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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 24.1926

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Heft 7
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Chronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.7391#0324

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GEORG KOLBE, ZWEI STATUEN. BRONZE

IN DEN CÄCILIEN-GÄRTEN, BERLIN-FRIEDENAU

Tizian-Funde. Ein Gemälde von Tizian, die Ver-
suchung Christi in Halbfiguren darstellend und dem Dres-
dener „Zinsgroschen" verwandt, wenn auch nicht vergleich-
bar, um dessen Ankauf im vergangenen Jahr das Kaiser-
Friedrich-Museum vergeblich verhandelt hatte, ist jetzt um
den Preis von 200000 Dollar in den Besitz des Museums
von Minneapolis übergegangen. Das Gemälde kam aus dem
französischen Kunsthandel und hing einmal in der Galerie
des Herzogs von Orleans. Eine neue Variante 'der „Venus
mit dem Orgelspieler", dem zuletzt bekannt gewordenen Ber-
liner Exemplar nahe verwandt, hat Bode kürzlich in die

Literatur eingeführt. Das Bild befindet sich im Berliner
Kunsthandel. Ebenfalls im Kunsthandel tauchte neuerdings
die bisher unbekannte Komposition einer stehenden Venus
auf. Endlich zeigt im Februarheft des Burlington Magazine
Detlev von Hadeln eine neue Danae'-Darstellung an, die
sich im englischen Privatbesitz gefunden hat. Es ist bereits
das fünfte Exemplar dieser Komposition, die anderen hängen
in Neapel, Madrid, Petersburg und Wien. Wie im Falle der
Venus wird auch hier darauf hingewiesen, Tizian habe häufig
seine Bilder auf Wunsch seiner fürstlichen Gönner wieder-
holen müssen.

K

ZWEI STATUEN VON GEORG KOLBE

olbe hat für die in Schöneberg angelegten „Cäcilien-

gärten" zwei Bronzestatuen geschaffen, die den besten
Freiplastiken, die Berlin in neuerer Zeit erhalten hat, zugezählt
werden müssen. Wir bilden beide Werke ab, so daß eine
Beschreibung sich erübrigt. Sie sind 2,50 m hoch. Den
Auftrag gab die Straßenbahngesellschaft, der das Gelände
gehört, doch hatte eine Berliner Kunstkommission, zu deren

Häuptlingen der Oberbürgermeister Boeß und der Stadtbau-
rat Ludwig Hoffmann gehören, allerlei zu sagen. Es wirkte
sich darin aus, daß die vom Künstler gewählte Größe und
rauhe Oberflächenbehandlung beanstandet und erst nach
ärgerlichen Kämpfen geduldet wurde. Demgegenüber sei
betont, daß das Ergebnis, wie es nun mit Augen zu sehen
ist, dem Künstler durchaus Recht gibt. K. Sch.

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