
chen, bei Georg Müller, 1921.

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