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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 24.1926

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Heft 5
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Grossmann, Rudolf: Magnus: Lebenslauf eines Expressionisten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7391#0237

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Magnus stürzt den Kritikern zu
Füßen und bittet dieVermittelungsstelle
zwischen ihm und dem Publikum wei-
ter zu übernehmen.

Ein Mäzen tritt auf und erklärt,
er könne nicht zugeben, daß ein Genie
verkannt werde; die letzte Epoche habe
darin genug gesündigt, sonst hätte van
Gogh sich nicht das Ohr abgeschnitten.

Die Kritik läßt sich durch den Snob
nicht beeinflussen, sucht ihn vielmehr
zur Subskription ihres neuesten Wer-
kes der „Produktiven Kritik" zu be-
wegen.







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Der Mäzen wird nachdenklich und
unentschlossen.

Ein Kunsthändler erklärt alle für
größenwahnsinnig.

Der Mäzen wird inzwischen von
Magnus und den Kritikern gemein-
sam an die Luft gesetzt.

Ein Museumsdirektor beweist, daß
die einzig produktive Tat der Epoche
die Umgestaltung und Neuordnung sei-
ner Galerie sei.

Dieser Anarchie ist Magnus' Ro-
mantik nicht gewachsen. In der Aus-
stellung bricht er zusammen.

Er eilt in ein kaltes Bad, in dem
er bis zum frühen Morgen Ziehhar-
monika spielt.
 
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